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Interviews

Death of Lovers denken, wir sind alle Kannibalen

Deswegen sind sie auch glücklich darüber, dass der Tod uns alle holen wird.

Death of Lovers aus Philadelphia klingen so unverschämt gut, die wollten wir euch nicht vorenthalten. Obwohl sie bisher vermutlich mal wieder keiner in Deutschland kennt. Irgendwann letztes Jahr waren Nothing und Whirr gemeinsam auf Tour und als sie sich dabei nicht gegenseitig zerfleischten, dachten sich die vier aus den zweien, sie starten mal was Neues. Und das soll dann nicht ganz nach Shoegaze klingen. Eher nach Post-Goth-Wave-Punkshoegaze. Andrew Eldritch von The Sisters of Mercy wäre stolz. Vielleicht. Wir haben uns mit Domenic Palermo von Death of Lovers über Kannibalen, Wes Eisold und die Nichtigkeit von allem unterhalten. Ihre erste Platte Buried under a World of Roses könnt ihr euch bei Deathwish bestellen.

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Noisey: Wie seid ihr eigentlich darauf gekommen, Death of Lovers zu gründen? Ihr wart ja damals mit euren beiden anderen Bands Nothing und Whirr gemeinsam auf Tour und dabei ist der Gedanke entstanden. Gab es irgendeinen besonderen Augenblick oder einen Gründungsmythos?
Nicht wirklich. Wir waren einfach nur hunderte Stunden gemeinsam auf Tour und ständig aufeinander gesessen. Normalerweise würde dich das ja komplett verrückt machen, wenn du ständig die gleichen Fressen siehst. Das war aber nicht der Fall bei uns. Also haben wir die Chance ergriffen und die Band gestartet.

Das klingt immerhin positiver als euer Bandname. Wovon handeln oder wovon sollen mal all eure Songs handeln?
Unsere Songs sollten eigentlich Bedeutung haben. Aber vielleicht ist es auch so, dass sie einfach nur mannigfacher Ausdruck verschiedener Formen von Schmerzen sind. Ich habe keine Ahnung.

Vermutlich letzteres. Wovon werden eure Lieder denn niemals handeln?
Vom Totlachen.

Was ist das Ätzendste, das euch jemals auf Tour passiert ist?
Tour.

Aha. Obwohl ihr euch doch so toll verstanden habt. Gibt es irgendwelche Schriftsteller oder Dichter, die euch bei den Lyrics beeinflussen?
Ich verliebe mich in Leute, die in Isolation eingetaucht sind. Davon wirst du viele finden, die sich auf Papier verewigt haben. Es sind einfach zu viele, um hier einzelne zu nennen. Aber ich schätze mal, dass dir wahrscheinlich ein paar Namen von selbst einfallen, wenn du dir unsere Songs anhörst.

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Werden eigentlich eure beiden anderen Bands Nothing und Whirr unter der neuen Kollaboration leiden?
Alles im Leben und im Universum leidet zwangsläufig.

Uuh. Deep.
Aber zum Glück können wir und unsere Bands gemeinsam existieren.

Seid ihr schon ganz crazy vor Aufregung, zusammen mit American Nightmare und dem großen Counterculture-Teenie-Idol Wes Eisold auf Tour zu gehen? Wie wichtig war der denn für euch in eurer Jugend?
Es ist definitiv eine super Gelegenheit, live mit einem alten guten Freund zu spielen. Wir sind eigentlich oft in Kontakt, egal wo auf der Welt wir gerade sind. Wes ist wirklich ein toller Kerl und ich persönlich werde immer von ihm beeinflusst und inspiriert sein.

Na dann bleiben wir doch gleich in der Heartworm-/Cold Cave-Suppe: Max G. Mortons Bücher haben euch bestimmt auch beeinflusst?
Aber natürlich! Jeder sollte Max G. Morton lesen. Er ist ein wundervoller Mensch. Ich wünschte mir, ich würde ihn öfter sehen. Hi Max!

Max G. Morton ist für seine Bücher über die tristen Vororte Amerikas bekannt geworden. Glaubst du, dass die amerikanische Kultur—vielleicht gerade in Hinsicht auf die bitteren Vororte, besiedelt mit verwöhnten, aber gelangweilten Teenagern—anders ist als die europäische?
Ich glaube nicht, dass es einen wirklichen wesentlichen Unterschied gibt. Wir sind doch alle nichts anderes als Kannibalen und der Tod wird uns alle holen—zum Glück!

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