Er fährt fort:"Die Wortwahl einiger Texte […] ist provozierend, respektlos und voller Gewalt. Sie als Stilmittel des Battle-Raps zu verharmlosen, lehnen wir ab und möchten an dieser Stelle unsere deutliche Missbilligung gegenüber der Sprache und den getroffenen Aussagen unterstreichen."
Kollegah hat seit der Ethik-Prüfung turbulente Tage durchlebt. Die ihn kritisierenden "Mainstream-Medien" (Wortlaut Kollegah) wie BILD und RTL haben in Kollegah hinsichtlich populistischer Meinungsmache einen ebenbürtigen Gegner gefunden, der sich mit Geld, Follower-Power und Instagram- bzw. YouTube-Account gegen den Gegner ins mediale Feld wirft. Kann man schockiert und gefrustet drüber sein, dass der Rapper etwa Journalisten 25.000 Euro bietet, wenn diese "objektiv" über eine Verschwörungstheorie berichten. Oder man nimmt es wie 3Plusss mit Humor und hofft mit tränenden Augen, dass auch dieser Spuk hoffentlich bald vorbei sein wird und es allen wieder besser geht. Vor allem Kollegah."Nach intensiver und teilweise kontroverser Diskussion sind wir dennoch mehrheitlich zu dem Ergebnis gekommen, dass ein formaler Ausschluss nicht der richtige Weg ist. Wir nehmen wahr, dass nicht nur in der Musik, sondern auch in anderen Bereichen der Kultur, wie in Film, Theater und Malerei, eklatante Tabubrüche zunehmend zu den Merkmalen der Kunstfreiheit gehören. Auch sehen wir, dass Hass und Gewalt im gesamten medialen Umfeld zunehmen. Wir halten diese aktuelle Entwicklung in unserer Gesellschaft für bedenklich und falsch und beobachten mit großer Sorge die Aufwärtsspirale, die sich auch in der verbalen Missachtung von Gesetzen ausdrückt."