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Studie

Wissenschaftlicher bestätigen: Doppeldippen geht echt nicht klar

Laut Forschungsergebnissen der Clemson University haben sowohl Säuregehalt als auch Viskosität des Dips einen großen Einfluss darauf, wie und wie viel Bakterien von unseren Mundhöhlen in den Dip gelangen.

„You dipped the chip, you took a bite, and then you dipped again! That's like putting your whole mouth in the dip!"

Das sind die unsterblichen Worte aus der 19. Episode der vierten Staffel von Seinfeld aus dem Jahr '93 die das Konzept des „Doppeldippens" in unser kollektives Bewusstsein (oder zumindest in das der Seinfeld-Fans) einbrannten.

Aber sind diese Anschuldigungen, dass man man durch Doppeldippen schädliche Bakterien verbreitet, wissenschaftlich fundiert oder handelt es sich einfach nur um nicht hinterfragte Seinfeld-Logik?

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Es ist eine berechtigte Frage, wenn man bedenkt, dass jemand mit übereifrigem Dippen theoretisch eine gesamte Partygesellschaft kontaminieren könnte. Sogar so berechtigt, dass ein Forscherteam von der Clemson University beschloss, sich das Ganze genauer anzusehen.

Paul Dawson, Studienleiter und Professor der Lebensmittelwissenschaften, fasste diese Woche in Scientific American einen bereits veröffentlichten Artikel mit dem Titel „Effect of biting before dipping (double-dipping) chips on the bacterial population of the dipping solution" zusammen.

Das Fazit der Geschichte ist im Grunde, dass dein Mund, oder der Mund jedes menschlichen Wesens, eine dreckige Höhle ist. Krankheiten wie Lungenpest, Tuberkulose, Grippe und schweres akutes Atemwegssyndrom (SARS) werden alle durch den Speichel übertragen.

Es überrascht kaum, dass das Team der Clemson University keine Bakterien in „Lösungen" feststellen konnten, in die noch kein Chip eingetaucht wurde. Zu den untersuchten Lösungen zählten Salsa, Käse und Käsedips—allesamt häufige Opfer von Doppeldippen.

„Wenn erst einmal doppelgedippt wurde, enthielt die Salsa fünfmal mehr Bakterien (1.000 Bakterien/ml Dip) des abgebissenen Chips, im Vergleich zu Schokolade- oder Käsedips (150-200 Bakterien/ml Dip)", schrieb Dawson. In der Salsa, mit ihren scharfen Chilis und Tomaten, wurden die Bakterien jedoch auch am schnellsten wieder abgetötet. „Salsa ist außerdem säurehaltiger. Nach zwei Stunden tötete die Säure der Salsa manche Bakterien ab (die meisten Bakterien mögen keine Säure)."

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Säure mal beiseite, die Bedrohungslage durch Doppeldippen scheint auch von der Zähflüssigkeit der Lösung abhängig zu sein.

„Schokoladen- und Käsedips sind beide ziemlich dickflüssig", fügte der Lebensmittelwissenschaftler hinzu. „Salsa ist flüssiger. Die geringere Viskosität bedeutet, dass mehr des Dips, der schon vom angebissenen Cracker berührt wurde, wieder zurück in die Schale fällt, anstatt am Cracker zu haften. Wenn der Dip wieder zurück in den Behälter tropft, befinden sich darin die Bakterien aus dem Mund des Doppeldippers."

Letztendlich lautet die Frage also nicht, ob beim Doppeldippen schädliche Bakterien verteilt werden—das ist zweifelsohne der Fall, und George Constanza war wieder mal im Unrecht. Das wahre Problem ist, wie man die Auswirkungen von doppeldippenden Misanthropen, die Partys besuchen, unter Kontrolle bekommen und minimieren kann.

Dr. Dawson schließt seinen Artikel mit einigen praktischen Tipps für die Festtage ab. „Wenn Sie mitten in einer festlichen Zusammenkunft einen Doppeldipper entdecken, sollten Sie sich von deren Lieblingssnack fernhalten. Und wenn Sie selbst krank sind, tun Sie allen anderen einen Gefallen und sehen sie vom Doppeldippen ab."

Oder ihr könnt euch immer noch an die mutigen, trotzigen Worte von George Costanza halten: „You dip the way you want to dip, and I'll dip the way I want to dip."