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Linkin Park stellen sich live souverän dem Hass auf ihre neuen Songs

Als der Linkin Park-Sänger bei einem Metal-Festival die umstrittene Pop-Ballade "Heavy" ins Mikro haucht, kann ein Zuschauer nicht mehr tatenlos zusehen.

Foto: Screenshot von YouTube aus dem Video "LINKIN PARK - HELLFEST - HEAVY" von Valentin Duchenne

Das Hellfest ist das europäische Mekka der harten Gitarrenmusik. Vergesst Wacken, das kommt da einfach zahlenmäßig nicht ran. Nicht, wenn sich wie dieses Jahr Legenden wie Aerosmith, Slayer, Rancid oder Opeth mit Szene-Helden wie A Day To Remember, The Dillinger Escape Plan und Suicidal Tendencies die Bühne teilen, um rund 120.000 Besucher zum Ausrasten zu bringen. Auch die einstigen Nu Metal-Helden Linkin Park durften ran und mussten schmerzhaft erfahren: Bei diesem Metal-verwöhnten Publikum kommt ihre neue Platte nicht so gut an.

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Während die Zuschauer euphorisch zu alten Hits wie "One Step Closer" oder "Faint" mitgröhlten, kippte die Stimmung gegen Ende des Sets wegen der neuen Pop-Ballade "Heavy" leicht. Während Sänger Chester Bennington die erste Strophe gefühlvoll ins Mikro seufzt, fliegt plötzlich ein Becher auf ihn zu. Unbeeindruckt singt er weiter, zeigt immer wieder ins Publikum, als wolle er, dass sich der Werfer stellt. Am Ende gibt es jedoch keine gepfefferte Ansage, sondern einen Luftkuss.


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Auf Twitter musste der Sänger alles nochmal aufarbeiten. Der Auftritt wäre super gewesen und er habe die geschockten Gesichter genossen, als sie den neuen Song "Invisible" spielten. Als er Zuschauern, die gerade noch zu "In the End" gemosht, ihm aber für "Heavy" ihre Mittelfinger gezeigt hätten, den Luftkuss gegeben hatte, hätten die mit ihren Händen ein Herz geformt.

Dafür, dass der Song anscheinend so sehr im Netz gehasst werden soll, ist es schon erstaunlich, wie textsicher und leidenschaftlich die Zuschauer mitsingen – obwohl der laute Jubel beim folgenden Intro von "Papercut" auch nicht zu überhören ist.

Chester Bennington hatte erst im Mai ziemlich wüst in einem Radio-Interview auf die Kritik am poppigen Sound der aktuellen Linkin Park-Platte reagiert. Er sprach davon, Leuten aufs Maul zu hauen, die seiner Band Kommerzialisierung vorwerfen würden und nannte sie "verfickte Pussys". Dagegen ist der Becherwurf ja noch charmant.

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