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Ja Rule macht mit seinen Tweets zum Fyre Festival das Desaster perfekt

Die neuen Dokus übers Fyre Festival werfen kein gutes Licht auf den Rapper. Und seine kindischen Tweets machen es sogar noch schlimmer.
Ja Rule Fyre Festival
Foto: imago | ZUMA Press

Man mag den Deutschen eine gewisse Neidkultur nachsagen. Und vielleicht ergötzt man sich hierzulande tatsächlich mehr am Scheitern anderer. Aber wenn jemand dermaßen und einhundertprozentig verkackt und dabei so ein uneinsichtiges und selbstgefälliges Richkid ist wie Fyre-Festival-Veranstalter Billy McFarland, dann sieht die ganze Welt breit grinsend beim Scheitern zu. Und genießt jede Sekunde.

So veröffentlichten die Streamingdienste Hulu und Netflix in der vergangenen Woche gleich zwei Dokumentationen über das Fyre Festival, welches 2017 von Billy McFarland und Ja Rule als Festival des Jahrzehnts angekündigt worden war und stattdessen vermutlich zur größten Festival-Katastrophe des Jahrzehnts in die Geschichte eingehen wird.

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Während Billy McFarland im Moment bereits seine sechsjährige Strafe wegen Online- beziehungsweise Mail-Betrugs im Gefängnis absitzt, ist Ja Rule frei wie ein Vogel und kann deswegen ebenso frei zwitschern, was das Zeug hält. Heißt: Am Wochenende twitterte sich Ja Rule um Kopf und Kragen. Es dürfte nicht überraschend sein, dass das Internet wenig bis gar kein Verständnis für das Selbstmitleid und die Rechtfertigungsversuche des Rappers und Fyre-Festival-Mitgründers übrig hatte.

Ein kleiner Recap für alle, die 2017 noch kein Internet hatten: Das Fyre Festival war ursprünglich als Luxus-Festival geplant, wie die Welt es bisher noch nicht gesehen hatte. Auf einer Insel in den Bahamas, die einst Pablo Escobar gehörte, sollten einige glückliche (aka sehr reiche) Menschen an zwei Wochenenden die Chance bekommen, mit Models und Influencern zusammen die krasseste Insta-Life-Party des Jahrzehnts zu feiern. Inklusive Anreise per Privatjet, luxuriöse Strandvillen und Blink-182.

Stattdessen mutierte das Festival zu einer Art Hunger-Games-Challenge für verstörte Millennials. Das Traurige daran war aber nicht, dass einige verzogene Teenager mal nicht im versprochenen Luxus-Zelt schlafen durften. Wirklich finanziell leiden müssen die bis heute (?) unbezahlten lokalen Arbeiter und Helfer des Festivals.

Wer die Netflix-Doku gesehen hat, kann schnell den Eindruck bekommen, dass sich Ja Rules Input bezüglich der Festival-Planung darauf beschränkt hat, Bier zu trinken und peinliche Toasts auszusprechen. Wie viel Schuld er also persönlich an dem Desaster trägt, wollen wir nicht beurteilen. Er wurde schließlich zu keiner Haftstrafe verurteilt.

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Ist man Ja Rule wohl gesonnen, könnte man ihm glauben, dass er selbst von den Machenschaften seines Partners wenig bis keine Ahnung hatte. Wie gesagt: falls man ihm wohl gesonnen ist. Aber mannomann, vielleicht hält man selbst in dem Fall auch einfach mal seinen Mund. Meint auch das Internet.

Stattdessen diskutierte Ja Rule mit Twitter-Nutzern rum. Wie ein trotziges Kind, das nicht einsieht, dass man ihm seinen Lieblingsbagger weggenommen hat, nachdem er einem anderen Kind damit eins übergezogen hat.

Nachdem ihm zahlreiche Twitter-Nutzer aufforderten, den Arbeitern ihr Geld zu geben, nahm er auch diesbezüglich Stellung. Angeblich sollen Hulu und Netflix Geldbeträge um die 100.000 beziehungsweise 250.000 US-Dollar an Billy McFarland, beziehungsweise die Werbeagentur Fuck Jerry bezahlt haben, womit die ausstehenden Rechnungen der Arbeiter bezahlt werden sollten. Ob das passiert ist oder nicht, ist noch nicht bekannt.

Das alles führt dazu, dass es einem schwer fällt, Mitleid mit Ja Rule zu empfinden. Aber es könnte vielleicht auch zu etwas Gutem führen: einer dritten Doku über das Fyre Festival, in der dann auch Ja Rule mal alles loswerden kann, was ihm auf der Seele brennt.

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