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Ufo361 und Miami Yacine retten uns aus unserer Trap-Verdrossenheit

Eigentlich dachten wir, Trap wäre langsam vorbei—wie auch der Sommer. Und siehe da: Plötzlich sind wieder 30 Grad und wir feiern zwei neue Traphits.

Trap ist inzwischen an einem Punkt angekommen, an dem er uns langsam aber sehr, sehr sicher beginnt, auf die Nerven zu gehen. Wie bei einer Sommerliebe: Mit den ersten fallenden Kastanienblättern beginnen zunehmend auch die Gefühle für die Person, mit der wir die letzten Monate verbracht haben, langsam damit, vor sich hin zu faulen. Es wird Zeit für etwas Neues. Wir sind übersättigt.

Und dann ist es plötzlich doch wieder 30 Grad heiß. Plötzlich wirkt der schon fast vergessene Sommerflirt doch gar nicht mehr so langweilig. Ja, auf einmal erscheint einer wie Miami Yacine auf der Bildfläche und Trap ist nicht mehr langweilig.

In nur drei Tagen konnte sein Track „Kokaina" über 900.000 Klicks bei YouTube ergattern—was selbst bei einem bekannteren Rapper als dem Dortmunder eine beachtliche Leistung wäre. Es ist offensichtlich, warum der Track so durch die Decke geht. Erstens, weil noch nicht alle von alle von Trap so übermüdet zu sein scheinen wie wir. Zweitens, weil selbst jene Leute wie wir, die unter beginnender Trap-Verdrossenheit leiden, wieder die Ohren spitzen müssen dank Yacines Flow und Zeilen wie „Rapper heutzutage sind nur Modeblogger" (weil wahr) und „Mon Frère mach' kein Auge, bei mir läuft" (weil lässig).

Ähnlich geht es uns mit Ufo361' neuem Track „Scheiß auf eure Party". Jop, dem können wir in Sachen Aussage und Atmosphäre komplett zustimmen und dann grimmig mitnicken. Ein weiterer Vorteil, den sowohl Miami Yacine und Ufo361 genießen, ist die Stimmfarbe der beiden, die sich perfekt für Trap eignet. Vielleicht sollten wir Trap doch nochmal eine Chance geben. Und dem Sommer auch. Aber dem Rest lieber nicht.