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Spendet eure Shindy-Rucksäcke an Obdachlose!

Das Berliner Streetwear-Label Hyype Berlin hat sich eine besondere Spendenaktion rund um den unbeliebten Shindy-Rucksack ausgedacht. Wir haben mit ihnen gesprochen.

Foto:  © Benedikt Bentler | Imago

Shindy hatte sich für sein aktuelles Album etwas ganz Besonderes ausgedacht. Er wollte seinen Fans diesmal nicht sagen, was sich in der auf 30.000 Exemplare limitierten Album-Box zu Dreams befinden würde. Und so rätselten alle, was da wohl neben der Platte beiliegen würde, bestellten fleißig vor und schwupps, waren alle Boxen noch vor dem eigentlichen Release verkauft. Die Erwartungen waren riesig, die Enttäuschung beim Öffnen der hochgehypten Box dann umso schwerer. Da lag ein traurig eingerollter, schwarzer Rucksack mit dezentem Shindy-Logo.

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Viele Fans stapften wütend mit ihren All-Red-Sneakern auf, fühlten sich verarscht, beschwerten sich über die anscheinend niedrige Qualität und die dadurch überteuerte Box. Und jetzt? Fast 30.000 Rucksäcke warten auf ein erfülltes Leben, in denen sie Sojajoghurt durch die Gegend tragen dürfen und nicht zusammengeknautscht im Sockenregal vergammeln oder—noch verpackt in der Orginalfolie—auf einen Ebay-Verkauf warten. Traurige Vorstellung. Zum Glück haben die Leute vom Streetwear-Store Hyype Berlin eine Idee, wie die ungeliebten Rucksäcke doch noch ein Zuhause bekommen und Gutes vollbringen können. Denn bei ihrer RUCKSACK-Aktion rufen sie dazu auf, ihnen den Shindy-Rucksack zu schicken. Dann soll dieser mit Essen, Decken und anderen Dingen gefüllt und an Obdachlose weitergegeben werden. Die Spender bekommen dafür einen 10€- oder 20€-Gutschein für den Hyype-Shop.

Grundsätzlich eine coole Aktion—gerade, wenn es kalt wird auf den Straßen. Trotzdem hatten dann aber doch noch ein paar Fragen, die uns die Hyype Berlin beantwortet hat:

Noisey: Wie kamt ihr denn auf die Idee, die Aktion gerade mit dem Shindy-Rucksack durchzuziehen?
Hyype Berlin: Ehrlich gesagt, war das eine spontane Idee. Unser Label führt u.a. die „King of Rap"-Linie, wo wir uns mit den Motiven an diversen Insidern der deutschen Rapszene orientieren. Wir haben da die Freiheit und die Distanz, diverse Nichtigkeiten mit anderen zu verbinden, was oft zu großartigen Ergebnissen führt. So hat es sich fast von sich aus angeboten, nachdem Shindy seine Deluxebox rausgebracht hat und das Feedback kam, es auszunutzen. Und warum dann nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und gleichzeitig etwas helfen? Es ist ja fast Weihnachten.

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Weil jetzt wahrscheinlich viele Rucksäcke unbenutzt rumliegen, wolltet ihr das ganz praktisch nutzen?
Wir wollten sie gegen unsere Produkte austauschen. Das ist unser Geschenk an die Shindy-Fans. Dann nehmen wir diese Rucksäcke, packen sie mit Essen, Trinken, einer Decke, Hygieneartikeln und sonstigem Stuff voll und verschenken diese an Obdachlose. Gerade im Winter muss man sich zumindest ein paar Gedanken um die Nichtshabenden machen. Das ist unser Beitrag dazu. Ich glaube, es ist eine Win/Win/Win-Situation, wie es sie nur selten gibt.

Habt ihr auch ein bisschen Spaß an der Vorstellung, dass dann Obdachlose mit Shindy-Rucksäcken rumlaufen? Den Eindruck könnten vielleicht manche Leute von der Aktion haben.
Quatsch. Der Rucksack an sich dient nur als Aufhänger für uns, damit die Leute darauf aufmerksam werden. Ohne Shindy würden sich nur 10% dieser Leute, die uns schreiben, für so eine Aktion interessieren. Ob die Vorstellung, dass Obdachlose mit einem Rucksack, wo Shindy draufsteht, witzig ist—die Frage ist auch absurd. Mach den Patch ab und es ist ein ganz normaler Rucksack. Jerry Lorenzo verschenkt auch seine FOG-Sachen und Sneaker. Es ist immer gut, zu helfen.

Habt ihr schon Kontakt zu einer bestimmten Obdachlosen-Hilfsorganisation?
Noch nicht. Ich denke, das wird alles in den nächsten Tagen geregelt. Ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht, ob das unbedingt so wichtig ist. Auf der Straße sieht man genug Menschen ohne ein Zuhause—gerade nachts. In Berlin muss man nicht unbedingt nach ihnen suchen.

Hier geht es zur Aktion!

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