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Nie wieder „Last Christmas“—Das ist die ultimative Liste der alternativen Weihnachtssongs

Von Sido bis Blink 182: Dieses Jahr sorgen endlich mal andere Songs für die erzwungene Weihnachtsstimmung.

Foto: Screenshots von YouTube aus den Videos „Sido - ‚Weihnachtssong'" von AggroTV | „All I want for Kriegmas is you" von MetalSucks

Grell leuchtende Lichter, die Luft voller Glühwein, gebrannten Mandeln und Kotze, hektisch umherirrende Menschen in den Läden—wir deuten die Zeichen: Bald ist Weihnachten! Kein Wunder also, dass überall „Last Christmas" aus den Boxen dröhnt, um uns endlich auf die heilige Zeit einzustimmen, leider aber nur bewirkt, dass wir im wohligen Zynismus versinken. Jetzt hat Billboard eine Liste der zehn am häufigsten runtergeladenen Weihnachts-Songs aller Zeiten veröffentlicht und bestätigt, was wir schon alle wussten: Es ist immer wieder die gleiche Leier. Denn seit 2003 haben sich die Leute weltweit vor allem Songs wie „All I Want for Christmas Is You", „Feliz Navidad" oder „Rocking Around the Christmas Tree" digital gekauft.

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Da wir der Meinung sind, dass man das Jahr nicht damit beenden sollte, sich mit Liedern zu quälen, die für mindestens zwei Kindheitstraumata verantwortlich sind, haben wie uns nach Alternativen umgeschaut. Und gefunden. Wenn schon Weihnachten, dann richtig, fernab von jeglichem Kitsch und gespielter Heiterkeit.

The Ramones—„Merry Christmas (I don't want to fight tonight)"

Die guten alten Ramones bringen es auf den Punkt: An Weihnachten wird man eben mit der Familie zusammengepfercht und früher oder später kommt es zum Streit. Die rassistische Oma kann man eben nicht einfach ausblenden—betrunkene Onkel auch nicht. Die Familie kann sich eben keiner aussuchen, den Lebenspartner aber schon. Also seid verdammt nochmal ein Team und steht das gemeinsam durch!

Snoop Dogg—„Santa Claus goes straight to the Ghetto"

Ein kurzer Trip in eine Zeit, als Snoop Dogg noch Snopp Doggy Dogg und Nate Dogg noch lebendig war. Dieser Track drückt dich tiefenentspannt in den Sessel, einen dampfenden Kakao und ein Räuchermännchen in der Hand. Sollen sich alle anderen doch mit Panikkäufen stressen lassen, das hier ist dein Geschenk an dich selbst.

Run-DMC—„Christmas in Hollis"

Was macht jedes Weihnachten erst zu dem was es ist? Richtig, Stirb Langsam mit Bruce Willis gucken. Erinnerst du dich an die Anfangsszene, in der Bruce im Auto sitzt, der Fahrer euphorisch einen Rap-Track aufdreht und Bruce genervt fragt, ob er nicht irgendwas weihnachtliches spielen kann? Der Song: Run-DMCs „Christmas in Hollis", seitdem für immer eingebrannt in unser Gehirn. Warum? Das IST Weihnachtsmusik!

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„All I Want for Kriegmas Is You"

Jetzt ist mal Schluss mit Besinnlichkeit, jetzt wird endlich mal rumgeschrien. Am besten mit diesem absurden Black-Metal-Cover des totgespielten Klassikers von Mariah Carey. Das Original ist der vertonte Biss in einen kandierten Apfel, während man sich auf einem Bett aus Zuckerwatte rumwälzt und sich schließlich lächelnd übergibt. Ekelhafte Vorstellung. Viel lieber schauen wir diese Version, die auf rührende Weise zeigt, wie man auch als welthassender Außenseiter seinen Spaß am „Fest der Liebe" haben kann.

Run The Jewels—„A Christmas Fucking Miracle"

Dieser Song sollte in jedem Einkaufscenter und Laden laufen, um die werten Kunden daran zu erinnern, nicht irgendeine Scheiße zu kaufen, nur weil das eben so ist an Weihnachten. Wird leider nie passieren. Dann bleibt uns immerhin noch ein Track, den man D-o-p-e buchstabiert und zu dem man hervorragend Plätzchen backen kann.

Money Boy—„Yolohafte Swagnachten"

Damals (2013) war der heutige YSL noch so richtig im gut gelaunten Money-Boy-Modus und zauberte uns in seinen naiv-euphorischen Videos im Sekundentakt ein Lächeln ins Gesicht. Mal ehrlich, der Track heißt „Yolohafte Swagnachten", also was willst du mehr?

Blink 182—„I Won't Be Home For Christmas"

Ein Song darüber, wie Blink 182's Mark Hoppus Weihnachtssänger verprügelt, weil er ihre zur Schau gestellte gute Laune nicht erträgt, sie mit einem Baseballschläger angreift, im Gefängnis landet, von einem Häftling vergewaltigt wird und deswegen nicht an Weihnachten zu Hause sein kann. Und wir dachten, unser Weihnachten wäre schlimm.

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„Rudolph the Red Nosed Reindeer" (Death Metal-Cover)

Der originale Rentier-Song von Bing Crosby aus dem Jahr 1950 ist zwar auch nur ein Cover, aber trotzdem ein Klassiker. Kann man nicht haten (außer natürlich, er wird von Daniele Negroni gesungen). Aber bei all dem fettigen Essen und heißen Alkohol, den man sich jetzt einen Monat reinpfeffert, als sei Herzverfettung genauso real wie die Geister aus der Weihnachtsgeschichte, brauchen wir etwas mit mehr Energie. Zum Beispiel dieses munter vor sich hinblubbernde Death Metal-Cover. Bitteschön, liebe Großeltern.

Christopher Lee—„A Heavy Metal Christmas"

Saruman singt Weihnachtslieder und wird von überambitionierten Metalriffs begleitet—besser hätten wir uns das vom Weihnachtsmann auch nicht wünschen können. Happy Birrfday, Jesus. R.I.P., Christopher.

Sido—„Weihnachtssong"

Es war 2003, Bushido noch mit Sido bei Aggro Berlin und die Welt war eine Kreissägenscheibe. Schwelgen wir also alle in Erinnerungen an eine Zeit, als die Maske noch perfekt saß, die Beats weniger wummerten als ein erfolgloser Besuch auf der Toilette und die größte Sorge im Leben schlechte Noten auf dem Zeugnis waren.

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