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Was ist denn mit Fred Durst los?

Der Sänger von Limp Bizkit will auf die Krim ziehen, um Propaganda-Filme für Putin zu drehen. Fred, lass den Scheiß.

Foto via Flickr | Matthew Straubmuller | CC BY 2.0

Als sich letztens der Typ von Rage Against The Machine überheblich dafür entschuldigt hat, solchen „Bullshit“ wie Limp Bizkit zum Musikmachen inspiriert zu haben, hatten wir dafür nur eine fleißig anschwellende Halsschlagader übrig. Wir, die Leute, die Limp Bizkit tatsächlich immer noch mögen, auch wenn uns dafür selbstgekrönte Musikgeschmacksfaschisten töten wollen. Und trotzdem müssen wir uns fragen, wie eigentlich gerade der Stand im Hause Bizkit ist, denn bei aller unberechtigter Kritik, so richtig gerissen haben die Jungs schon viel zu lange nichts mehr. Gold Cobra von 2011 war die erhoffte Versöhnung und willkommene Rückkehr zu den Wurzeln und ein ehrbarer Versuch, Results May Vary endgültig in kleine Stücke zu hacken, in einen Müllbeutel zu stopfen und den ekelerregend süßen Geruch ignorierend nachts in einen Wald zu fahren, um es dort zu vergraben. Aber mehr auch nicht.

Deshalb warten wir sehnsüchtig nostalgisch auf das neue Album, von dem dem wir bisher nur den verwirrend bescheuerten Namen Stampede of the Disco Elephants und das noch verwirrendere gute Feature mit Lil Wayne kennen. Aber selbst das ist schon wieder weit über zwei Jahre her. Was machen die Nu Metal-Helden denn also die ganze Zeit? Also, außer ausgiebig zu touren und eine überraschend gute Live-Band zu sein?

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Nun, Gitarrist Wes Borland baut sich zusammen mit seiner Frau in einer Heimwerker-Show das gemeinsame Haus zurecht. Drummer John Otto versucht, den Drogen weiterhin untreu zu bleiben und Bassist Sam Rivers macht so sein Musikding. Und was ist mit Frontsau Fred Durst? Der will jetzt jedes halbe Jahr in die Heimat seiner Frau ziehen—auf die völkerrechtswidrig von Russland annektierte Halbinsel Krim. Warum zum Schokoladen-Sternfisch er unbedingt in einer Region leben will, deren politische Lage nun ja… kompliziert ist? Weil er sowieso nach Russland ziehen will und gerade mehrere Bürgermeister praktischerweise westliche Celebrities damit ködern wollen, mietfrei am Schwarzen Meer, im „neuen Beverly Hills“ zu leben—wenn sie denn die Region brav promoten würden. Laut einer russischen Tageszeitung, scheint das im Falle Durst ganz hervorragend zu klappen. So habe er Pläne, ganze Filme und Serien zu produzieren, zugunsten einer „großartigen Zukunft von Krim und Russland“.

@billboard there are great people everywhere. I have met many Russians, in Russia, that are excited to learn more about America.

— ғred dυrѕт (@freddurst) October 10, 2015

Wir können ruhig zugeben, dass für Fred Durst immer eine Kerze in der Kathedrale unseres Herzens brennen wird. Aber wenn er das mit seiner Putin-Propaganda wirklich durchzieht, würde das besagte Kathedrale derart entweihen wie ein Pussy Riot-Auftritt eine russisch-orthodoxe Kirche. Lieber Fred, scheiß doch mal bitte auf windige Politiker, geh ins Studio, streiche mit einem fetten Edding den alten Albumtitel durch und schreibe unseretwegen dafür „Crimea Alley“ hin. Gib uns endlich das verdammte Album.

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