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News of the World: Deadmau5 vs. Disney, Grimes schmeißt Album weg und EDM wird aus einer Stadt verbannt

Wir frischen euer abgefeiertes Gehirn mit den wichtigsten Neuigkeiten aus der Welt der elektronischen Musik auf.
Wenn ihr das Wochenende in irgendeinem dunklen Club, auf einem Rave im Hinterland oder in der Stammkneipe mit einem DJ eures Vertrauens verbracht habt, habt ihr prinzipiell schon mal alles richtig gemacht. Gut, vielleicht saßt ihr nicht jeden Morgen um 9 Uhr am Frühstückstisch, habt Zeitung gelesen, Kaffee getrunken und euch über die neuesten Neuigkeiten in der Welt informiert, aber dafür habt ihr vielleicht den neuesten Tanz-Banger im Club entdeckt. Wir möchten euch an dieser Stelle nur motivieren, der elektronischen Musik weiterhin viel Liebe zu schenken und frischen euer Gehirn deswegen Anfang der Woche immer mit den wichtigsten Neuigkeiten der vergangenen Woche aus der Welt der elektronischen Musik auf. Thump präsentiert: die News of the World.  

Toronto, Kanada

Bereits seit Monaten liegen Walt Disney und Joel Thomas Zimmerman aka Deadmau5 im Clinch. Der Grund: Der Walt-Disney-Konzern sieht den Helm von Deadmau5 als Kopie der Mickey Mouse. Klar, so mancher hat sich schon vor acht Jahren gefragt, wie Walt Disney die Mickey-Mouse-Kopie auf der DJ-Kanzel einfach so hinnehmen kann, aber die Anwälte des Medienkonzerns haben erstmal geschlafen. Da Joel Thomas Zimmerman aber selbst nicht auf den Kopf gefallen ist, hat er seinen Helm bereits ebenfalls schützen lassen und zwar in über 30 Ländern, darunter Japan, Deutschland und Großbritannien. Was er von Disneys Aktion hält, teilte er über Twitter mit und hetzt gleich seine Fans gegen das Medienunternehmen auf.

& idk abt kozelek's vibe but I adore & respect the ppl who support my art I love yall Im constantly impressed by yr generosity of spirit :)

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— haiiii to dress well (@HowToDressWell)

8. September 2014

Damit ist die Geschichte aber nicht zu Ende, denn Deadmau5 geht in die nächste Runde: Disney habe seinen Song „Ghosts 'n' Stuff" ohne Erlaubnis in dem unten stehenden Video verwendet, was angesichts der Vorwürfe von Disney natürlich einem Kardinalfehler gleicht. Die größte markenrechtliche Schlammschlacht in der elektronischen Musik hat damit offiziell begonnen.

Raleigh, North Carolina, USA

Mark Kozelek ist Solokünstler und Teil der Band Sun Kil Moon (tolles letztes Album!). Beim Hopscotch Music Festival in Raleigh, genauer gesagt im Lincoln Theatre, hat er sich von seiner charmantesten Seite gezeigt, indem er seinen Fans mitten im Set eine klare Botschaft mit auf den Weg gab: „An alle verfluchten Hinterwädler, haltet die verdammte Fresse. Ich scheiß drauf, ob ich meine Gage bekomme oder nicht, aber ich gehe gleich." Seine Fans waren ihm wohl nicht leise und aufmerksam genug. Tja, lieber Mark Kozelek, vielleicht solltest du darüber nachdenken, ob dein Set nicht so langweilig war, dass die Crowd reden musste, um nicht einzuschlafen. Am besten spielst du gar nicht mehr auf Festivals, denn es könnte sein, dass die Gäste gar nicht wegen dir, sondern dem darauffolgenden Act anwesend sind.

Doch MarkiMark steht gar nicht mal alleine da. Gefühlsdusel How to Dress Well kommentierte Mark Kozeleks Ausraster mit den Worten: „Ich fühle mit Mark Kozelek. Ich hätte das am liebsten auch gesagt, letzte Nacht in Louisville, aber ich bin nicht etabliert genug, um mir so etwas erlauben zu können." Später hat er diese Aussage auf Twitter wieder relativiert, anscheinend ist ihm plötzlich eingefallen, dass es eine nicht zu kleine Schnittmenge zwischen seinen Twitter-Followern und den Fans gibt, die seine Platten und Konzerttickets kaufen.

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September 8, 2014

Bloomington, Illinois, USA

Wir befinden uns im Jahre 2014 n. Chr. Ganz Amerika wird vom Hype der „Electronic Dance Music" erfasst. Ganz Amerika? Nein! Ein von unbeugsamen Konservativen regiertes Städtchen namens Bloomington in US-Bundesstaat Illinois hört nicht auf, dem kulturellen Verfall durch EDM Widerstand zu leisten—indem es alle EDM-Artists aus den Veranstaltungshallen der Stadt verbannt. Getroffen hat es in diesem Fall den Wobble-Bass-Spezialisten Lorin Ashton aka Bassnectar. Begründung: Zu viele Drogen. Vielleicht können die Menschen im Rathaus aber auch einfach nichts mit effektbeladenem EDM-Geballer anfangen. Wie dem auch sei, Bassnectar hat kurzerhand eine Halloween-Party im Nachbarstädtchen Peoria organisiert.

Toronto, Kanada

Trotz des Urheberrechts-Stresses lässt Deadmau5 sich den Spaß nicht verderben. Der Taxi- bzw. Carsharing-Dienst Uber, über den in Deutschland derzeit heftig diskutiert wird, findet auf der anderen Seite des Atlantiks breiten Anklang. Deadmau5 hat sich für eine Nacht als Fahrer betätigt und Menschen durch Toronto kutschiert. Im nagelneuen McLaren versteht sich. Hier gibt's das Video dazu:

Vancouver, British Columbia, Kanada

Als Grimes in diesem Sommer ihren Song „Go" (feat. Blood Diamonds) mit zugehörigen Video veröffentlichte, dachte sich jeder eingefleischte Grimes-Fan nur: „Was zur Hölle ist aus meinem Lieblings-Eigenbrödler-Indie-Mädchen geworden?" Weichgespülter EDM-Pop, der am besten von Rihanna performt wird, für die der Song ursprünglich auch gedacht war. Claire Boucher alias Grimes kann das nun doch irgendwie nachvollziehen und zieht ihre Konsequenzen. Das für diesen September angekündigt Album hat sie kurzerhand verschrottet, wie sie der New York Times im Interview verriet: „Es ist scheiße, ich hab es verworfen und fange bei null an." Ein Glück. Wer sich vergewissern möchte, dass Grimes die richtige Entscheidung getroffen hat, kann sich hier nochmal das Video zu "Go" ansehen:

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