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Festivals

Was auf dem Coachella passiert, bleibt auf dem Coachella – zum Glück

Die Bilder von Bibis Beauty Palace, Lena, Leonardo di Caprio und viel zu vielen aufgestylten Menschen zeigen, dass das Coachella absolut nichts mit dreckigem Festival-Charme zu tun hat.


Foto: Screenshot von Instagram via @thiblnchrd | via @bibisbeautypalace 

Am Wochenende fand wieder das Coachella Festival statt – und wird am nächsten Wochenende nochmal stattfinden. Bei dem Line-up fallen wir wie jedes Jahr zitternd vor Neid auf den Boden: Kendrick Lamar, Gucci Mane, Justice, Bon Iver, The xx, Future, Radiohead und ewig so weiter geht die Liste der Acts, für deren Solo-Konzerte wir schon die Ticketpreise für "Viel zu teuer!" verteufeln würden.

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Was uns dann aber doch am Coachella stört: Es geht nicht um die Musik, sondern um Style. Eigentlich sind wir von Festivals gewohnt, dass man genau ein Outfit drei Tage lang trägt. Und zwar diese Sorte Klamotten, zu denen wir als Kinder noch "Spielsachen" gesagt hätten. Wird ja eh dreckig, wenn man beim Crowdsurfen in den Matsch klatscht, sich irgendwann erschöpft vom Tag in den Dreck setzt oder einfach von Staub-Böen beim Gang aufs Dixie-Klo eingenebelt wird. Nicht so das Coachella. Obwohl es in der kalifornischen Wüste stattfindet, wird hier bei der Auswahl der Anziehsachen, Kopfbedeckungen und Accessoires richtig auf die Kacke gehauen. Vergesst eure Bauchtaschen und Jutebeutel, hier zählt nur der Luxusmarken-Taschen tragende Hippie-Look.

Da das Volksfest der Fashionistas aber eben ein so herausragendes Line-up hat, dort sämtliche Stars der westlichen Welt hinströmen und unsere Insta-Feeds mit Fotos zumüllen, kommen wir nicht umhin, plötzlich von der Bilderflut des Coachellas erfasst zu werden. Hier mal ein paar Beispiele, die euch zeigen, dass alles, was auf dem Coachella passiert, absolut nichts mit Festival-Feeling zu tun hat.

Die YouTuberin Bibis Beauty Palace macht das schon ganz toll vor. Glitzerpunkte im Gesicht, luftig-leichtes Top, verspielte Kette und fertig ist der Coachella-Look. Wie das bei ihren "Fans" ankommt? "Bibi du bist kein model also guckt nicht so behindert du schlampe [sic!]" - Ammie, 12 Jahre alt, mag das Coachella-Bild wohl nicht so gerne.

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Natürlich war der junge Kardashian-Spross beim Coachella. Hier posiert sie für eine Dating-App, die so sehr von ihrem künftigen Erfolg überzeugt scheint, dass sie mal eben einen Schnee bedecktes Areal aufs Gelände gesetzt haben. Clevere Promo-Aktion, dafür bezahlt man doch gerne Festivaltickets.

… Eine Gummireifen-Rodelbahn. In der Wüste. Echt jetzt?

Lena Gercke hat 2006 die erste Staffel von Germany's Next Topmodel gewonnen und darf sich jetzt von niemand Geringerem als Paul Ripke fotografieren lassen. Mit Statement-Kette und Stella McCartney-Tasche vor einem Riesenrad posieren – mehr Festival geht nicht.

Und auch Lena Meyer Landrut war auf dem Coachella. Allerdings pfeift sie auf den Hippie-Look und schlendert lieber im hippen Gangsta-Style übers Gelände. Die einzige Entschuldigung, auf einem Festival ein Bandana als Mundschutz zu tragen, ist eigentlich nur im Moshpit an einem verdammt trockenem Festival-Tag, aber dank des Coachellas ist offenbar alles möglich.

Dürfen nicht fehlen: die obligatorischen Bros, die sich jedes Jahr auf's Neue mit angespanntem Sixpack und Vitaminwasser schlürfend ihre ewige Liebe schwören.

Während sich die Damen allerlei Spielereien einfallen lassen, um ihren uniformen Look zu perfektionieren, scheißen die Herren Leonardo di Caprio und Orlando Bloom auf Instagram-Tauglichkeit. Lieber in der gemieteten Bude Chips in sich reinstopfen. Dabei fällt uns auf: Warum gibt es überhaupt so gut wie keine Bilder vom Coachella-Zeltplatz? Passen zwischen halb eingefallenen Zelten liegende Bierleichen nicht zum Hippie-Fest? Deprimierend.

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