Money Boys Supportgang hat mich gedisst und möchte etwas klarstellen

Die Gewinnspiel-Ausschreibung habe laut seinen Supportern up-gefucked. Oder eher down-gefucked.

Gestern Nacht habe ich emotionale Hassnachrichten auf Facebook bekommen. Offensichtlich saßen gestern drei junge Männer zusammen und alle drei waren unzufrieden mit meiner Arbeit. Das kenne ich sonst nur von Menschen, die bei anderen Medien arbeiten und sich fast schon obligatorisch über meinen „Trash“ aufregen. Aber die schreiben nicht, die lästern nur.

Stein des Anstoßes war nicht etwa ein Bericht, in dem es darum geht, dass ich mich betrinke. Nein, das Problem der jungen Männer war das Gewinnspiel zu Money Boys Konzert in der Arena. Da es für mich aber ein besonderes Konzert ist—Money Boy in seiner Hometown—habe ich den Text geschrieben. Weil ich ein echter Fan bin und ich offen über seine Großartigkeit schreiben will.

Offensichtlich haben mir diese drei Männer gestern—hinter denen ich die Mitglieder der Glo Up Dinero Gang vermute—entzürnt geschrieben, wie ich es wagen kann, den Boy als den „Lachkick des Jahres” zu sehen. Also ich interpretiere es so. Ich war auf seinem Konzert, auf dem er eigentlich kein einziges Lied gerappt hat und habe mit den Fans gesprochen, die ihn genau wie ich, nicht ganz so ernst nehmen. Unter anderem auch wegen solchen Meldungen:

Ich weiß nicht, ob man stolz sein kann, aber mir ist kein Medium in Österreich bekannt, das so viel über Money Boy, die Gang und seine Fans berichtet wie wir. Offensichtlich berichte ich falsch. Wie sehr ihn seine Support-Rapper-Gang schätzt, habe ich in meinem ersten Money Boy-Bericht erörtert. Vor dem Interview, das ich mit ihm in Amsterdam geführt habe, dachte ich an pure Schauspielerei—danach war ich nicht mehr so sicher.

Hier die (zum Teil korrekturgelesene) „Klarstellung“ der Jungs, die sich wohl an alle richtet, die ihn als Comedian sehen. Naja, hauptsächlich an mich. Aber auch an alle, die ihn nicht ernst nehmen. Fangen wir mit der längsten, ersten und nettesten Nachricht an.

„Tach, I erklär dir jetzt 1 mal was. Falls dir der Sinn & Grund dieser Nachricht unerklärlich bleibt und es sich um ein Irrtum handelt, ändert das nichts an der Wahrheit meiner Message und sie kann dein Leben trotzdem verbessern. Jop! ;-) Aber die Nachricht verliert natürlich an Sinn. Anyway, wenn du diese eine Artikel-Verfasserin bist:

Money Boy is kein Joke.
Er ist kein Comedian, und vor allem nicht "der grösste Lachkick des Jahres". Es geht mir nicht darum das er 100% ernst genommen werden muss, auch wenn er das mindestens genauso viel wie jeder andere Rapper auf sein sollte; es geht einfach darum das du was er macht, wie viele andere auch, komplett missinterpretierst.

Mbeezy ist vor allem Rapper. Du denkst vielleicht du kennst dich mit Rap aus kein Plan, wahrscheinlich nicht soo gut. Money Boy ist Rapper. Und zwar ein sehr guter. Und das nicht wegen der Technik (die er hat wenn er will) oder dem Inhalt seiner Texte (deren Humor du erkannt, aber fälschlicherweise als "ironisch schlecht" interpretiert hast). Das ist sowieso alles subjektiv.

Das was ihn vor allem zum guten Rapper macht ist seine Realness. Ja. Und das ist warum du so fundamental daneben liegst. Money boy ist höchstwahrscheinlich der realste Rapper Deutschlands: Er lebt komplett das, was er als Rapper verkörpert, diesen Lifestyle; Money Boy und Sebastian Meisinger sind ein und die selbe Person.

Die Story ist so inspirierend:
Ein Österreicher-Dude der keinen Bock mehr auf die Scheiss-Uni hatte und so leben wollte wie seine Lieblingsrapper aus der USA. Also hat er das einfach gemacht! 2010. Dreh den Swag auf.
Er konnte nicht rappen (war Offbeat) sang schief und war wie Atlanta-trap-Rapper angezogen, was in Wien natürlich amüsant wirkt.

In kürzester Zeit eine Million, heute 60 Millionen Klicks.
Damals: Nur Gelächter, alle sehen ihn als Joke, außer einer ganz kleinen Hand voll. Aber Money Boy gibt keinen FICK, feiert sich selbst und was er grad macht/erlebt. Ein Vertrag mit Sony für 1 kommerzielles Release, „SWAG” auf itunes. Konzerte. Talkshows im TV. Und er GETTET das MONEY, forreal.

So, er macht also weiter sein Ding, seine Musik, haut gratis Download-Alben raus und massenweise Songs samt Video auf YouTube, aber der Hate geht natürlich auch weiter. Er hat auch auf diesen alten Projekten echt gute Sachen dabei, er kann da 100% legitim rappen, kannst du dir heute immer noch reinziehen. Sein Style ist im deutschsprachigen Raum den Leuten einfach nicht zugänglich, sie verstehen es nicht und kennen seine Idole grösstenteils nicht (Atlanta Rap… ), deshalb merkt wohl keiner richtig, dass er wirklich Rapper ist und kein Youtube-Video.

Aber 2013 ändert sich was: Erst also als One-Hit-Wonder abgehakt und von vielen vergessen, kommt er wieder mehr auf die Bildfläche, immer mehr Videos, die ‚Hood reports‘ die du vielleicht kennst (und mit denen viele aufgehört haben ihn zu haten und angefangen haben, ihn als Comedian zu sehen und zu akzeptieren, was aber wie gesagt ihm nicht gerecht kommt, weil er mehr ist, er ist in diesen Videos eben 0 verstellt, er ist einfach Money Boy, ein Unikat).

Dann das Mixtape Bravestarr. Bis heute ein Unglaublich gutes Tape, ein durchgezogener Style und ein Leitfaden (80s Sample Beats, weniger ‚Swagrap‘ mehr ‚HipHop‘), enorme Themenvielfaltigkeit, Flows-Bars, alles was die ‚richtigen‘ Rapper auch haben. Das war für mich persönlich der Moment wo ich ihn komplett als Rapper und Musiker angefangen hab zu lieben, nachdem mir seine videos schon eine ganze Weile gefielen.

Seitdem ist er noch besser geworden, hat super geile Projekte releast, mehr Mixtapes als andere Rapper in ihrer ganzen karriere machen, und er ist immer berühmter, und hat vorallem immer mehr echte fans. Nicht die ‚die Fischerhüte‘ mitbringen, darum gehts nicht, ich werd jetzt nicht noch versuchen dir zu erklären worums beim Swag geht, aber ironisch einen Fischerhut aufsetzen ist NICHT Swag. OK?

Das solltest du dir auch bitte merken. Man kann den Humor vom Boy appreciaten, ohne diese ganze arrogante und ignorante Ironie. Auf jeden Fall ist er immer mehr anerkannt als Rapper, fast überall, und das ist das am meisten Inspirierende: Dieser Weg, wie er trotz dem ganzen Hate den er in die Fresse gekriegt hat, einfach sein Ding gemacht hat, bis all die die ihn gehatet haben ihn anerkennen mussten, von ‚Ich werd jetzt Money Boy‘ und vom Youtube-Joke zu einem anerkannten Rapper der von seiner Musik und Co lebt.

Du bist mit deinem Artikel total verspätet in diesem timing, ihr gehört quasi zu den letzten die nicht checken das er es ernst meint und dass das nicht peinlich sondern geil ist. Und sowas regt einen als aktiven Supporter halt auf, daher der Brief. Auch wenn die Promo immer willkommen ist.

Er ist also legitim und die Musik kann einem sehr gefallen, wenn man ihr eine Chance gibt. Und er hat unglaublich viel verändert für Deutschrap, das wird man erst noch richtig erkennen in ein paar Jahren. Es bahnt sich nämlich eine ganz neue Generation an, die von den üblichen Deutschrap Rotationen um die selbe Scheisse, entweder Realkeeper, Jazzsamplerap oder Fitnessrap, Technikrap oder behinderte Battleturniere, endlich weg kommt.

Ganz frischer Wind, Jungs mit sehr viel Talent zum Teil. Schon von Lgoony gehört? Zieh es dir rein. Und die würde es ohne ihn alle so nicht geben, weil er den Weg zur amerikanischen Inspiration aus der Ecke geöffnet hat, der im Gegensatz zu Deutschrap ständig in Entwicklung ist, weil HipHop da halt viel wichtiger is. Kein anderer Rapper den ich kenne ist so produktiv, bis auf gucci mane und ein paar andere seiner Vorbilder, keiner so aktiv auf den Social Medias, und seinen Fans so nahe.

Ich spreche hier nicht nur für mich, sondern auch für den Swagmob, Money Boys Armee, weiß nicht was die dir eventuell schreiben aber hoffe du checkst es, ich hab mir Mühe gegeben, viel mehr als ich ursprünglich wollte. Normalerweise hätten wir dich einfach beleidigt oder so ;-). Sag es deinen Kollegen, Money Boy ist KEIN Comedian, er ist Rapper, und sein Auftritt in der Arena wird ein unglaublich geiles Konzert, zum Upturnen, Spass haben und Feiern. Und nicht ‚der Lachkick des Jahres‘.

Komm am besten entweder so, wie du dich immer anziehst, oder fang an richtig zu swaggen , kauf dir Outfits in zusammen passenden Farben von nicen Luxusbrands und rock eins davon beim Konzert ;-). Aber den Bucket Hat kannst du zuhause lassen, wenn du ihn sonst auch nicht trägst.
gRu$$”“

Dieser Text hier steht mit der Erlaubnis von Nikolai Rabald im Artikel und wurde, ebenfalls mit seiner Erlaubnis, ein bisschen korrekturgelesen, ohne den originalen Swag zu zerstören. Auf seinem Profilbild erinnert er mich an Hustensaft Jüngling—aber ich weiß es nicht und eine Bestätigung diesbezüglich habe ich nicht bekommen.

Die zweite und dritte Nachricht poste ich anonym, da der Urheber der zweiten unter seinen Namen nur den letzten Teil öffentlich haben wollen würde. Wegen „der Außendarstellung“, wären die ersten Nachrichten irgendwie doch nicht so cool. Und das mache ich nicht, da ich zwar subjektiv berichte, aber immer versuche meine subjektive Realität ehrlich zu beschreiben. Stichwort eigene journalistische Grundsätze. Außerdem sagt er „Du Ferkelmensch” was ich so abartig feiere, dass es einfach reinmuss. Ich darf es auch nicht Korrekturlesen, deshalb gleich der Screenshot.

Unten weiterlesen…

Unterhaltung Nummer zwei:

Ferkelmensch! Ich wurde in der Volksschule manchmal Fredi Ferkel genannt. Unheimlich viel Liebe. Es folgt die dritte Nachricht:

Fredi favorsiert auf Twitter hauptsächlich Moneyboys Tweets: @schla_wienerin

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