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Ja, du schaust in genau die richtigen Ecken: Österreichs Musikszene ist großartig!

Wir geben einen Überblick über Österreichs Newcomer.

Foto: Julian Haas

Wir haben euch an dieser Stelle bereits die Newcomerszene in Großbritannien vorgestellt, danach haben wir mit der deutschen nachgezogen.

Jetzt ist Österreich an der Reihe. Da liegt die Sache ein bisschen anders. Seit einiger Zeit ist der Tenor hierzulande weniger: „Is ois schlecht", sondern eher: „Hey, wir wissen, dass man hier kaum Geld verdienen kann. Das heißt aber nicht, dass die österreichische Musikszene nicht wahnsinnig gut wäre.“ Und das stimmt ja auch.

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Bei so einer Liste steht man gleich vor zweierlei Problemen.

1. Es gibt eine ganze Reihe von österreichischen Künstlern, die so groß sind, dass man sie eigentlich nicht mehr erklären muss. Aber unerwähnt lassen kann man sie natürlich trotzdem nicht. Da sind natürlich zuallererst Bilderbuch zu nennen, bei denen irgendwann jemand auf die Idee kam, die schwere Last, den österreichen Pop zu retten, auf ihren Schultern abzuladen. Damit gehen die Jungs aber aktuell noch gekonnt souverän um. Auch Mile me Deaf, Sex Jams (bei den beiden Bands verliert man immer ein bisschen den Überblick, wer jetzt gerade in welchen spielt), Elektro Guzzi und der Nino aus Wien braucht man wohl nicht mehr wirklich vorstellen. Ebenso wenig wie Koenigleopold und Kreisky. Ob man Brenk Sinatra noch vorstellen muss, ist fraglich. Er ist im Ausland groß, in Österreich ist noch Platz nach oben.

2. So eine Liste ist immer subjektiv. Man wird immer Artists vergessen oder welche drin haben, die nach Meinung mancher Leser da jetzt aber so überhaupt nicht reingehören. Lasst uns das Ganze also eher mal als Ansporn und Beginn sehen. Wenn wir was vergessen haben: Weiter unten ist eine Kommentarfunktion.

Wien hat sich in den letzten Jahren ja eine Reputation für elektronische Musik mit Bass und ein bisschen fernab des Four to the Floor gemacht. Da ist natürlich das Label Affine zu nennen, aber nicht nur: Milo Mills kriegt nicht annähernd so viel Aufmerksamkeit, wie er verdient hätte. Auch Sixtuss Preiss steht gelegentlich ein bisschen im Schatten seiner Labelkollegen (und Freunde) Cid Rim, Dorian Concept und Ogris Debris, was aber eigentlich nicht wirklich gerechtfertig ist.

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Wandl ist gefühlte 12 Jahre alt, macht aber bereits Musik, als sei er schon 70 Jahre im Geschäft und trotzdem noch auf Höhe der Zeit. Das gleiche gilt natürlich für salute, der seine Fühler bereits länger nach UK ausstreckt und Wien wohl auch bald Richtung Insel verlassen wird.

Mieux können etwas, was nicht jeder kann: Kluge Tanzflächen-Brecher, die an Machinedrum erinnern. Wer das auch noch kann ist der 19-jährige Wiener Karma Art. Ein bisschen weniger hart, aber ähnlich großartig geht es bei The Reboot Joy Confession und Abby Lee Tee zu. In dem Zuge darf man Graz nicht außer Acht lassen, wo Fontarrian eben ein wahnsinnig gutes Album veröffentlicht hat.

Bei Nvie Motho, Punda Omar und Toju Kae geht es stellenweise schon wieder ins Langsame, Treibende hinein. Da hätte man wohl früher Witch House-Anleihen genannt. Sehr langsam und „ambientig“ wird es dann bei Sleep Sleep und dem immertollen Crazy Bitch In A Cave.

Man sollte aber auch nicht vergessen, dass Österreich das Straighte, Housige ebenso kann. Zum Beispiel mit Julian & Der Fux und MOTSA, beide jhruza records. Oder Roman Rauch. 7Citizens kennt man als Veranstalter der Praterei-Partys, er veröffentlich aber auch sich selbst und anderes Großartiges auf dem gleichnamigen Label.

Hierzulande wird aber natürlich nicht nur elektronische Musik gemacht. 5/8erl in Ehr'n sind schnell zu Everybody's Darling geworden—mit Recht. Ihr Auftritt beim Amadeus war spektulär. Wer ihn noch nicht gesehen hat: [" target="_blank">Hierher und schämen](http://<iframe width=). Mit Blues beschäftigt sich das Duo Ash, My Love, das wir hier auch schon mal interviewt haben. We Walk Walls und Fijuka gehen den Pop etwas verspielter an. Ebenso wie KIDS N CATS, die sich nichts scheißen.

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Hier wird es jetzt ein bisschen ruhiger, aber nicht weniger interessant: Schmieds Puls dürfte spätestens nach dem Popfest jeder kennen, Mimu nach der Red Bull Music Academy, den Grazer Farewell, Dear Ghost jetzt schon. Sweet, Sweet Moon kennt man sogar in Südamerika.

Wer es immer noch Indie, aber ein bisschen härter mag, kann das bei Hella Comet, Bad Weed, LIAN oder den Salzburger von Olympique haben. Über The Boys You Know und ihren Hang zu den 90ern haben wir ja schon mehrfach berichtet.

Wir lassen im HipHop-Bereich Größen wie Gerard mal beseite. Bereits relativ bekannt dürfte Crack Ignaz aus Salzburg sein. Von Seiten der Gemeinde vertreten den Tiroler Mundart (an dieser Stelle ein unmotivierter Shoutout an Vorarlberg und die Sporoneggar Zipflklatschar). In Wien lohnt es sich definitiv ein Auge auf MC Wenzl zu werfen. Warum Soia super ist, kann man hier nachlesen.

Österreichs Musikszene ist vielfältig und gut. Jetzt muss nur noch das mit dem Geld klappen.

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