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Interviews

„Ich wache nicht auf und denke an Orgien“—A$AP Rocky über Sexualität und das Erbe von A$AP YAMS

Nach seinen LSD-Trips in diesem Jahr erklärt uns Pretty Flacko, was die richtige Gelegenheit für Gruppensex ist.

Es war ein Jahr der Extreme für A$AP Rocky bzw. Pretty Flacko—so will er lieber genannt werden, wie er mir sagt, als wir einander vorgestellt werden. Die Sundance-Premiere von Dope, in dem der Rapper sein Schauspieldebüt gegeben hat, fand nur sechs Tage nach dem tragischen Verlust seines Freundes und A$AP-Mitbegründer A$AP Yams statt. Yams (mit bürgerlichem Namen Steven Rodriguez) hat auf Rockys neuestem Album At.Long.Last.A$AP oder kurz A.L.L.A überall seinen Abdruck hinterlassen. Rocky zollt seinem ehemaligen Weggefährten auf dem Albumcover Tribut, indem er Yams charakteristisches lila Muttermal im Gesicht trägt.

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A.L.L.A ist eine beeindruckende Platte. Ein durchdachter Vortrag eines Künstlers, der von einem jungen Mann voller Ambitionen, Draufgängertum und Game zu jemandem geworden ist, der wirklich gelebt hat und ehrlich sprechen will. Außerdem haut Rocky einen geschickteren Flow raus und das mit einer Selbstsicherheit, die ihn auf eine Stufe mit Yeezy, Weezy, Juicy J, Future, Schoolboy Q und natürlich Rod Stewart stellt.

Am Telefon ist Rocky warm und freundlich, bestätigt und lobt andere immer wieder. Er erklärt, dass er die rohste Musik machen will, die ihm möglich ist, für seine rohsten Fans und dass er sich auf die Australien-Tour nächstes Jahr freut, die von Noisey präsentiert wird.

Noisey: Ich möchte dir dafür danken, dass du so eine schöne Platte gemacht hast.
Rocky: Danke, das bedeutet mir wirklich viel. Ich bevorzuge Komplimente und Gesten und wenn Leute aufrichtig Danke sagen. Das sind die echten Trophäen und Grammys, die jeden Tag verliehen werden, aber nur wenn es ehrlich ist.

Mein Lieblingssong ist „Fine Whine“, die essentielle Kollaboration mit M.I.A. und Future. Er hat mich wiederholt zum Weinen gebracht.
Das höre ich gerne, aber ich höre nicht gerne, dass du geweint hast. Du musst wirklich ernste Boyfriend-Probleme gehabt haben.

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Du bist gerade 27 geworden, oder?
Ja, ich bin jetzt 27 und glücklich darüber. Aber ich sehe immer noch aus wie 24.

Du siehst aus wie ein Baby. Ich auch, um ehrlich zu sein.
Shoutout an die Babyfaces.

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26 ist ein schönes Alter im Rap. Dann werden Jungs zu Männern. In dem Alter hat Jay Reasonable Doubt rausgebracht, Drakes ganzer Flow hat sich verändert und jetzt du mit dieser Platte.
Diese Analogien sind auf den Punkt gebracht. Das war irgendwie verrückt, was du gerade gesagt hast. Ich bin damit komplett einverstanden und verstehe dich.

Es war ein unglaubliches Jahr im Rap, mit Rodeo, Dirty Sprite 2, What A Time und deinem eigenen Album ist so viel passiert. Was war dein Favorit?
Das ist wirklich schwer, aber weißt du, ich will ehrlich sein—es ist wahrscheinlich meins.

Gut. Ich habe das Gefühl, dass die Leute das mehr sagen müssen. Du arbeitest so hart und bringst es raus und die Leute erwarten dann, dass du bescheiden bist.
Richtig und ich werde nicht lügen. Ich wollte schöne Orchestermusik mit hartem, dreckigen Ghetto-Funk zusammenbringen. Ich wollte den Leuten eine Kombination aus beidem geben und ich habe das Gefühl, dass mir das gelungen ist.

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Du und Yams, ihr habt der Welt zusammen den A$AP Mob näher gebracht.
Ich verdanke Yams mein Leben, meinem besten Freund. Er ist mein größter Unterstützer und am Anfang hat er mir geholfen, Dinge zu erreichen, die ich mir nie hätte vorstellen können. Er war immer Teil meiner Vision und bereit, mir dabei zu helfen, meine Pläne und Strategien zu verfolgen. Wir haben diese Pläne entwickelt, um herauszufinden, wie wir erfolgreich wir selbst sein können. Und zur gleichen Zeit einfach unser Zeug bekannt machen, ohne Kompromisse einzugehen, wer wir sind. Die meisten Leute haben einen beschissenen Geschmack. Sie mögen beschissene Musik. Sie mögen beschissene Filme. Deswegen habe ich einen Kult, der mir folgt. Es geht bei mir nicht um Fans—jeder hat Fans. Sie sind wankelmütig. Sie kommen und gehen.

Du sprichst in deiner Musik und auch öffentlich sehr viel über Sexualität. Warum tolerieren wir in unserer Kultur extreme Gewalt, schämen uns jedoch für Sexualität und zensieren sie, wenn sie nicht in Form eines minderjährigen weißen Popstars kommt?
Mann. Oh mein Gott. Puh, scheiße, das weiß ich nicht. Du hast es am besten ausgedrückt. Ich will es wissen. Ich suche auch nach den Antworten darauf.

Ein gutes Beispiel ist, als herauskam, dass du beim SXSW eine Orgie auf LSD hattest. Die Leute haben gesagt: „Oh mein Gott“, aber ich meine, ist das wirklich so kontrovers?
(Lacht) Ich fand es cool. Es passiert einfach, weißt du.

Was, denkst du, ist die beste Art, um Gruppensex zu initiieren, ohne dass es merkwürdig wird? Musst du auf Halluzinogenen sein?
Nein. Ich denke, dass es einfach nur eine Umgebung für die Leute ist, die diese Energie haben. So etwas kannst du nicht erzwingen; es ist Magie, denke ich—es passiert einfach natürlich. Wenn es passiert, dann passiert es. Ich weiß nicht, welcher Mann wirklich Gruppensex haben will. Das ist nichts, auf das wir aus sind, aber wenn du mit ein paar netten Typen in einem Haus voller Frauen bist und wenn die Energie die richtige ist, dann passiert sowas. Ich denke, du weißt, was ich meine. Ich wache nicht auf und denke an Orgien.