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Neue Musik

Der neue Song von Scars on Broadway ist pure "System of a Down"-Nostalgie

Wir haben die aufgerissenen Augen des SOAD-Gitarristen Daron Malakian ehrlich vermisst. In "Lives" zeigt er, dass er auch alleine packende Rock Songs raushauen kann.

Letztens haben wir ungläubig festgestellt, dass wir bereits fast 13 Jahre ohne ein neues Album von System Of A Down ertragen mussten. Zwar gibt es immer wieder Gerüchte, dass da bald was kommt, aber solange wir nicht die Gesichter von Serj Tankian und Daron Malakian sehen, die mit weit aufgerissenen Augen die Kamera anschreisingen, glauben wir an nichts. Wobei Letzterer das jetzt sogar gemacht hat und sofort für wohlige Nostalgie-Schauer sorgte. Sein Nebenprojekt Scars on Broadway hat nämlich mit "Lives" seine erste Single veröffentlicht, die nur so vor SOAD-Power strotzt.

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Zugegeben, es ist ein bisschen unfair, Malakians Solopfade geistig immer in Richtung Mutterschiff zu lenken, aber wir können einfach nicht anders. Nicht nur seine einzigartige Stimme ist daran Schuld, auch der Song selbst klingt wie eine gradlinigere Nummer aus der Mezmerize/Hypnotize-Ära. So erinnert uns der Refrain spontan an den von "Revenga". Und dann hängen im Video auch noch überall diese Teppiche, die sonst bei SOAD auf der Bühne liegen. Einzig der vertrackte Wahnsinn in Form von Tempowechseln, Geschrei und den drei restlichen Bandmitgledern fehlt eben. So ist "Lives" zwar mehr Rock als Metal, aber immer noch verflucht eingängig.

Malakian scheint in dem Song den Genozid an den Armeniern im Jahr 1915 zu thematisieren, der bis heute nicht von der türkischen Regierung anerkannt wurde. Rund 1,5 Millionen Menschen starben damals. Selbst der deutsche Bundestag stufte erst 2016 das Massaker der damaligen osmanischen Regierung als Völkermord ein. Wie auch seine SOAD-Bandkollegen ist Malakian ein Nachkomme der Überlebenden, der sich dafür engagiert, dass der Völkermord niemals vergessen wird:

"We are the people who were kicked out of history
We are the people who exist in victory
You will deny
We will verify"

Dass Scars on Broadway wieder da sind, ist erstmal super, beutetet aber auch, dass wir wahrscheinlich noch ein bisschen länger auf eine neue SOAD-Platte warten müssen. Immerhin gibt es am 20. Juli erstmal ein akustisches Substitut. Da kommt nämlich das neue Album von Scars on Broadway raus: Dictator. Deren letztes Album kam auch schon vor acht Jahren raus. Es wurde also wirklich mal Zeit, dass Malakian wieder mal seine Iceman-Gitarre schwingt.

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