Menschen

Wir beantworten euch die 10 meistgegoogelten Fragen zum Valentinstag

"Wann ist Valentinstag?"
Ein Mann und eine Frau gehen über einen Platz mit vielen Menschen. Der Mann trägt ein Nirvana-Shirt und einen Luftballon in Herzform. Wir haben die 10 meistgegoogelten Fragen zum Valentinstag beantwortet
Love is in the air | Foto: IMAGO / AAP

1. Wann ist Valentinstag?

OK, das ist leicht. Heute.

2. Was schenke ich meinem Freund zum Valentinstag?

Kommt drauf an, was ihm gefällt. Viele Männer mögen Schönes. Dich zum Beispiel. 

3. Was schenkt man zum Valentinstag?

Man kann zum Valentinstag viele Dinge schenken. Teure Dinge funktionieren häufig schon deshalb, weil die beschenkte Person sich immer noch darüber freuen kann, bald ein paar Euro auf eBay Kleinanzeigen zu machen, selbst wenn sie das Geschenk nicht mag.

Schön ist natürlich auch gemeinsame Zeit. Wir arbeiten alle so viel, dass Zeit oft rarer ist als Schmuck. Und Schmuck mag auch gar nicht jeder. Intimschmuck erst recht nicht. Das ist ein heikles Thema, da sollte man vorsichtig sein. Bauchnabel-Piercings sollen aber wieder in Mode kommen, das wollen wir doch mal beobachten.

Anzeige

Auch von VICE: So viel verdiene ich als Sugarbabe an einem Wochenende


4. Was bedeutet Valentinstag?

Eine Frage, die auf mehreren Ebenen funktioniert, ist eine gute Frage. 

Was bedeutet Valentinstag? Dem einen viel, dem anderen weniger. 

Aber was bedeutet Valentinstag? Nun ja, es gab einmal den Heiligen Sankt Valentinus. Ob es den wirklich gab, ist umstritten, am Ende aber auch ein bisschen egal. So wie bei den meisten Dingen, die mit Religion zu tun haben und stumpfer Götzenverehrung. Wenn es ihn jedoch gab, dann war er wahrscheinlich ein Märtyrer, einer also, der für seinen Glauben starb. 

Das passierte früher öfter. Öfter als heute zumindest. Im antiken Rom bekämpften die heidnischen Gläubigen nämlich den neuen Glauben, den ein gewisser Jesus Christus aus dem fernen Judäa erfunden hatte. Christenverfolgung hieß das damals, kann man sich kaum noch vorstellen –jedenfalls nicht in Europa. Weltweit sind Christen laut dem christlichen Hilfswerk Open Doors heute nämlich die am meisten verfolgte Religionsgemeinschaft.

Weil man Wunder vollbringen muss, um heilig gesprochen zu werden, wird auch dem heiligen Valentin ein solches nachgesagt. So habe er eine Blinde geheilt und ihr kurz vor seiner Hinrichtung einen Abschiedsbrief verfasst. Unterschrieben mit: "Dein Valentin" – auch wenn er vermutlich kein Deutsch sprach.

Anzeige

Aus dem Grund schicken wir uns heute liebevoll verkitschte Grußkarten und nennen uns "Your Valentine". Zumindest vielleicht. Denn wie gesagt: Ob das alles wahr ist, wissen nur die beteiligten Personen. Und allein das ist schon schwierig, weil wir ja gar nicht wissen, ob es Valentinus wirklich gab.

Und was bedeutet Valentinstag nun? Heute verbringen wir am 14. Februar Zeit mit den Menschen, denen wir uns in romantischer Liebe verbunden fühlen. Viele gehen essen, schauen sich dabei tief in die Augen und noch tiefer ins Glas, denn es gibt Champagner, zur Feier des Tages. Hinterher versuchen sie sich an Sex, aber der Alkohol, ihr wisst. Also doch früh schlafen und morgen früh fit ins Büro.

5. Was macht man am Valentinstag?

Zuerst steht man zu früh auf und geht zur Arbeit. Der Valentinstag ist nämlich kein Feiertag. Später trifft man sich mit der Person, der man sich in romantischer Liebe verbunden fühlt, und geht essen. Oder ins Theater. Oder in die Oper, ins Kino, in den Swingerclub. Man verbringt jedenfalls Zeit mit der anderen Person und zwar so, dass man das Gefühl hat, dass der Tag etwas Besonderes ist. Man versucht auch, sich nicht zu streiten. Den Abend schließt meistens mittelmäßiger, dafür aber reichlich romantischer Sex mit Kerzen ab. 

6. Warum feiern wir Valentinstag?

Die grobe Geschichte des Valentinstags ist unter Punkt 4 erklärt. Aber es geht natürlich noch weiter. 

Anzeige

Zum ersten Mal hat Geoffrey Chaucer den Valentinstag mit diesem ganzen romantischen Kram verbunden. Den kennt ihr jetzt vielleicht gar nicht, aber das ist nicht schlimm. Chaucer lebte nämlich im 14. Jahrhundert und das ist lange her. 

Er schrieb damals jedenfalls ein Gedicht, in dem es um die Paarung von Vögeln ging. "Parlement of Foules" von 1382. Die Paarungszeit soll nämlich am 14. Februar beginnen. Chaucer wollte damit den Jahrestag der Verlobung des Königs würdigen.

Im Jahr 1400 erschien dann in Frankreich der Text Charter of the Court of Love, in dem von einer jährlichen Party die Rede war, die am 14. Februar stattfand und in der unter anderem Liebeslieder eine größere Rolle spielten – neben anderen Dingen, die auf Partys größere Rollen spielen wie Gelage, Gekämpfe und Getanze.

Seit dem 18. Jahrhundert verschickten liebe Liebende dann Valentinskarten, was sich zu einer stets wachsenden Industrie entwickelte, bis sogar auf meiner Schule am 14. Februar Grußkarten verkauft wurden, die mit einem Lollie verpackt und während der Schulstunde in die Klassenräume gebracht wurden, wo sich dann viele Mädchen und wenige Jungs darüber freuten, dass sie wahnsinnig beliebt und begehrt waren, und nur Robert Hofmann lutscherlos blieb bis auf den einen, den unsere Klassenlehrerin allen schenkte, damit niemand keinen hatte, was die Sache natürlich nur noch schlimmer machte.

7. Ist Valentinstag ein Feiertag?

Leider nein. Aber wenn du dir freinimmst, kannst du am Tag vorher feiern gehen.

8. Wem gratuliert man zum Valentinstag?

Menschen, die am 14. Februar Geburtstag oder Namenstag haben. Oder Menschen, die etwas Tolles geleistet haben. Oder auch einfach nur Menschen, von denen du meinst, dass sie sich darüber freuen könnten – zum Beispiel, weil ihr einziger Lutscher von ihrer Klassenlehrerin kam.

Anzeige

9. Seit wann gibt es den Valentinstag?

Das ist nicht so einfach. Man kann aber sagen, dass er 1382 wahrscheinlich zum ersten Mal in der Form erwähnt wurde, wie wir ihn heute verstehen, mit Liebe und all dem. Im 18. Jahrhundert wurde er dann zum massentauglichen Mega-Hype. Mehr dazu unter Punkt 4 und 6.

10. Valentinstag, woher kommt der Brauch?

Also ganz ehrlich. Das steht hier über verschiedene Punkte verteilt. Wie oft denn noch?

In der Moderne jedenfalls wurde das Grußkarten-Business immer wichtiger. Der Anspruch der verliebten Männer war es, ihren Geliebten hübsche Gedichte zu schreiben. Es dauerte aber nicht lange, bis sie sich auf vorgeschriebene Formeln verließen, die man fertig abgedruckt kaufen konnte – wie echte Männer. 

1868 kam die Herzform hinzu, als ein Schokoladenhersteller eine derartige Pralinen-Box produzierte. Im 20. Jahrhundert wurde es dann geläufig, alle möglichen Arten von Geschenken zu überreichen und den Valentinstag damit zu einem teuren, dafür aber wirklich sehr romantischen Vergnügen werden zu lassen. 

Zumindest, wenn man mehr als diesen einen Lutscher kriegt.

Robert verbringt seinen Valentinstag auf ​​Twitter und Instagram. Lasst ihm gerne einen Lutscher da. Folgt VICE auf Facebook, Instagram, YouTube und Snapchat.