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Reviews

Musikreviews der Woche mit Bored Nothing, Parenthetical Girls und Letherette

Diese "Indie"-Musiker versuchen es doch immer wieder. Und manchmal hinterlassen sie sogar Eindruck.

BORED NOTHING
Bored Nothing
Spunk / Cooperative Music

Man erschrickt ja regelrecht, wenn man im Jahr 2013 eine „Indie“-Platte in die Finger bekommt. Bored Nothing jedenfalls ist ein Typ, der seine erste Platte komplett allein runtergerotzt hat, dabei klingt, als hätte er in seiner Jugend ordentlich viel Pavement und eigentlich auch Shellac gehört und dann trotzdem drauf geschissen. Und wie jemand, der nie €7 für einen Drink bezahlen würde. Songs, die nicht lo-fi klingen wollen, sondern es unabsichtlich tun, beiläufig: so was macht Eindruck auf Papa.

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LASSIE G

PARENTHETICAL GIRLS
Privilege
Splendour

Etwa: lauwarm angeköchelte Indiesuppe, in der man jede tatsächliche Zutat noch zweifelsfrei oben schwimmen sieht. Hört. Schmeckt. Was auch immer. Jedenfalls kein Brei. Jedenfalls kein wirklich heißer Scheiß. Aber tut überzeugend so, als wäre dem so. Mit Pathos-Tremolo ordentlich herzgerührt. Xiu Xiu und The Dead Science machen auf Privilege die öligen Augen. Und von der Garnitur pupst man Wolken, die nicht ganz so voller Geigen hängen wie bei Owen Pallet. Aber Applaus hört man schon raus, aus den bebend entfahrenden Winden.

VIK TROLLBLÄSER

LETHERETTE
Letherette
Ninja Tune/Rough Trade

Als überzeugter Misanthrop und Defätist erregt nichts so schnell mein Misstrauen wie das Versprechen, „den Spaß zurück zu bringen”. Welchen Spaß? Zurück wohin? Und die alles entscheidende Frage: Möchte ich erleben, wie dieser mir unbekannte Spaß zurückkehrt? Wenn er doch schon mal weg war, das wird doch seinen Grund gehabt haben, hmmm? Hier ist es ein Duo aus Wolverhampton, das mit ihren EPs, ein paar Remixen und nicht zuletzt mit diesem Debüt dafür sorgt, dass dieser ominöse Spaß nicht zu kurz kommt. Ja, die haben bestimmt gelacht - all the way to the bank.

LENNY LIEBKNECHT

JAVELIN
Hi Beams
Luaka Bop

Bei der Recherche (das nennt man so, echt!) zur Review dieser Platte musste ich den Halbsatz „will nicht mehr niedlich sein“ googeln. Das Internet hat daraufhin behauptet, dass vor allem Eva Habermann, Justin Bieber, Mena Suvari und Nelly Furtado nicht mehr niedlich sein wollen. Ich bin meistens nicht vollständig einer Meinung mit dem Internet, aber in diesem Fall geht es in die richtige Richtung – und ich möchte der Liste derer, denen weniger Niedlichkeit echt gut stehen würde,—Electropop und Hipsterfunk hin oder her—aber unbedingt noch dieses Album anfügen. Hiermit.

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NELAF NEPAL

**

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