Was Musikvideos angeht, ist auf 50 Cent Verlass—da weiß man einfach, was man kriegt. Und das ist in den meisten Fällen: Geld, leicht bekleidete Damen und Statussymbole wie Autos, Schmuck oder fragwürdige Mode. Das ändert sich auch nicht, wenn 50 statt eines Videos einen Kurzfilm zu einem seiner Songs veröffentlicht, wie nun das zehnminütige Werk „I'm The Man“ beweist, das am Samstag erschienen ist.Auch da rattern wieder die Geldzählmaschinen im Takt des Beats, Frauen, deren Körper an die von Zentauren erinnern, schwingen ihre üppigen Hüften in wahlweise schneeweißen Laken oder an glänzend polierten Stangen und 50 schaut grimmig in die Kamera, während er einen Pullover mit unnötig vielen Reißverschlüssen trägt. Einige Überraschungen liefert der Streifen dann aber doch noch, die nicht zuletzt zu der offenen Frage führen, ob 50 das alles wirklich so ernst meint, oder nicht.Das beginnt schon damit, dass der ganze Film trotz Rolls Royce, Helikopter und den unvermeidlichen Effen Vodka Einblendungen eine gewisse Low-Budget-Romantik ausstrahlt. Der Verdacht erhärtet sich dann endgültig in der finalen Raubzug-Szene, in der 50 als Vermummung eine glänzende schwarze Perücke und Glam-Rock-Makeup wählt. Vielleicht wollte er einfach Abwechslung in das ewige Sturmmasken-Geballer bringen. Eine Art Verwirrungstaktik, wie Seegurken, die ihre Feinde abschrecken, indem sie ihnen ihre Innereien entgegenschleudern. Oder 50 macht einfach Faxen mit uns, weil er nun mal einfach kann, denn: Die größte Überraschung bleibt vermutlich die Musik, die von dem Anfang Dezember veröffentlichten Kanan Mixtape stammt und wieder mehr an den alten 50 Stil erinnert—was der Sache sehr gut tut.Schaut euch hier das Video an—kostet ja nichts, genau wie das Mixtape übrigens, das ihr euch umsonst auf Datpiff herunterladen könnt.
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