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Noisey Blog

Weihnachten ist das neue Schwarz – Evelinn Trouble covert Black Sabbath

"Wenn es flowt, kann man uns vielleicht bald auf Hochzeiten buchen."
Foto: zvg

Weihnachtszeit, die Zeit der Liebe und Besinnung. Vielen kommen beim Gedanken an Weihnachten die versöhnlichen Familienfeste, die romantische Winterlandschaft und Weihnachtsmärkte in den Sinn, der eine oder andere kann sogar schon die Guetzli riechen. Doch nicht für alle muss Weihnachten einem solchen Klischee entsprechen, sondern eher der Antithese. Wie wäre es mal mit einem schwarzen Tannenbaum, Ozzy Osbourne anstatt Wham und Jack Skellington als Christkind. So in etwa zelebriert Evelinn Trouble das diesjährige Weihnachtsfest: Die Femme Fatale des Schweizer-Popzirkus wird mit ihrer Band Evil Woman Black-Sabbath-Cover-Konzerte geben – rebellisch wie immer. In Basel, Thun und Zürich kannst du dir die Shows ansehen, wenn du ebenfalls keinen Bock auf weisse Weihnachten hast.

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Noisey: Wie kommst du auf die Idee, eine Black-Sabbath-Coverband zu gründen?
Evelinn: Eigentlich hat Flo, unser Bassist, die Coverband gegründet. Im Moods gibt es die Hits-Recycled-Eventreihe, bei welcher Jazz-Musiker gegeneinander antreten und Bands covern. Er wurde damals für diesen Event angefragt und wir taten uns als Black Sabbath zusammen. Unsere Gegner spielten Pink Floyd und wir haben sie schön an die Wand gespielt. Dabei ist die Idee entstanden. Mit meiner Band spiele ich sowieso immer wieder Covers. An Neujahr sind wir einmal aufgetreten und haben den ganzen Abend keinen einzigen Evelinn-Trouble-Song gespielt, dafür alles andere von Frank Zappa über Police bis Tina Turner. Ich hatte auch mal eine Drake-Coverband, die hiess Fake Drake. Es ist befreiend, Songs von anderen Musikern zu spielen – dabei bin ich komplett unbefangen und kann spielerischer mit der Musik umgehen.

Wieso hat eure Coverband jetzt noch einmal ein Comeback?
Ich bin über Weihnachten wegen meiner Familie in der Schweiz und wollte die Reise mit etwas kombinieren, das mir Spass macht. Und ich habe es vermisst, in dieser Formation zu spielen. Ausserdem passt Black Sabbath hervorragend zu Weihnachten, als eine Art atheistische Antithese.

Wieso sollte man diese Antithese in der Weihnachtszeit hören?
Ich habe nichts gegen Weihnachten, aber nicht alle verbinden den Festtag mit etwas Positivem. Ich kenne viele Leute, die unter Weihnachten leiden, weil sie dann einsam sind oder sich mit Familiengeschichten auseinandersetzen müssen. Da ist die feierliche, laute, rebellische Musik wie Black Sabbath Balsam für die Seele. Für diese Leute spielen wir an Weihnachten, die schwarzen Schafe sollen mit uns feiern!

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Findest du Black Sabbath gut?
Black Sabbath haben ihren Ursprung im Blues und das gefällt mir schonmal sehr gut. Die frühen Alben sind Pionierwerke für ihre Zeit und ohne Black Sabbath gäbe es keinen Doom-Metal.

Aber jetzt mal ehrlich: Sind Coverbands nicht uncool?
Ich weiss, was du meinst. Bands, die auf Hochzeiten auftreten und Green Day eins zu eins wiedergeben, sind schon nichts inspirierendes. Für mich bedeutet covern immer: Zu eigen machen, auf seine Weise interpretieren. Black Sabbath ist eine sehr gitarrenlastige Band; wir haben gar keine Gitarre sondern eine verzerrte Posaune und ein Moog-Keyboard. Ausserdem bin ich nicht Ozzy Osbourne und singe auf meine eigene Art. Das heisst: Wir klingen automatisch nicht wie das Original, sondern wie etwas anderes.

Wie sieht die Zukunft der Coverband aus?
Keine Ahnung, wenn es flowt, kann man uns vielleicht bald auf Hochzeiten buchen.

Du willst EVIL WOMAN live sehen: Hier findest du alle Daten zu den Auftritten:

21.12. CH - Zürich - Zukunft
22.12. CH - Thun - Mokka
23.12. CH - Basel - Kaschemme



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