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You Need to Hear This

YNTHT-Mixtape mit Ta-Ku

Nächtliches Beatbasteln, Maori-Küche und eine scharfe Portion Soul und Electronica. Schönen Freitag.

Australien ist zu einer echten Elektro-Brutstätte geworden, nicht wahr? Es gab Zeiten als die Aussies versuchten, uns nur mit Cut Copy und The Presets zu beglücken…das waren traurige Zeiten. Mittlerweile haben wir zum Beispiel Flume, der den ein oder anderen Boiler Room mit Vibes versorgt. Und da ist natürlich auch der aus Perth stammende Ta-Ku. Nachdem er Nujabes und J Dilla mit ein paar tief-trippigen Collections die Ehre erwiesen hat, füllte er die Soundcloud-Konten mit einem Mix aus Soul und Electro auf. Ich habe ihn also angerufen, um ein bisschen über das Beatmachen zu quatschen und um zu diskutieren, welcher der beste Tag der Woche ist und wie einem bei traditioneller Maori-Küche das Wasser im Mund zusammenläuft.

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Hey Ta-Ku, ist das das Perth-Leben gut zu dir?
Ta-Ku: Es ist sehr chillig. Perth ist ziemlich klein und familien-orientiert, aber die Musik und die Einstellung der Leute ist sehr relaxt. Die Leute vergleichen es mit Kalifornien, aber ich finde, es ist nicht so stressig und schonungslos. Ein guter Ort, um kreativ zu sein und den ganzen Trubel zu umgehen. Jeder, der nach Australien geht, denkt zuerst an Melbourne und Sydney, aber Perth hat auch eine ziemlich coole Szene am Start.

Was machst du im Moment?
Ich hänge meine Wäsche auf. Ich mag es, wenn meine Klamotten ordentlich zusammengelegt sind. Ich ordne sie nach Farbe und Marke.

Ja? Wir sieht’s mit den Schuhen aus?
Sehr gut, Bro, ich habe ein eigenes Zimmer mit Regalen für Schuhe, ich versuche so viel Platz wie möglich für sie zu schaffen. Ich trage nicht alle, aber ich habe immer eine Verbindung zu ihnen.

Wie bist du zur Musik gekommen?
Ich glaube, zuerst habe ich mit HipHop angefangen. Viel Jay-Z, Cam’Ron, Diplomats und alles was in den Top 40 war. Durch Freunde habe ich dann Dilla, A Tribe Called Quest kennengelernt und habe mich in die Goldene Ära des HipHops verliebt. HipHop ist in erster Linie mein Background, den ich auch schon in der High School gehört hatte.

Verkaufst du immer noch Krankenversicherungen?
Ja, Mann. Ich arbeite immer noch 9 to 5 bei einer Krankenversicherung!

Das muss hart sein. Was magst du so sehr am nächtlichen Beatmachen?
Ehrlich gesagt ist es der Schlafentzug, wenn mein Gehirn auf schon Sparenergie fährt. Aus irgendeinem Grund kann ich nie Musik machen, wenn ich hellwach bin. Außerdem schläft jeder bei Nacht und irgendwie ist es befreiend zu wissen, dass man etwas Kreatives erschafft, während alle am Schlafen sind. Wenn draußen die Sonne scheint, dann ist es zu schön, um im Studio zu hocken.

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Die Nujabes Collection, die du gemacht hast, war großartig. Bis heute ist Samurai Champloo Music Record: Departure eine meiner Lieblingsplatten von den Nujabes.
Ich bin ziemlich spät auf dieses Projekt gestoßen. Als ich es gehört habe, hat es mich wirklich bewegt, Sabe Jun zu hören. Es ist verdammt herzzerreißend, dass dieses große Talent nicht mehr unter uns ist.

Aber seine Musik lebt weiter.
Es ist schön, so ein Erbe zu haben.

Du bist halb Maori, ich hatte mal in der Grundschule einen Lehrer aus Neuseeland. Wir lernten viel über die Maoris und ihre großartige Kultur. Was ist typisch für die Maori-Kultur?
Ich glaube, typisch für die Maori-Kultur ist Hangi. Du gräbst ein Loch tief in den Boden—meine Familie kommt aus Rotorua, wo es einen Vulkan und Quellwasser gibt—dann nimmst du Vulkangestein und schmeißt es ins Loch, um Hitze zu erzeugen. Danach wickelst du Fleisch und Gemüse in eine Folie, legst es ins Loch und bedeckst es mit Erde. Nach etwa sechs Stunden kommst du wieder und das Fleisch fällt praktisch vom Knochen. Das Schöne daran ist, dass du in der Zwischenzeit mit deiner Familie zusammensitzt oder um das Feuer herum Lieder singst. Es ist ein gesellschaftliches Ereignis.

Klingt großartig. Ok, was passiert gerade mit Sunday Records?
Also, Sunday Records ist etwas, das ich letztes Jahr gegründet habe. Ich wollte ein Label gründen, das transparent ist und dem Künstler alles mitteilt, was vor sich geht. Ich habe viele Höhen und Tiefen mit Labels erlebt und was besonders frustrierend ist, ist nicht zu wissen, was mit der Platte vor sich geht. Es hat langsam angefangen, weil die Sachen mit Ta-Ku sich gerade entwickelte, deswegen werde ich es Ende dieses Jahres relaunchen. Es wird mit einer Künstlerin aus den Staaten beginnen, sie heiß Carling Ruse. Sie ist eine sehr talentierte Beatmakerin und ihre EP hört sich sehr cool an. Als ich mit dem Label anfing, war ich nicht so glücklich damit. Das erste Release kam von einem Typen namens Noyce aus Sheffield. Er macht wirklich unglaubliches Ambient/Elektro-Folk Zeugs, so ähnlich wie Shlomos frühere Sachen. Meine Strategie bei einem neuen Künstler, oder auch bei mir selbst ist, dass die Sachen auf Vinyl veröffentlicht werden, weil es etwas ist, das du für immer behalten kannst. Es sollte diesen physischen Aspekt schon geben. Das habe ich mit Noyce nicht gemacht, aber ich werde auf jeden Fall noch ein Release von ihm machen. Carling wird das erste richtige Vinyl-Release auf Sunday haben.

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Der Sonntag ist so eine lästige Schwebe zwischen Wochenend-Freizeit und Montags-Arbeit. Was ist dein Lieblingswochentag?
Entweder Freitag oder Samstag, aber dann Samstag-Morgen. Dann ist es so „Verdammt, es ist Wochende“. Freitag ist wie der Höhepunkt der Woche. Sonntage können deprimierend sein, wenn man weiß, dass man am nächsten Tag arbeiten muss, also sitzt man nur da und wälzt sich in seiner depressiven Stimmung.

Welcher Person folgst du am liebsten auf Twitter?
Riff Raff. Ich will jetzt nicht über seine Musik sprechen, ich respektiere den Typen für was auch immer er macht, aber der Junge ist ein Comedian. Vielleicht sollte er dieses ganze Rap-Ding bei Seite schieben und eine Reality-Show machen.

Er und Tyler, The Creator sind tödlich auf Vine, oder?
Tyler hat echt keine Gnade auf Vine. Ich musste Action Bronson unfollowen. Ich liebe ihn, aber er isst und singt immer zu viel.

Was hasst du am meisten?
Wenn jemand in einer Situation übertrieben unhöflich ist. Wenn jemand unhöflich zu mir ist, vor allem, wenn es einfach aus dem Nichts kommt, dann sage ich das demjenigen, weil ich das nicht ausstehen kann.

Einverstanden. Bist du auch ein Teil der Neo-Soul-Bewegung?
Neo-Soul in Australien ist so tot, Mann. Das ist ein Genre, das nicht mehr relevant ist, deswegen ist ein Dwele zum Beispiel nie hierhin gekommen, um zu spielen. Ich glaube, das ist der Lauf der Musik, derzeit ist einfach kein Platz dafür. Ich habe aber viel Neo-Soul von 1999 bis 2003 gehört.

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Für welche Tracks hast du dich beim YNTHT-Mixtape entschieden?
Das ist witzig, weil Soulection fast zu einem eigenen Genre geworden ist. Das sind alles sehr futuristische Bass/Neo-Soul-Vibes, viele meiner Favoriten, aber auch ein paar Oldies, die ich mir gerne anhöre. Das ist wahrscheinlich der souligste Mix, den ich bis jetzt gemacht habe.

Und zum Schluss. Was kommt als Nächstes bei dir?
Ich bin an einem Punkt angekommen, wo der nächste Schritt entscheidend ist. Gerade kommen viele Angebote rein, aber ich lasse mir Zeit für die Entscheidung. Ich empfehle immer, sich keinen Stress zu machen.

So ist es. Wir freuen uns auf den nächsten Schritt bei dir!

TRACKLIST

JMSN - Love & Pain (Ta-ku Remix)

Atu - Way I Feel

Obey City - Putcha Weight

Sweater Beats - Do It Well

RLP - 1nce Again Bootleg

Cosmic Midnight - Never Knew

UTRB - Pressure (Ta-ku Remix)

Kendrick Lamar - M.A.A.d City (Eprom Remix)

Strange Talk - Pickin Up All The Pieces (Ta-ku Remix)

Ta-ku - Untitled

Bahwee - Back It Up

Falcons - Oops Oh My

FS Green - Goolie Goolie

The Bangerz - Beam
Sango - SFTVB

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