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Noisey Blog

Die absurdesten Clean Versions von Rap-Songs

Das Schimpfwort-Verbot im amerikanischen TV und Radio zwingt Rap-Stars zu komplett sinnbefreiten, durchzensierten Versionen ihrer Hits.

Manchmal vergisst man, seine Freiheiten zu wirklich wertzuschätzen. Wenn ich hier bei Noisey schreibe, habe ich etwa prinzipiell die wunderbare Freiheit, so viele fucking Schimpfwörter in einen scheiß Text zu packen, wie ich will—bei anderen Medien würde ich vermutlich jetzt schon einen Arschtritt bekommen. Überhaupt vergessen wir hier in Europa manchmal, wie absurd streng der Umgang mit mehr oder weniger bösen Wörtern anderswo ist.

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In den USA beispielsweise herrscht ja untertags weiterhin striktes Schimpfwortverbot in TV und Radio. Und natürlich ist kaum jemand so hart davon betroffen wie unsere lieben, permanent vor sich hinfluchenden Rapstars. Gott sei Dank gibt es eine Patentlösung für dieses Problem: Clean Versions. Da wird dann „Fucking“ zu „Freaking“, „Bitch“ zu „Chick“ und so weiter, und so fort—Ihr kennt das Zensur-Spiel. In manchen Fällen ist das Gefluche aber einfach derartig exzessiv, dass die gesäubert Edits ein bisschen dämlich wirken. Hier sind fünf Clean Versions, bei denen es vermutlich einfach klüger gewesen wäre, auf das TV- und Radio-Airplay zu verzichten.

A$AP Rocky - „Fuckin' Problems (ft. 2Chainz, Drake & Kendrick Lamar)“

Liebe Freunde der Sitte, das hier ist wahre Sternstunde der Zensur. Die knappe Hälfte dieser Ode an die Bad Bitches besteht in der cleanen Version aus Stille. Mit ein bisschen Fantasie kann man sich sogar vorstellen, dass der arme Rocky einfach an einem Stotterproblem leidet, und nur deshalb die halbe Zeit kein Laut aus seinem Mund kommt. Nichtsdestotrotz muss man lobend erwähnen, dass die Hook extra umgedichtet wurde. „I love bad bad, that's my that's my Problem.“ Grenzgenialer Lösungsansatz, so viel Kreativität kann eigentlich nur aus der Feder eines 2Chainz kommen. Applaus.

Chief Keef - „I Don't Like“

Der Chief Keef kann ja für einen Teenager schon ein ordentlicher Mieserpeter sein—das hat er uns schon auf seinem ersten Hit „I don't Like“ bewiesen und kräftig über alle Bitch Niggas, Snitch Niggas und Fuck Niggas geschimpft. Die Leute vom Radio haben das natürlich nicht so lässig gefunden. Weil sie trotzdem auf den Hype um Keef aufspringen wollten, gibt es diese recht belustigende Version hier. Wirklich kinderfreundlich klingt der Keef aber auch hier nicht, obwohl er bei dem Release ja selber gerade mal 15 Jahre alt war.

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YG - „My Nigga“ (ft. Rich Homie Quan & Young Jeezy)

Wenn dein größter Hit auf einer Hook basiert, die „My Nigga, my Nigga/ My Nigga, my Nigga (my motherfuckin' Nigga!)“ lautet, dann stehst du in den USA vor einem kleinen bis mittelgroßen Maleur. Die elegante Lösungsmethode von YG : die N-Bombe durch „Hitta“ (den Sinn dieses Ersatzwortes zu erklären ist gar nicht so leicht, aber dafür gibt es ja das Urban Dictionary) ersetzen. Dafür musste Rich Homie Quan, der für die Hook verantwortlich ist, sogar nochmal eine Überstunde im Studio einlegen und das Ganze neu einsingen. Trotz dieser Mühe bleibt vom Orignal letztendlich nicht sooo viel über. Eigentlich kaum was. Trotzdem lieb gemeint.

Ty-Dolla Sign - „Or Nah (feat. The Weeknd & Wiz Khalifa)“

Leider findet man dieses Zensur-Gustostückerl nicht in Kombination mit dem Musikvideo, trotzdem ist The Weeknds mit engelsgleicher Stimme vorgetragener Part, der durch Lines wie „Pussy so good, had to save that Shit for later/took her to the kitchen, fucked her right the on the table“ glänzt, in der Clean Version einfach zu wunderbar sinnbefreit, um ihn euch vorzuenthalten. Und einen Refrain mit den Zeilen „Can you really take dick or nah? Can I bring another bitch or nah? Is you with this shits or nah?“ jugendfrei umgestalten zu wollen, klingt im Endergebnis auch recht belustigend.

Nicki Minaj - „Beez In The Trap“

Unsere Nicki ist ein echtes Radio-Problemkind: Auf der einen Seite schimpft die Dame permanent wie ein Rohrspatz oder besingt ihr Gesäß in möglichst expliziter Sprache. Andererseits ist sie so superduper-famous, dass kein großer Radiosender sich ihre Songs freiwillig entgehen lassen würde. Deshalb gibt es von ihr eine ungewöhnlich große Palette an seltsamen Clean Versions- die neue Single „Only“, oder „Lookin' Ass Nigga“ seien hier empfohlen. Letztendlich mussten wir und auf eine festlegen. Es ist diese hier geworden. Vielleicht weil sie uns trotz fehlender Schimpfwörter trotzdem so dirty vorkommt.

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