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Musik

Pentagram, oder: Legendenbildung bei den Roadtrips im Oktober

Roadtrips im Oktober: die allmächtigen PENTAGRAM beehren uns nächste Woche in der Arena.

"Klein, aber oho", "In der Kürze liegt die Würze", oder am schlimmsten, "Weniger ist mehr" - das sind so die allgemeinen Sprüche evolutionär benachteiligter Herren in allen möglichen (intimen) Lebenslagen und nur zurecht lachen wir Alphamännchen und unsere Mädchen lauthals, wenn man uns mit solchem Schwachsinn kommt. In Tagen wie diesen, besonders nach Wahlergebnissen wie diesen, sucht man verzweifelt nach den schöneren Dingen im Leben. So eine Konstante waren da immer die Roadtrips in der Arena, wo sich nicht selten im Monat ein halbes Duzend Bands aus der Oberklasse ihrer Schubladen die Bong in die Hand gaben, aber, meine Freunde, in diesem Monat verlockt man uns nur zwei Mal zu einem Besuch im einstigen Schlachthof – dafür aber mit Acts, auf die so mancher von uns das ganze Jahr gewartet hat (wenn man vom Doppelgig der Melvins letztens absieht)!

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Hier kommts: Am 8.10., also eh schon bald, treten Pentagram auf die Bühne. Ja, die gibts noch. Obwohl sie wohl so ziemlich jedes erdenkliche Line-Up- und Drogen-Problem durgemacht haben wandeln die scheinbar untoten Hebammen des Dooms nun schon seit 42 Jahren auf Gottes Erde und verbreiten die Botschaft des Teufels. Es ist schön zu wissen, dass Herrengruppen aus D.C. nicht nur auf dem politischen Parkett die Welt verändern, sondern auch mit fettigen langen Haaren und mehr oder wenig defekten Stromgitarren. Ohne Pentagram hätten wir heute ja wohl nichts, kein fließendes Wasser, kein Metallica, nicht einmal Nirvana wären, was sie waren (oder noch vorgeben zu sein), im besten Falle klängen sie wie der zu Boden fallende Lusttropfen Mick Jaggers. Es ist also einfach eine Frage des Respekts, an diesem Abend Bobby Liebling und seinen Mannen zu huldigen. Begleitet werden sie dabei übrigens von den Psychedelic-Improvisateuren von Torso.

Der zweite Pflichttermin wurde auf den 28.10. festgelegt, denn da stoppt der Zirkus mit Vidunder und Boozehounds of Hell in Wien. Klingt nicht nur leiwand, ist es auch. Vidunder hörte 2010 auf den Namen Abrakadabra und war schon bald aus geographischen Gründen zu ebenjener Band umgestellt worden, was dem guten Sound aber nicht schadete. Ebenso feinriffig sind die Boozehounds, bei denen der Name Programm ist, also ist es sicher kein Fehler, sich vor, während und nach dem Gig den einen oder anderen Hochprozentigen reinzukippen, den zu solch einem Anti-Sober-Rock'n'Roll passt das einfach besser als jedes Pillchen, das ihr euch sonst so in Gesellschaft in den Hals stopft.

Und das Beste ist: Es gibt für beide Abende bei uns je 2x2 Freikarten abzuholen. Einfach ein liebevolles Mail an win@vice.at und die Sache ist so gut wie geritzt.

Doch damit nicht genug: weil uns euer Wohlergehen am Herzen liegt und wir eure riffdurstigen Ohrwascherln nicht der trostlosen Kälte ausgesetzt wissen wollen, ziehen wir uns prompt die lackledernen Spendierhosen über die borstigen Beine und locken euch auch für folgende Abende mit 2x2 Freikarten in die wärmende Wärme der Arena:

7.10.
Dylan Carlson, der Mann hinter EARTH, verbarbeitet mit seinem Nebenprojekt Drcarlsonalbion okkulte Folklore und britische Geschichte zu erstklassigen Drones, garniert mit der einen oder anderen Melodie und gewohnt ausgefeiltem Geriffe.
2x2 Freikarten, Betreff "Game of Drones" an win@vice.at 8.10.
Die Grave Babies aus Seattle zelebrieren eine schön verschrobene Mischung aus Pop und Underground, kreischende Gitarrenwände, wabernde Synthies, wummernde Bässe, jede Menge Hall und ultra-asymmetrische Sounds. Das klingt, als ob Jesus & The Mary Chain zusammen mit The Cure Songs von den Beach Boys spielen oder umgekehrt. Begleitet werden sie von den Franzosen Abschaum.
2x2 Freikarten, Betreff "Sasha Grave" an win@vice.at
 
9.10.
Anna von Hausswolff kennt ihr schon aus unserem Recommends, die schnuckelige Schwedin mit der mächtigen Stimme und der imposanten Orgel bringt zum ersten Mal ihren Funeral Pop nach Wien- wer das verpasst, ist selber schuld!
2x2 Freikarten, Betreff "Fleischschwolff" an win@vice.at 13.10.
Das sagt Leon Russel über die Natural Child:
"…YEAH, WELL, NOW THEY SOUND LIKE BOB DYLAN, THE STONES, STOOGES, NEIL YOUNG, WAYLON JENNINGS… WELL, EVEN WILLIE. I GUESS THEY’VE BEEN AT IT FOR A COUPLE YEARS NOW. BACK IN SUMMER OF '09, BACK WHEN I MET EM, WEZ AND ZACK WERE EATIN WEED BROWNIES AND THEY REALIZED THEY NEEDED SETH IN THE BAND. WELL, THEY DECIDED THEREFORE AND THEN TO START THE GREATEST ROCK N’ ROLL BAND IN THE WORLD-- NATURAL CHILD. PROBABLY KNOWN AS MUCH FOR WHAT THEY SAY AS WHAT THEY DO, THEY’VE EARNED A REPUTATION OF GIVING AUDIENCES THE STRAIGHT DEAL. WORLDWIDE. THEY ARE CURRENTLY IN THE PROCESS OF BUYING BILL WYMAN’S BASS AMP FROM 1970. GOD BLESS EM.” Begleitet werden sie übrigens von den heimischen Psychedelic-Improvisateuren K.U.N.T.Z.
2x2 Freikarten, Betreff "Who the fuck is leon russel" an win@vice.at 15.10.
Lightning Dust ist das neue Sideprojekt von Amber Webbers und Josh Wells Black Mountain und versorgt euch mit dunkel-melancholischem Synthie-Pop, umgarnt von carpenterschen Neon-Sounds und tackernder Beatstrukture. Die Weapons of Choice sind eine akustische Gitarre, eine Wurlitzer-Orgel und ein MPC 2000.
2x2 Freikarten, Betreff "Brokeblack Mountain" an win@vice.at