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Eine filmwissenschaftliche Analyse von Fritz‘ neuem Video: „Thüringer Junge“

Fritz ist zurück mit einem erneuten Meisterwerk des Sanges- und Filmkunst. Aber kommt das Sequel an sein Debüt heran? Wir haben es wissenschaftlich untersucht.

Ja, da ist er endlich, der Nachfolgehit von Fritz, das Sequel zu „Thüringer Klöße“, das neue Meisterwerk am Musikvideohimmel: „Thüringer Junge“.

Wir wissen ja, wie ihr euch in den vergangenen Monaten gefühlt habt, denn uns ging es ganz ähnlich wie euch. Seit wir auf das junge Schlagertalent Fritz aus dem schönen Suhl aufmerksam geworden sind, haben wir jeden Tag für neues Material des charismatischen Suhler Eigengewächses gebetet. Und was sollen wir sagen: unsere Gebete wurden erhört. Danke. Danke, Herr im Himmel für diesen neuen engelsgleichen Chor, der unsere Herzen zum Frohlocken bringt und Thüringen in himmlischen Farben erstrahlen lässt.

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Danke auch für dieses neue filmische Meisterwerk, das neue Musikvideo von Fritz. Eine gelungene Nachfolge des Überraschungshits, der nicht nur den gewohnt ästhetischen, kunstvollen Blick über Thüringens Wälder streifen lässt, sondern obendrein auch noch echte Blockbuster-Qualitäten beweist. Aber beginnen wir vorn mit unserer filmwissenschaftlichen Analyse mit dem Titel: Ein filmwissenschaftlicher Vergleich von Fritz‘ Debütvideo „Thüringer Klöße“ und dessen Nachfolgewerk „Thüringer Junge“.

Erste Szene: (erneuter) Schwenk über den Thüringer Rennsteig

Fast, aber nur fast, beginnt Fritz neues Meisterwerk wie sein altes: Die Kamera schwenkt sanft über die grünen Hügel des Rennsteigs. Den Fans wird gleich deutlich gemacht, dass Fritz heimtverbunden bleibt. Auch mit einem veritablen Superhit im Rücken, zieht es ihn nicht in die weite Welt hinaus, sein neues Video wird nicht in New York oder Dubai gedreht, nein, die Kulisse des Thüringer Jungen ist und bleibt seine Heimat: der Rennsteig.

Aber doch ist etwas anders, die Profis sehen es sofort: Nach dem Erfolg des ersten Videos wurden hochdotiere Sponsoring-Verträge abgeschlossen, Product Placement par excellence, das Ringberg Hotel ein Meisterwerk der sozialistischen Architektur, thront mächtig im Zentrum des Bildes.

Darunter in traditionellen gelben Lettern der Titel des Interpreten und Lieds. Aber Obacht: Auch hier hat es deutliche Änderungen im Vergleich mit „Thüringer Klöße“ gegeben, in Versalien präsentieren sich Song und Interpret. Die Absicht klar und deutlich soll hier schon in der Typographie gezeigt werden: Wir verstecken uns nicht, wir sind selbstbewusst und wir wollen gesehen werden.

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Zweite Szene: Fritz steht auf der Lichtung

Ihr erinnert euch, im letzten Video trat Fritz an dieser Stelle forschen Schrittes aus einem Busch, in einem kurzärmeligen, weißen Hemd und Anzughose. Nun steht er bereits da, inmitten auf der Lichtung, gekleidet in einer juvenil-modischen braunen Hose, einem weit aufgeknöpften grobkarierten Hemd und einem dunklen Samtblazer.

Dank der Ausstattung durch die Modeboutique Messerschmidt Men sieht Fritz aus, wie aus dem Ei gepellt. Normalerweise würden wir es unserem Star ja übel nehmen, dass er sein Äußeres so aufpolieren lässt, aber der Thüringer Junge kann es sich leisten: Goldig sieht er aus. Und sein Imagewechsel ist auf Anhieb gelungen: Ein vollkommen neuer Fritz—nur die Signature-Frisur ist geblieben. Ein perfekter Kompromiss zwischen dem neuen coolen Fritz und dem putzigen Jungen, den wir dank „Thüringer Klöße“ so sehr in unser Herz geschlossen haben.

Dritte Szene: Fritz steht auf der berühmten Aussichtsplattform am Regenbergblick

Auch hier ist die Aussgae deutlich: Ihr habt eure Heimat nicht gesehen, wenn ihr nicht von hier einmal eure Blicke in die Ferne habt schweifen lassen. So sieht es auch Fritzi und macht mit uns mal wieder eine kleine, feine Fremdenführung. Beim letzten Mal stand Fritz von auf einem mittelalterlichen Turm, dieses Mal erklimmt er den Gipfel eine Berges. Aber nicht nur das, die aufmerksamen Beobachter unter euch haben es längst bemerkt, Fritz ist nicht allein. Seine Gaststars aus „Thüringer Klöße“ damals Klöße-essend in einem Restaurant zu sehen, mimen dieses Mal die erschöpften Wanderer auf der Bank. So macht man‘s richtig: Always stick to your cast, bzw. never change a winning team. Willkommen zurück, Oma und Opa!

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Vierte Szene: Fritz zeigt euch den Weg nach Hause

Es ist ganz einfach, zwei Kilometer mit dem Rad zum Bahnhof Oberhof, von dort fährt stündlich ein Zug und bringt euch überall hin, wo ihr hinwollt (sprich: Ilmenau)!

Fünfte Szene: Fritz kommt aus dem Ringberg Hotel

Die Kamera ist genial platziert, man sieht drei Sterne, vermutet aber hinter der Querstrebe des Vordachs einen weiteren Stern. Oha, denken wir uns, der Fritzi, kaum zum Superstar geworden, checkt er schon nicht mehr unter vier Sternen ein. Zum Glück gibt‘s ja Google, weshalb wir innerhalb von Sekunden wussten, dass das Ringberg Hotel doch nur drei Sterne hat.

Sechste Szene: Fritzi im Kletterwald

Hupsi, was ist das denn? Ein Kletterwald in Thüringen, Touristenmagnet, Zukunft, Danger!! Dazu die geniale Textzeile, „Grüne Bäume, wildes Leben“. Action, wohin das Auge blickt, die Spannung kurz vorm Zerbersten: Wird das Mädchen mit dem neongelben Helm stürzen, wird Fritzi ihm zur Hilfe eilen? Ich hoffe, mein Herz macht jetzt nicht schlapp.

Siebte Szene: Fritzi wandert

Unser Star, nun bewaffnet mit Wanderstab und Rucksack, kämpft sich den steilen Pfad zum Ringberg hinauf. Eine Szene, die wir so ähnlich bereits aus dem Vorgängervideo zu „Thüringer Klöße“ kennen. Aber jeder gute Actionfilm hat seine Verfolgungsjagd und von The Fast and the Furious gibt es auch schon sieben Teile. Wir sitzen gebannt vor unserem Bildschirm.

Achte Szene: Blair Witch Project Reloaded

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Krass. Die Kamera filmt aus der Sicht von Fritz, wie er sich den Berg hocharbeitet. Das sind die Feinheiten, mit denen man ein Sequel noch spannender und actiongeladener machen kann, als den Vorgänger. Respekt an den Regisseur für diesen filmischen Kniff. Fehlt nur die Rotz-Sequenz.

Neunte Szene: Fritz auf einer Parkbank

An sich eine unspektakuläre Szene, aber aufgepasst: Fritz holt seinen Signature Move raus, die unnachahmliche Hand- bzw. Armbewegung, den Tanzstil des kleinen (Thüringer) Mannes. Natürlich und locker, elegant und charmant. <3< p="">

Zehnte Szene: Fritz im Garten Eden

Natürlich ist das nicht der Garten Eden, sondern der Rennsteiggarten Oberhof—aber hättet ihr es auf den ersten Blick erkannt? Allerhöchstens an den namentlichen Kennzeichnung der hier zu bestaunenden Pflanzenpracht. Wobei … könnte es nicht sein, dass der liebe Herrgott im Paradies ähnliche Label an die Pflänzchen geheftet hat? Sonst hätten Adam und Eva ja gar nicht gewusst, was sie da alles bestaunen durften und was sie nicht essen sollten.

Elfte Szene: Opi und Omi gehen durchs Bild

Wir nähern uns bereits dem Ende des Videos, die Spannung hat ein wenig nachgelassen, da kommen plötzlich unsere liebsten Gaststars wieder ins Bild: Omi und Opi gehen ebenfalls im Rennsteiggarten spazieren. Vermutlich ein kleiner Verdauungsspaziergang, nachdem sie sich eine Portion Thüringer Klöße einverleibt haben.

Zwölfte und letzte Szene: Ein letzter Blick über den Rennsteig

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Selbst das Wetter ist seit dem letzten Video in Thüringen besser geworden. Es geht stetig bergauf.

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