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„Wir waren lange vor ‚Grumpy Cat’ da!”—Ein Interview mit Catz 'N Dogz

Housemusik, die liebsten Plugins und polnische Delikatessen—und einen exklusiven Mix haben Catz 'N Dogz dann auch noch mitgebracht.

Foto: Vitali Gelwich

Namen sind Schall und Rauch, so sagt man jedenfalls. Im Fall von Grzegorz Demiañczuk und Wojciech Tarañczuk ist das etwas anders: Erstens, weil die beiden House-Produzenten und -DJs mit ihren polnischen Namen so oder so herausstechen. Zweitens, weil ihr gewähltes Pseudonym

Catz ’N Dogz

sich so herrlich im Gedächtnis festsetzte. Auf Claude VonStrokes Label

Mothership

veröffentlichten sie bisher zwei tierisch-thematische Alben, auf Get Physical Music, Dirtybird und ihrem eigenen Label Pets Recordings erschienen seit 2007 massig 12”es.

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Gründe genug also, um sich mit dem Disco-meets-Deephouse-Entwurf von Greg und Voitek zu beschäftigen und über Housemusik, ihre liebsten Plugins und polnische Delikatessen zu sprechen—und einen neuen, exklusiven Mix haben Catz 'N Dogz dann auch noch mitgebracht.

Werden Katzen bald wirklich die Welt erobern? Sie haben immerhin schon das Internet an sich gerissen. Ist wohl nur eine Frage der Zeit …
Haha, ja, bald kommen sie aus deinem Kühlschrank und aus deinem Klo gekrochen. Wir haben uns den Namen Catz 'N Dogz extra für unser neues Projekt bei Dirtybird Records ausgedacht, das war 2007. Das war die „Fixation” / „Chicken Affair”-12". Nach dieser EP entschieden wir uns, dass wir den Namen auch für alle kommenden neuen Projekte benutzen wollen—das war lange vor Grumpy Cat.

Wahre Trendsetter! Seid ihr beide Tierfreunde?
Ja, sind wir. Ich hatte eine Katze und Voitek hatte einen Hund. Jetzt habe ich einen riesengroßen Hund, aber Voitek hat momentan keine Tiere.

Abgesehen von euren Haustieren: Was hat Catz 'N Dogz musikalisch so umgetrieben?
Gerade produzieren wir unser drittes Album und wühlen dafür ordentlich in der Plattenkiste, nicht nur Electro oder House. Wir holen uns die Inspiration aus allen Ecken. Es ist auch ein langwieriger Prozess, weil wir unsere Arbeit besser machen möchten als beim letzten Mal—das gilt für jede Veröffentlichung. Wir hören in letzter Zeit viel HipHop und alten polnischen Jazz. Wir haben auch gerade erst eine Zusammenarbeit mit dem berühmten polnischen Jazzmusiker Michał Urbaniak für das polnische Radio fertiggestellt. Im März kommt dann eine neue EP auf Dirtybird und im Sommer eine neue EP bei Pets Recordings. Wir haben außerdem einige Remixe gemacht und stellen die Friends Will Carry You Home-Compilation bei Pets zusammen.

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Was meint ihr, droht House-Musik die Übersättigung?
Nicht wirklich. Es gibt einen Haufen wirklich guter Musik da draußen und einen Haufen Mist. Unser Job ist es, die besten Tracks zu finden und sie in einem Club zu spielen. Das ist ein großes Abenteuer und macht viel Spaß. Manchmal ist es natürlich auch frustrierend, aber letztendlich gibt es so viel Musik, so viele alte Sachen, die du noch immer spielen kannst. Und eine Menge neuer Songs, die Gänsehaut verursachen. Die ganzen neuen Produktionsmöglichkeiten sind auch schon eine Inspiration für sich.

Welche Soft- bzw. Hardware benutzt ihr momentan und welche sind eure liebsten Plug-Ins?
Ableton hat unser Leben verändert. Wir reisen viel und so können wir sogar im Flugzeug produzieren, während wir irgendwo warten: im Hotel, zu Hause und das dann im Studio fertigstellen. Wir verwenden außerdem Omnisphere und Kontakt von Native Instruments. Wir haben in letzter Zeit auch angefangen, mehr Hardware zu benutzen. Wir hatten damit lange nichts am Hut, aber jetzt es gibt uns neue Ideen. Wir haben ein paar Synths und Effekte gekauft. Es ist einfach eine komplett andere Erfahrung.

Das ist jetzt wirklich so ein Producer-Ding, aber habt ihr euren Ableton-, FL Studio-, Reason- oder Logic Projekten auch so bescheuerte Namen gegeben? Ich habe meine immer nach den Sachen benannt, die ich direkt vor der Nase hatte. ‚Pink Coffee Mug’ und ‚You Need To Clean That’ waren wirklich gute Tracks …
Natürlich! Das war immer ein furchtbarer Albtraum wenn es eine Deadline gab. Vor allem wenn du nach einem bestimmten Projekt gesucht hast und dafür 100 Files laden musstest, um das richtige zu finden, weil du alle nur dirty vagina 008, asshole 13, zxzxzxzxzzxzx, 0000222222 oder %^$#%# genannt hast. Momentan wandeln wir die Tracks und Loops in WAV um, wenn wir etwas cooles haben, und benennen diese genauso wie die Projektnamen. Da ist es doch wesentlich einfacher, sich zurecht zu finden.

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Welche anderen Producer gefallen euch denn in letzter Zeit?
Wir lieben die neuen Sachen von Danny Daze, Kink und Eats Everything. Das sind einfach großartige Produzenten mit beeindruckenden Fähigkeiten. Das Atu-Album ist auch toll.

Und wenn ihr dann mal keine Musik macht, was treibt ihr sonst so?
Freunde treffen, ins Fitness-Studio gehen, Filme gucken, Essen gehen—mit der Regel „wer anfängt über Musik zu reden, muss das Essen zahlen“ (lacht).

Aus reinem Interesse: Welche polnische Delikatesse muss ich ausprobieren und warum?
Falls du ein Fleischliebhaber bist—Kabanos! Bigos und Brot mit Smalec. Es gibt auch eine saure Suppe mit dem Namen Zurek, die super zum Auskatern ist, und Pirogi, das sind Teigtaschen gefüllt mit Käse, Kohl, Pilzen und Fleisch. Für die Vegetarier empfehle ich polnische Essiggurken.

Zu guter Letzt: Danke dafür, dass ihr den Touching Bass-Mix für diese Woche zusammengestellt habt. Für welchen Vibe habt ihr euch in dem Mix entschieden?
Wir haben dafür einige unserer liebsten Tracks der letzten Zeit ausgesucht, sowie einen unserer neuen Edits. Dazu gibt es noch einen neuen Track von uns, der im März bei Dirtybird rauskommt.

Catz 'N Dogz, Booty Comes First / Bones Shakin, Dirtybird, 18. März 2014, Vinyl / MP3

Catz 'N Dogz - Touching Bass Mix:
01. Blue Hawaii - Try To Be (Catz 'N Dogz Club Edit)
02. Honesty - Big Sur (Dub) (CabinetRec36)
03. Mark Jenkys - I Am (Alex Arnout Remix)
04. Rachel Row - l square (KiNK Mix) (Pets Recordings)
05. Paul Du Lac - Spank (Techno Mix)
06. Murk - Dark Beat - (Danny Daze Fundamental Vox Mix)
07. Catz 'N Dogz - Drop It (Dirtybird)

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