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Die Kommentare zu den Zürich-Openair-Pannen nach Wut-Level sortiert

Das Zürich Openair stolpert in die sechste Ausgabe. Die Besucher sind dementsprechend angepisst.

Ach, Zürich Openair. Alle Sterne standen eigentlich richtig, dass die sechste Ausgabe gut über die Bühne geht: Vier Tage Musik von Chemical Brothers über Four Tet bis Boys Noize und beste Wetterprognosen warteten auf uns. Aber als gestern der erste Festivaltag startete, wurde bereits die Hoffnung im Keim erstickt.

So begann das Festival für viele Besucher noch vor dem Einlass mit Frustration. Ihrer Enttäuschung machen sie nun auf den Social-Media-Kanälen des Festivals Luft, rutschen auf der Capslock-Taste aus und packen schon wieder ihre Sachen—die Veranstalter bekommen auf Facebook und Twitter die gesamte Hassbreitseite ab. Ich habe die hässigsten Kommentare gefunden und nach Wut-Level sortiert.

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Platz 10—Stimmung kaufen

Eines muss man den Zürich-Openair-Veranstaltern eben lassen: Sie stellen jedes Jahr ein richtig gutes Line-up auf die Beine. Mehr konsterniert als wütend stellt Philip aber fest, dass das noch kein Garant für gute Stimmung auf dem Gelände und vor den Bühnen sei. Und wenn das OK etwas mehr Geld in Helfer und Logistik gesteckt hätte, wären wenigstens weniger Leute frustriert, was uns zu Platz neun bringt.

Platz 9—Helferlein

Nina merkt man schon den gehässigen Ton an. War sie eine der Glücklichen, die Stunden vor dem Eingang warten durften? Der machte nämlich eine ganze Stunde später auf als geplant. Ich weiss es nicht—trotzdem wahrt Nina noch die guten Schweizer Manieren: noch kein Schimpfen, kein Fluchen. In einem späteren Tweet kann sie das Zürich Openair sogar noch loben. Sie hat sich also nicht so runterziehen lassen wie andere.

Platz 8—Lausig

Duden stellt lausig gleich mit katastrophal, schlecht, schlimm, unangenehm, widerwärtig, übel und miserabel. Dann setzt Tristan noch drei Ausrufezeichen und schreibt lausig noch mal—IN GROSSBUCHSTABEN!!! Ihr könnt euch vorstellen, wie lausig es Tristan gestern gegangen ist.

Platz 7—Glatt gelaufen

Wenn nichts mehr hilft, dann hilft nur noch die Ironie.

Platz 6—Shame!

Patrick hat verdammt nochmal Recht: Man stellt den Sound nicht mitten während dem Gig leiser. “Boooaaahhhh”. Man sollte das OK wie in Game of Thrones nackt über das Gelände führen: Shame! Shame! Shame! Patrick meint übrigens den Auftritt von M83. Über die Sound-Drosslung beschweren sich einige Besucher.

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Platz 5—Tohuwabohu

Hier habt ihr den Katalog der Katastrophen: Verspätete Eröffnung, keine Aufklärung, geschlossene Kassen, Aufbauarbeiten während das Festival schon läuft, gekürzte Sets, leiser gestellter Sound und Probleme mit dem Cashless-System. Liam nennt es ein grosses Tohuwabohu und die Veranstalter können sich glücklich schätzen, dass der britische Dart-Fan nicht auf 180 ist. Mit britischen Dart-Fans sollte man sich nicht anlegen.

Platz 4—Und tschüss

Wenn du für einen Viertages-Festivalpass über 200 Franken liegen lässt, darfst du schon etwas erwarten. Wenn du dann aber nach dem ersten Tag wieder nach Hause gehst, musst du verdammt angepisst sein. Ob Cecilia einen Viertagespass hat, weiss ich nicht, aber eins ist sicher: Cecilia ist verdammt angepisst und auch überhaupt nicht beeindruckt—und amused schon gar nicht. Wäre ich auch nicht, hätte ich meine Lieblingsband verpasst. Die zwei ersten Acts Yokko und Public Service Broadcasting haben wohl etwa 30 Nasen gesehen.

Platz 3—Unannehmlichkeiten?

Wenn du schon Scheisse baust, dann steh wenigstens dazu. Das wurde mir schon in jungen Jahren eingetrichtert. Die Veranstalter des Zürich Openair haben das nach fünf Jahren mit diversen Pannen leider immer noch nicht gelernt. So regt sich Marco grauenhaft auf, dass statt einer Entschuldigung für die verspätete Türöffnung ein Bild gepostet wird, bei dem die Besucher dazu aufgefordert werden, sich zu beeilen. Marco fragt berechtigterweise: “Wie denn, wenn wir noch anstehen?“

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Platz 2—Ein Stern

Der letzte Satz in Damiens Bewertung des Zürich Openairs sagt wohl alles: “Wenn du ein Kiddy bist, das noch nie eine Band live gesehen hast, gefällt es dir hier vielleicht. Aber wenn du die Möglichkeit hast, reise an ein anderes Festival.” Ich glaube, für Damien ist das Zürich Openair gestorben. Eine andere Option bleibt nach einem 622 Zeichen langen Ein-Stern-Rating, das er mit glatten fünf eigenen Kommentaren auf Platz 2 dieses Rankings hievt, auch kaum übrig.

Platz 1—Hässig und Zuhause

Diese Dame ist so verdammt hässig—dabei war sie nicht mal am Openair selbst. Ob sie wirklich in Zürich wohnt, ist dann noch mal eine andere Frage—Schwamendingen oder Seebach sind nicht Zürich und in der Stadt hat man nichts gehört. Aber so wie sie der Sound vom Festivalgelände gestört hat, ist sie wohl voller Wut durch ihre Wohnung getrampelt und hat ihre sowieso schon wachen Nachbarn etwas wacher gerüttelt. Antwort erhielt sie weder vom Kanton noch vom Openair Zürich. Sie hätte wohl lieber die Kapo angeschrieben, wenn die nicht auch am Openair gewesen wäre. Die Vermutung, dass die Heim-Twitterin dafür verantwortlich war, dass mitten im M83-Slot der Sound gedrosselt wurde, lasse ich mal so stehen. *nerv*

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