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Kultur Aargau

Das Royal Baden sammelt 250.000 Franken für sein Überleben

Ohne Crowdfunding kann der Kulturbetrieb nicht die neue Miete ab 2018 stemmen.
Foto: Anaïs Steiner

Update: They did it! Gestern ist das endgültige Wort über das Royal Baden gefallen. Der Einwohnerrat hat dem Sicherungskredit für zwei Jahre grossmehrheitlich zugestimmt. Somit wird der neue Vertrag der Kulturstätte am 01. Februar bis 2038 in Kraft treten. Auf die nächsten 20 Jahre Kultur in Baden!

Diesen Juni feierte das Royal Baden seinen 104. Geburtstag – einst war es ein Kino, heute eine Konzert- und Party-Location. Im gleichen Monat konnten ebenfalls über 7.000 Unterschriften dem Stadtrat übergeben werden, um zu zeigen, dass das Kulturlokal auch seinen 105. Geburtstag feiern sollte. Nun erhalten die Royal-Macher zum ersten Mal eine langfristige Zukunftsperspektive. Die Zuriba AG, die Räumlichkeiten des Royals besitzt, bietet dem Verein "Kulturhaus Royal" einen Mietvertrag für 20 Jahre an. Dies jedoch nicht mehr zu einer günstigen Zwischennutzungsmiete. Da sich das Royal an einer Top-Lage befindet, ist der Mietzins dementsprechend hoch.

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Weil der Verein trotz ehrenamtlicher Arbeit mit dem Kulturbetrieb die höhere Miete nicht erwirtschaften kann, startete er das Crowdfunding "Royal forever?". 250.000 Franken wollen die Initianten sammeln. Ohne diese Unterstützung werden die momentanen Vertragsverhältnisse im Winter auslaufen und das Royal muss schliessen. Der Verein kann erst in einem fortgeschrittenen Stadium des Crowdfundings entscheiden, ob sie das Royal weiterführen können, darum nehmen sie im Moment nur Spendenzusagen an und noch keine realen Beiträge.

In der Medienmitteilung des Projektes wird klar vermittelt: "Wir können und möchten aus dem Royal keinen Kommerzschuppen machen. Wir wollen nicht die Eintrittspreise verdoppeln, und das Bier nicht zu satanischen Preisen verkaufen müssen. Das Royal Baden soll weiterhin bleiben, was es ist: Ein kulturelles Kleinod, in welchem sich ständig Neues entdecken und entwickeln lässt – eine Plattform für die experimentelle Produktion und Zusammenarbeit verschiedener Künste und Kulturen, die auf einen offenen Raum angewiesen sind."

Mit der Summe des Projektes kann der Kulturbetrieb für mindestens drei Jahre gesichert und im Haus sanfte Renovierungen vorgenommen werden. Langfristig möchte der Verein das Royal als Kulturhaus sichern und es in seinem alten Glanz erstrahlen lassen. Projekte wie das Royal sollte man unserer Meinung nach unterstützen, da sie Gedankengänge und Experimente zulassen, die sonst in der gesellschaftlichen Ordnung untergehen. Und wie es aussieht, sind nicht nur wir dieser Meinung: In einem Tag kamen bereits über 50.000 Franken zusammen.


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