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Popkultur

Jenny, die Schnapsdrossel, und ihre Alkoholbeichte

Welch ein Schock! Was ist nur aus der diplomierten Schauspielerin geworden? Nichts erinnert mehr an die Jenny, die ich in dem Film „Männerpension“ so sehr geliebt habe.
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Im September 2012 erlebte ich meinen TV-Moment des Jahres: Jenny Elvers-Elbertzhagen, bekannt als Schauspielerin und Ex von Heiner Lauterbach, war zu Gast in irgendeiner Vorabendsendung beim NDR. Sie präsentierte 20 Minuten lang irgendwas mit eigenem Schmuck. Und sie war betrunken. Damals wusste ich nicht, dass sie betrunken war, ich wusste nur, dass irgendwas komisch ist. Nach der Sendung wurde es dann bekannt: Jenny Elvers-Elbertzhagen war zu dem Zeitpunkt seit zwei Jahren harte Alkoholikerin und die Folgen konnte man beim NDR miterleben. Vormittags Sekt, nachmittags Wein, abends eine Flasche Wodka … kein Wunder, dass man selbstdesignten Schmuck nicht mehr ordentlich präsentieren konnte.

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Der Fernsehsender RTL gab uns dann gestern Abend die Möglichkeit in einem einstündigen TV-Spezial zu erfahren, wie es nach dem NDR-Auftritt mit Jenny und der Alkoholsucht weiterging. Ich habe natürlich eingeschaltet.

Zu sehen gab es schockierende Bilder. Mein erster Gedanke: Was ist nur aus der diplomierten Schauspielerin geworden? Nichts erinnert mehr an die Jenny, die ich in dem Film Männerpension so sehr geliebt habe.

Götz, ihr Mann und Manager, erzählt die bittere Wahrheit: Nach dem TV-Aufritt im NDR war er stutzig geworden und hatte Jennys Zimmer durchsucht. Was er dort fand, verschlug ihm den Atem. Mit einem mal fiel es ihm wie Schuppen von den Augen und ihm platze der Kragen: Sofort Betty Ford! Ab nach Bad Brückenau in die Klinik für prominente Trinker!

Die gruselige Fakten nach dem ersten Check in der Betty Ford: Hätte Jenny so weitergemacht, sie wäre in den nächsten sechs bis acht Wochen verstorben. Organversagen!

Es folgen Bilder aus dem harten Therapiealltag. Jenny muss bis an ihre Grenzen gehen. Es ist nicht umsonst die beste Klinik, die es für solche Fälle gibt. Es gibt 30 Plätze und die sind immer ausgebucht.

Trotz starker Schmerzen schafft sie den Entzug. Natürlich! Jenny ist eine Kämpferin, ein Stehauf-Männchen. Sie stellt sich ihrer lebensgefährlichen Sucht. Ihr Sohn Paul (11) soll eine Mutter haben und keine Alkoholikermutter!

Am meisten hat sie Angst vor ihren eigenen Gefühlen. Aber es geht Tag für Tag bergauf. Nicht nur das, denn die Alkoholsucht hat am Ende auch was Gutes für Jenny: Sie ist wieder gefragt, „back in the game“ und wird beachtet.