Der Legende nach gab es eine Zeit, in der man sich eigens zusammengestellte Playlisten in physischer Form schenkte und die Leute das als Zeichen von Zuneigung sahen und nicht als aufdringliche Selbstverwirklichung. Ja, das klingt jetzt ein bisschen weird, aber früher schenkten sich Leute wirklich echte Kassetten und CDs mit Songs, um der anderen Person neue Musik zu zeigen. Und um in die Pantys dieser Person zu kommen. Also eigentlich hauptsächlich deswegen.
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Verschickt man heute seine Spotify-Playlist mit so ausgefallenen Namen wie "Super Laune Frühlingsgefühle 2", "Music means the world to me" und "1 Li$te vong Cloudrap her", wird das eher als Klugscheißermove gesehen. Denn auch wenn es oft nicht genau so geschrieben wird, schwingt immer ein leises "Hey Leute, hört euch die Playlist an, für die ich meinen Mix der Woche zweimal durchgehört habe. Ich weiß mehr über Musik als ihr" mit. Auch wenn man es vielleicht mit guten Absichten teilt. Man wird schnell mal als Musiknazi abgestempelt.Wenn ihr es vermeiden wollt, Musiknazi genannt zu werden, lest euch die nächsten Punkte genau durch, sie werden euch in diesem äußerst bedeutendem Thema hilfreich sein. (Wenn du lieber Musiknazi bist, solltest du wahrscheinlich eine Band gründen.)Es ist mir doch völlig egal, ob der Gitarrist deiner Lieblingsband mal den Furz von Bono gerochen und daraufhin ein Dreampop-Album drüber geschrieben hat. Wenn der Song gut ist, funktioniert er auch ohne ausführliche Hintergrundgeschichte. Geht's um ein Konzeptalbum (zB: "Sgt. Fappers Lonely Farts Club Band"), ist das vielleicht eine andere Geschichte, aber wenn du auf sowas stehst, hast du vermutlich sowieso keine Freunde. Behalt andernfalls dein Wissen für dich, bis du es mal bei der Millionenshow brauchen kannst.Niemand erwartet, dass du dich wirklich für die Musik deiner Freunde interessierst. Aber wenn du willst, dass sie deine (offensichtlich viel besseren) Vorschläge ernst nehmen, musst du auch offen für ihre sein. Natürlich würden sie sich verschließen, wenn du es ihnen so vormachst. Zumindest solltest du so tun, als wär es dir wichtig, was sie sagen. Falls du dir schwer tust, deine verkifften Freunde ernst zu nehmen, orientier dich an den folgenden Sätzen, die du mit einem Schummelzettel immer nah am Herzen tragen solltest."Sowas hab ich ja noch nie gehört. Klingt echt spannend!"
"Das erinnert mich an den frühen David Bowie, ich liebe es!"
"Ich bin so froh, endlich neue Musik zu bekommen. Vor allem von dir!"
"Wo kriegst du immer so gutes Zeug immer her? Du solltest Musikjournalist werden!" (Auch hilfreich, um gute Dealer-Connections aufzubauen)
1. Spar dir die Hintergrundgeschichte der Band, auch wenn du den Wikipedia-Artikel der Band in mehreren Sprachen auswendig kannst
2. Tu so, als wärst du offen für Musikvorschläge
"Das erinnert mich an den frühen David Bowie, ich liebe es!"
"Ich bin so froh, endlich neue Musik zu bekommen. Vor allem von dir!"
"Wo kriegst du immer so gutes Zeug immer her? Du solltest Musikjournalist werden!" (Auch hilfreich, um gute Dealer-Connections aufzubauen)
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