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Interview

Spießer-Bushido im Twitter-Interview über Bausparverträge

"Ich werde ein gewaltiges Aquaristik-Imperium aufbauen, wie es jeder erfolgreiche Gangster-Rapper tut"
Foto: imago | Sabine Gudath

Es herrscht Entsetzen im deutschen Spießbürgertum: Der Bundesgerichtshof urteilte am vergangenen Dienstag, Sparkassen dürfen Bausparverträge kündigen.

Falls du zu den ungeliebten Kindern gehörst, deren Eltern keinen Bausparvertrag abgeschlossen haben, hier das Konzept kurz erklärt:

Als Bausparer zahlst du über Jahre regelmäßig Beiträge ein und erhältst dafür ganz gute Zinsen. Aber vor allem erhältst du nach etwa zehn Jahren das Recht auf ein günstiges Baudarlehen. Bisher hattest du die Wahl: entweder das Ersparte auszahlen lassen und verjubeln, oder einen Kredit aufnehmen und dir ein Einfamilienhaus kaufen. Geil, oder? Weil günstige Bausparkredite in Zeiten von niedrigen Zinsen aber sowieso leicht zu haben sind und die Zinsen von alten Bausparverträgen oft mit drei bis vier Prozent ziemlich hoch waren, lassen viele Anleger ihre Altverträge einfach jahrelang weiterlaufen – ohne die Absicht, je ein Haus zu bauen. Der BGH hat jetzt entschieden: Wenn ein Bausparer sich zehn Jahre nach der Zahlungsfrist immer noch kein Geld hat auszahlen lassen, dürfen Bausparkassen die Verträge kündigen.

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Wir wollten vom größten Spießer Deutschlands wissen, wie er das Ganze findet. Spießer, diesen Status bekam letzte Woche Bushido verliehen – nachdem er twitterte, dass Service und Freundlichkeit in seiner Berliner Post-Filiale "im Minusbereich" liegen würden. Bushido selbst war leider nicht zu erreichen. Wir haben sein fiktives Pendant auf Twitter, den "Spießer-Bushido", daher mal gefragt, was das Urteil des BGH für ihn und die deutschen Bausparer bedeutet.

VICE: Spießer-Bushido, wir wollen mit dir über Bausparverträge reden.

Aber jetzt mal zum Ernst der Lage: Tönt es bald durch die Butze von Spießer-Bushido in Klein-Machnow: "Scheiße, Bruder, jetzt kündigen die Hurensöhne mir noch meinen Bausparvertrag"?

Immer diese Post. Was plant Spießer-Bushido mit dem Geld aus seinen Bausparverträgen, einfach verjubeln?

Stimmt, wenn Bushido eines kann, dann Fische verkaufen. Zumindest besser, als einen Einbruch in sein Fisch-Geschäft vorzutäuschen.

Wenn er seine Bausparverträge in neue Geschäfte investiert, ist die Altersvorsorge sicher gemeistert. Aber was rät Spießer-Bushido unseren Lesern, um im Alter nicht arm zu werden?

Na ja, aber online kommt immerhin ohne die Post an.

Aber seine Bausparverträge etwa?

Jetzt wollen wir nur noch wissen, was Spießer-Bushido denn heute noch so treibt.

Wir bedanken uns bei Spießer-Bushido (oder "Bruder", wie wir jetzt zu ihm sagen). Das Urteil des BGH scheint selbst ihn nicht allzu stark zu verunsichern – das könnte den deutschen Sparern Hoffnung machen. Sein langsamer Doppelspitzer ist natürlich eine ganz andere Geschichte.

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