Was es über dich aussagt, auf welchem Schweizer Festival du dich diesen Sommer rumtreibst

Der Sommer kommt, so viel ist sicher. Wie er aber für dich wird, hängt auch von den Early-Bird-Tickets ab, die bereits auf deinem Nachtisch liegen, und dich von Sonne, Bass und noch mehr Bass träumen lassen. Dass du vielleicht Gummistiefel brauchen wirst, kannst du nicht ändern. Aber dich inmitten einer Masse grölender Eimer-Saufer wiederzufinden, muss nicht sein. Ausser du trägst selbst T-Shirts mit der Aufschrift „Sexinstructor – first lessons for free“ und zählst einen Trinkhelm zu deinem Besitz. Natürlich hast du erhabenere Ziele, als dir die EDM-Banger oder Festzelt-Rocker anzuhören. Sag uns dein Festival und wir sagen dir, wer du bist.

Zürich Open Air
Du kommst aus Rümlang oder bist gänzlich unerfahren, was Festivals betrifft. Wenn Zweiteres zutrifft, hast du auch ein Zelt dabei. Erklärt haben wir dir das aber eigentlich schon letztes Jahr.

Open Air Frauenfeld
Du bist wahrscheinlich Zürcher und willst auch im Thurgau lieber HipHop statt den Lokaldialekt hören. Als Stadtkind ist das Festival für dich so etwas wie ein Abenteuerurlaub. Es gibt da Schlamm!

Open Air St. Gallen
„Heute wird keine gute Musik mehr gemacht“, sagst du sobald jemand nach seinen Kopfhörern späht. Und jede, wirklich jede Band, die spielt, war vor 10 Jahren sowieso besser, auch wenn es sie dann noch gar nicht gegeben hat. Deshalb willst du dir über das effektive Ausmass der Musikkrise einen Überblick verschaffen und hoffst trotzdem, auf der Nebenbühne das nächste grosse Ding zu entdecken.

Open Air Gampel
Du hast keinen spezifischen Musikgeschmack, magst aber Beschallung im Allgemeinen und noch lieber Beschallung mit Aussicht auf die Berge. Du gibst dich mit Freunden und viel Jägermeister zufrieden. Du bist sympathisch.

Holy Festival of Colours
YOLO ist für dich nicht nur eine Lebensphilosophie. Du willst auch alles sein, was du mit dem Begriff assoziierst. Aber Farben zu elektronischer Musik in die Luft zu schmeissen, macht weniger Spass, als du denkst.

Greenfield Festival
„SLAAAYERRRRR!!!“, schreist du und die Welt ist in Ordnung, ganz egal, ob du die Band kennst oder nicht. Eigentlich würdest du ja sowieso lieber ans Rock Am Ring oder nach Wacken fahren, aber entweder darfst du noch nicht Autofahren oder hast dein Budget mit Sternchen- und Schwalben-Tattoos bereits strapaziert. Zusammen mit den Kumpels grölt es sich aber sowieso besser.

Touch The Air
Du willst unbedingt ans Tomorrowland, deinen Freunden aber nicht gestehen, dass du HipHop abgeschworen hast. Deinen Freunden geht es genau so, und niemand traut sich, ins Elektrozelt zu wechseln. Kein Problem: Ihr habt noch viel Zeit, da das halbe Lineup absagt.

Bad Bonn Kilbi
Ok, du bist cool. Du bist so cool, dass niemand weiss, dass du cool bist. Du bist der, den St. Gallen-Gänger gerne sein würden, wüssten sie, dass es dich gibt. Noch cooler sind nur die Bands, die an der Kilbi spielen, denn die meisten davon kennst nicht einmal du.

Sonnentanz
Letztes Jahr warst du nicht da oder hast alle schlechten Presse-Artikel gekonnt ignoriert. Oder du bist uroptimistisch. Oder du hast erst letzte Woche elektronische Musik für dich entdeckt. Oder du glaubst der Lügenpresse sowieso kein Wort.

Stolzen Open Air
Du willst dir gemütlich an einem Stand was zu Essen holen, ein bisschen auf der Wiese sitzen und kleinen Bands bei ihren ersten Auftritten zusehen. Weil’s ja nichts kostet.

Lighthouse
Du magst das Hive, du magst Friedas Büxe und du magst vor allem Deep House DJs und MDMA. Ein bisschen bist du auch selber DJ und fährst mit anderen DJs ans Lighthouse, wo ihr hofft, auch mal an die Turntables zu dürfen.

Gurten Festival
Wenn jemand die Billag-Gebühren zahlen sollte, dann du. SRF 3 und – falls du mal ganz mutig drauf bist – SRF Virus liefern dir den Soundtrack zum Leben. Du bist ein treuherziges Gewohnheitstier, das „Venus vo Bümpliz“ ebenso lautstark mitsingt wie „Die da“ von Fanta 4 und das auch beim 43. Mal.

Heitere Open Air
Du kommst aus dem Aargau oder Solothurn und egal ob du noch da wohnst oder nicht: das Heitere ist Heimat. Live-Musik ist ganz nett, aber mit Freunden und Plastik-Blumenketten deine Teenie-Zeit wieder aufleben zu lassen, ist noch besser.

Paléo Festival
Sehnsucht – das ist dein Gefühl! Du sehnst dich nach Sonne, nach Ferien und fernen Ländern, nach Gerechtigkeit, nach Frieden und „one world“ und mit ausgelassenem Tanzen zu einer kongolesischen Sängerin oder einem japanischen DJ tust du deinen Teil dafür.

Argovia Fäscht
Wir bezweifeln zwar etwas, dass sich von euch jemand vornimmt, ans Argovia Fäscht zu gehen. Aber falls doch, wollt ihr unsere Erfahrungen da im letzten Jahr nacherleben.

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