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Interviews

"Das ist dope!"—Lady Leshurr bewertet Schweizer Rap-Videos

Ich habe Lady Leshurr vor ihrem Konzert im Exil getroffen und ihr Videos von S.O.S., Nemo und Co. gezeigt.
Foto: Facebook

Lady Leshurr veröffentlichte mit 16 Jahren ihr erstes Mixtape und ist heute, auch dank ihren Queen Speeches—ihrer One-Shot-Video-Reihe—, eine der wichtigsten Vertreterinnen der UK-Grime-Szene. Die "weibliche Busta Rhymes", wie sie oft bezeichnet wird, spittet bei ihren Auftritten meist die Bühne in den Boden. So auch bei ihrem Konzert am RBMA Weekender im Exil. Ich traf Lady Leshurr vor ihrem Auftritt und habe ihr ein paar aktuelle, aber auch legendäre Schweizer Rapvideos gezeigt. Sie war überraschend begeistert.

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Noisey: Das sind S.O.S. aka Saviours of Soul.
Lady Leshurr: Sind sie sehr bekannt?

Ja, sie gelten als grosse Schweizer Rap-Hoffnung.
Es sieht sehr dynamisch aus. Der Typ mit den Dreads hat die Energie. Es ist echt energiegeladen. Mir gefällt einfach die Tatsache, dass die Crowd da hinter ihnen so ausrastet. Hat echt gute Vibes, das Ganze. Haben sie auch ein Album?

Sie haben dieses Jahr ihr erstes gemeinsames Tape veröffentlicht.
Oh! Ich muss das anhören!

So. Ihr Name ist Möchtegang. Die Gruppe besteht aus sechs Männern, die aus den verschiedensten Ecken der Schweiz kommen.
Oh, gute Videoqualität. Ist das ein Typ? [Schaut verwirrt]

Nein.
Es sieht aus wie ein Mädchen, aber die Stimme klingt wie die eines Typen. Das ist nice! Mir gefällt das echt. Das ist dope! Sind das alles Mädchen?

Jein. Die Männer rappen, aber die Mädchen repräsentieren sie.
Aha! Das ist ein geiles Konzept. Ich liebe das.

Das Musikvideo ist von Steffe la Cheffe. Sie ist eine Rapperin aus Bern. Sie hat mit 13 mit Rappen und Beatboxing angefangen. Sie ist die bekannteste Rapperin der Schweiz. Der Song heisst "Annabelle".
Das ist gut. Die Qualität ist das, was für mich heraussticht und mir auch bei meinen Videos sehr wichtig ist. Es sieht aalglatt aus. Sieht aus, als wurde sie gestylt, das Make-up wurde professionell gemacht. Sie hat Tänzer. Sieht sehr professionell aus, das Ganze.

Dann haben wir hier noch Gimma. Er ist aus dem östlichen Teil der Schweiz. Aus der Bergregion. Er ist so ein bisschen das "Enfant terrible" der Schweizer Rapszene. Oder war es mal. Dieser Song ist aus dem Jahr 2006.
Ist das in der Schweiz?

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Ja.
Wow! Das ist so geil! Es schneit, und er hat viele Mädels im Hintergrund. Jedes Mal, wenn er sich dreht, ist es an einem anderen Ort. Das ist, was ich an einem unterhaltenden Musikvideo mag. Ich habe kein einziges Mal weggeschaut, weil da so viel passiert. Es sieht auch aus wie ein One Take.

Hier haben wir noch ein Musikvideo von Nemo. Er ist noch sehr jung, 17 Jahre, um genauer zu sein, und momentan der Coverboy der Schweizer Rapszene.
Oh, süss! Spricht er auch Englisch? Ist da nicht noch ein bisschen Englisch drinnen?

Nur das Wort Blockbuster.
Ich mag diesen Clip! Er hat viel Energie. Er sieht auch gar nicht aus, als wäre er erst 17 Jahre alt. Er wirkt älter. Und ich mag die Art, wie er auch Melodie in seinen Rap reinbringt. Es ist ein Feel-Good-Video, es ist hell und energievoll. Er gibt eine positive Botschaft weiter. Und er hat sichtlich Spass.

Die letzten, die ich dir zeige, sind Lo und Leduc. Sie sind aus Bern. Das Video und der Song gingen sehr viral und wurden überall gespielt.
Es ist ein bisschen verwirrend. Ich weiss nicht wirklich, was da abgeht. Da ist einfach eine Puppe. Aber ich liebe die Melodie. Und da ist viel Melodie im Song drin.

Und? Was sagst du zu Schweizer Rap?
Ich habe wirklich Respekt, dass sie einfach ihr Ding durchziehen. Sie haben ihren eigenen Style, ihren eigenen Weg, sich auszudrücken. Ich würde es alleine wegen der Videoqualität anschauen, auch wenn ich nichts verstehe. Ihr produziert definitiv bessere Videos als wir in England.

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