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Sex

Sich selbst in den Mund zu pissen ist ein australischer Trend

Er hat einen Namen und kommt aus der Skate-Szene.

Copyright Skategypsy

Vor einigen Tagen schlug der Artikel über den Typen, der sich in seinen eigenen Mund gepisst hat, Wellen. Viele Leser haben das Lulu-ins-eigene-Mäulchen nicht gekannt und sind in den klassischen Leserreaktionsmodusverfallen: „Pfui Teufel“ schreien und kommentieren, dass sie nie wieder VICE lesen werden, nur um eine Minute später schon den nächsten Artikel anzuklicken und alles von vorne Anfangen zu lassen. Haben wir schon einmal erwähnt, wie sehr wir unsere Leser lieben? Einige Kommentare dazu kamen aber auch von eingeweihten und eben diese haben es vorweg genommen—dieses sich-selbst-in-den-Mund-Pissen hat einen Namen. Es heißt Bubblen und kommt aus der aufmerksamkeitsgeilen Skate Szene. Der Typ, dessen Bubble-Skills im Artikel analysiert werden, ist übrigens der Australische Skater Callum Paul, der vor kurzem Pro für Passport Skateboards geworden ist.

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Das ist Callum Paul beim Skaten in New York.

Gerade in der Welt der Skatevideos ist es in den letzten Jahren immer wichtiger geworden, irgendetwas anders zu machen, um sich von den Unmengen an Videos im Internet abzuheben. Dem Umstand, dass dieses „anders machen“ nicht nur das Skaten und die Filmproduktion, sondern auch obligatorische „Wir machen Scheiße zwischen den Tricks“-Szenen betrifft, haben wir letzten Endes Jackass und seine unzähligen beschissenen Kopien zu verdanken. Aus diesem Blickwinkel hätte es mich eigentlich auch nicht wundern sollen, als ich vor rund zwei Jahren zum ersten Mal vom Bubblen gehört habe. Ich habe keine Ahnung, wer in meinem Freundeskreis damit begonnen hat, aber plötzlich war es in aller Munde (ich konnte mir dieses Wortspiel einfach nicht verkneifen, sorry!): Die Skateszene trinkt direkt aus dem eigenen Lulu. Woher dieser Trend genau kommt, wusste ich noch nicht, aber zumindest hat er es schon ins letztjährige Programm von Thrasher’s „King of The Road 2013“ als „drink your own pee challenge“ geschafft.

Louie Barletta beweist Klasse und pisst sich nicht dirket in den Mund. Bei 3:45 geht's los. Copyright Thrasher Magazine

Um mehr über die Motive, sich selbst in den Mund zu pissen zu erfahren, habe ich mich mit einem passionierten Bubbler aus Wien getroffen, der jedoch nicht allzu begeistert davon war, mir ein Interview zu diesem Thema zu geben. Allerdings hat er mich an Troy aka Skategypsy verwiesen, einen Australischen Skater, der das Bubblen auf einer Europareise hierzulande verbreitet hat. Also habe ich dem Skategypsy kurzerhand einige Fragen zum Thema Bubblen geschickt.

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Foto von Skategypsy

VICE: Hi Troy. Warum hast du begonnen zu bubblen? Wie kommt man auf so einen Scheiß?
Troy: Hier in Australien ist das Bubblen sehr groß. Es gehört zu unserem Alltag. Mein Dad hat es mir beigebracht, als ich noch ein Kind war.

Du hast das Bubblen nach Österreich gebracht, richtig? Wie ist das passiert?
Als ich auf Tour war, hat mir ein österreichischer Freund 100 Euro dafür geboten, dass ich meine eigene Pisse trinke. Ich hab ihm erklärt, dass das bei uns in Australien normal ist und hab es auf der Stelle getan. Er selbst hatte zuerst etwas wenig Druck, doch nach einigen Tagen hat er die Kunst des Bubblens beherrscht.

Gibt es einen bestimmten Sinn dahinter?
Ich finde, es ist ein großartiges Statement. Versuchs selber und du wirst erleuchtet werden.

Warum ist das Bubbeln gerade in der Skateszene so verbreitet?
Ich denke, Skater provozieren einfach gerne. Und wie man sieht, ist das ja nicht allzu schwierig.

Kannst du mit diesem Scheiß noch irgendwelche Leute aus der Fassung bringen?
Natürlich! Ich sitze gerade in einem Pub in Bolivien und habe dem Pro Skater Al Partanen erklärt, was bubblen ist. Er hat es sich angehört, findet es komplett idiotisch und ich habe keinen Zweifel, dass er es nach Beendigung der Tour selbst machen wird.

Experimentierst du auch mit anderen Körperfunktionen?
Ich persönlich nicht, aber ich habe einen australischen Skate-Kumpel, der einmal seine Scheiße in der Badewanne gefressen hat. Der Typ hat auch schon in das Sandwich eines Security Guards bei einem Bad Brains Konzert gepisst.

Danke, Troy.
Bubble on!