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Abriss der Woche: Kay One hat Todesangst, Tyler und FlyLo sorgen für Polizeieinsatz, M.I.A. für Versace und leck mich Bieber am Arsch

Und wir wollen nicht—wir wiederholen: NICHT—mit euch über Justin Biebers Einfluss auf die Welt des HipHops diskutieren. Danke.

Normalerweise beginnen wir unseren Abriss, indem wir ein wenig über das Wetter schwabulieren oder uns bei euch ausheulen, weil sich seit drei Monaten die Band 2Raumwohnung im Proberaum direkt unter unserem Büro auf ihre neue Tournee vorbereitet, weshalb hier täglich ab 15 Uhr die Wände wackeln und es uns schwer fällt, uns auf unsere Arbeit zu konzentrieren. Zur Entschuldigung kam gerade Inga Humpe hoch und hat uns einen Kasten Bier gebracht, was zwar auch nicht bei der Konzentration hilft, aber dafür bei der guten Laune.

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Whatever, heute müssen wir den Abriss eh etwas anders beginnen. Denn heute müssen wir uns erstmal bei euch, unseren treuen Lesern, entschuldigen. Oh Mann, was haben wir nur getan? Wir dummen, dummen Menschen. Veröffentlichen doch tatsächlich einen Artikel darüber, wie außergewöhnlich, wie berauschend dieses Jahr in Bezug auf HipHop war und garnieren den Text mit einem Bild, auf dem—neben Jay Z, Kanye West, Tyler, the Creator, Aziz Ansari und Kid Cudi—auch noch der Teufel persönlich zu sehen ist: Justin Bieber. Uff.

Nochmal zum Mitschreiben: Wir haben einen Artikel über die Goldene Ära des HipHop geschrieben und auf dem Aufmacherbild ist Justin Bieber zu sehen. OMG! WTF? ROLF!!1!EINS!!ELF! Natürlich bleibt so etwas in den Weiten des Internetz nicht unbemerkt, im Gegenteil, statt sich an unserem wirklich schönen Artikel zu erfreuen, bewerfen uns die Menschen seit gestern Abend bei Facebook mit Hass. Dass der Name Justin Bieber im Artikel nicht einmal fällt? Nebensache. Dass wir das Bild nur aus dem Grund genommen haben, dass diverse großartige Rapper darauf zu sehen sind, und uns in dem Moment scheißegal war, dass Justin Bieber seine dumme Fratze dazwischenschiebt? Völlig abwegige Idee. Die Aufmerksamkeitsspanne reicht eben nur bis zum Bild und nicht für einen Artikel mit 7000 Zeichen. SIEBENTAUSEND! Irre.

Vielleicht sollten wir einfach aufhören, uns die Arbeit zu machen, 7000 Zeichen sinnvoll aneinanderzureihen, wenn ihr eh nur bis zum Aufmacherbild kommt. Und nochwas, nur zur Info: Wir haben dieses Bild nicht gemacht, sondern die Jungs von Odd Future.

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Aber wir nehmen das auf unsere Kappe. Also: Entschuldigt vielmals. Und jetzt zu den wirklich wichtigen Dingen in dieser Woche:

Kay One hat Angst um sein Leben

Wir hoffen instädnig, dass Bushidos Ex-Liebling Kay One sein Testament fertig aufgesetzt hat. Denn momentan nutzt der gute Kay sein Insiderwissen über Bushido und dessen Verbindung zum berühmten Abou-Chaker-Clan als sehr erfolgreiche Promo-Maschine. Kein schlechter PR-Stunt, eigentlich. Schließlich wird Kay One demnächst Mitglied der DSDS-Jury und braucht ein wenig Aufmerksamkeit. Bleibt letztlich nur die Frage, wie witzig Bushido und seine Freunde von der „Mafia" (Zitat: Berliner Boulevard) die Sache finden. Vermutlich eher weniger witzig, Kay steht zumindest vorläufig unter Polizeischutz… Andererseits ist Bushido durch die Sache natürlich auch im Gespräch wie selten, ohne selbst auch nur ein Fingerchen krumm machen zu müssen. Und sein Gangster-Image wird auch noch angekurbelt, bei so viel Kay One'scher Todesangst. Klassische Win-Win-Situation, oder?

Tyler und Flying Lotus sind zu beliebt

Ist ja eigentlich schön, wenn zwei Musiker so beliebt sind, dass sich tausende Menschen in einer Stadt die Hacken kaputt rennen, nur um sie zu sehen. Aber wenn sich zu früh rumspricht, dass Tyler, the Creator und Flying Lotus für umme einen Gig geben, wie am letzten Mittwoch in L.A., kann sowas auch schon mal richtig schön schiefgehen. Im konkreten Fall sammelten sich ab 11 Uhr morgens Menschen auf der Straße vor dem Club, der eine Kapazität von 140 Zuschauern hat. Irgendwann begannen die Türsteher, Leute nach Hause zu schicken, die natürlich nicht nach Hause gehen wollten. Ist ja ein freies Land. Es kamen also mehr und mehr und mehr Fans, am Ende kamen auch die Bullen und so wurde der Gig abgeblasen. Da half auch Tylers beherztes Eingreifen nicht mehr. Warum hat er nicht einfach die Anwesenheit der Sicherheitskräfte, tausender Fans und einer Soundanlage genutzt, um einen kleinen Open-Air-Gig zu spielen? Das wäre doch mal Rock'n'Roll.

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M.I.A. designt für Versace Versace Versace

M.I.A. ist ja bekanntermaßen keine graue Maus, selbst ihre Cover-Artworks waren immer eher was für, sagen wir mal, Liebhaber des intensiven Farbgebrauchs. Bevor sie nächsten Monat ihr nächstes Album releast, machte sie diese Woche nochmal klar, wer der Boss der bunten Scheußlichkeiten ist. Die Inspiration für ihre Versace Capsule-Collection hat sie sich, und das wäre fast keinem aufgefallen, „billige Kopien" von Londoner Märkten zum Vorbild genommen. Die Kollaboration zwischen M.I.A. und dem Modehaus ist eigentlich ein alter Hut und niemand mit auch nur dem kleinsten bisschen Verstand hätte noch damit gerechnet, dass Donnatella sich tatsächlich noch traut. Nachdem Kanye sich in seinem Interview aber so intensiv zu seiner Versace-Liebe bekannt hat, gehen aber sowieso alle davon aus, dass sich keiner mehr traut, jemals etwas anderes als Versace zu kaufen ohne den Zorn Kanyeezus' auf sich zu ziehen. Und letzteres will wirklich keiner, oder Jimmy?

Kanye und Jimmy Kimmel versöhnen sich

Jimmy Kimmel hatte Kanye letzten Mittwoch in seiner Show zu Gast. Beim Versuch den Gotteszorn über den Kindersketch abzuwehren, wäre er beinahe auf seiner ellenlangen Schleimspur ausgerutscht, trotzdem war der Besuch sehr unterhaltsam. Klickt aufs Bild, um mehr zu erfahren:

Lorde rassistisch?

Über Lordes Song „Royals" ist diese Woche in den USA eine massive Rassismus-Debatte entfacht. Die 16-jährige Neuseeländerin, die tatsächlich durch ihre Musik und nicht durch irgendeinen Tanzfilm bekannt geworden ist und aktuelle auf Platz 1 der Billboard-Charts steht, vor Rihanna und Katy Perry (!), scheint den Amis Angst einzujagen. Sowas ist man dort offensichtlich nicht gewohnt. Dem Song „Royals", der eigentlich eine Abschwur an Statussymbole und Luxusvergötterung ist, enthält nämlich die Textzeile: „But everybody's like /Crystal/ Maybach/ Diamonds on your timepiece (…) we don't care". Die politisch korrekten Musikblogger haben darin sofort erkannt, dass Lorde Rapper, Verzeihung, HipHop-Musiker afro-amerikanischer Herkunft dissen will. Rassistischerweise verherrlicht sie anstatt dessen nämlich vermeintlich „weiße" Statussymbole wie Cadillacs. Die Liste mit „schwarzen" und „weißen" Statussymbolen und eine Anleitung darüber, wie man politisch korrekt auf diese scheißt, steht schon ganz oben auf unserer To-Do-Liste für die kommende Woche.

Best of fünf Jahre Spotify

Der gute alte Streamingdienst und Musikindustrie-Sargnagel Spotify begeht dieser Tage sein fünftes Jubiläum. Zur Feier dessen wurde einfach mal ausgewertet, welche Songs Spotify-User seit dem Launch am häufigsten gehört haben. Wie nicht anders zu erwarten, ist dabei eine Playlist des Grauens entstanden. Ach Massengeschmack, wie sehr du uns ab und zu auf den Boden der Tatsachen herunterholst. Danke. Danke. Danke.

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