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Festival

Ein Abend Transzendenz am Elevate-Festival

Wir waren gestern bei der Eröffnungsnacht des Elevate Festivals und wollen ab jetzt nur noch in Höhlen tanzen.

​​Zum Aufwärmen für das großartige Elevate-Festival​ konnte man am Eröffnungsabend bereits die Stollen im Dom im Berg hochlaufen, um sich Weval, Kaitlyn Aurelia Smith, Koenig, Saul Williams und Attila anzusehen. Für Grazer und treue Elevate-Fans dürfte der Gang zum Konzertsaal schon Gewohnheit sein, für mich war es das erste Mal und ich war dementsprechend beeindruckt. Aber das nur am Rande, das Elevate ist ja nicht nur für die Location​ bekannt, sondern auch für spannende Bookings.

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Kaitlyn Aurelia Smith. Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung des Elevate Festivals.

​Das zeigte sich gestern schon, als ich etwas verspätet im Dom ankam​. Kaitlyn Aurelia Smith begann—zu meinem Glück—zwar eine Stunde später als geplant, aber ihre sphärischen Songs gepaart mit den surrealen Visuals sorgten für einen perfekten, weil entspannten und leicht esoterischen Start ins Festival.

Man konnte sich das Konzert noch sitzend ansehen, da die Stühle von der Eröffnungsdiskussion noch vor der Bühne standen. Während ich also etwas weggetreten—die Visuals waren wirklich gut—in meinem Stuhl sitze, merke ich wie Smith elegant mit den Händen auf ihren Instrumenten herumtänzelt und gleichzeitig vereinzelt mit digital verformter Stimme in ihr Headset singt. Ich befand mich geistig irgendwo in Goa oder beim Selbstfindungskurs. Kurz gesagt: Es war der bisher trippigste Start in ein Festival​ für mich.

Nach und nach wurden die Stühle weggeräumt, denn der Saal füllte sich erstens ziemlich schnell und bei Koenig wollte sowieso niemand mehr sitzen. Seine HipHop-Jazz-Improvisations-Songs konnte man letztes Jahr schon öfter als Vorprogramm zu Bilderbuch​ sehen, die er auch beim Song "Softdrink" mit seinem Rap über Spezi​ unterstützte. Den Spezi-Rap brachte er auch an diesem Abend, allerdings ohne Bilderbuch-Sound. Wie ein Mensch mit einer Hand Schlagzeug, der anderen Hand Synthesizer spielen und dabei auch noch halbwegs vernünftig singen kann, verstehe ich bis heute nicht. Koenig schafft das und holte mich damit raus aus meinem Trip und rein in die tanzende Menge.

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Saul Williams

Saul Williams schloss meinen Abend mit seiner intensiven Performance ab, die irgendwo zwischen Spoken Word, HipHop und Nine Inch Nails​ liegt. Auf die Leinwand wurden Sprüche projiziert, die mich überlegen ließen, ob ich nicht morgen doch eine Revolution starten möchte, während Williams zwei Songs moshend im Publikum verbrachte. Nach Kaitlyn Aurelia Smith und Koenig war Saul Williams die nächste logische Eskalationsstufe​ und schloss damit meinen Abend eindrucksvoll ab. Bis ich den Abend richtig verarbeitet habe, wird es wahrscheinlich noch ein bisschen dauern. Dabei war es erst die Eröffnung des Elevate-Festivals.

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