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"Killing In The Name" von Disturbed und Papa Roach ist heute das schlimmste Cover der Welt

Wenn Disturbed gemeinsam mit Papa Roach den RATM-Klassiker covern, ist das ein Arschtritt in Zack de la Rochas Gesicht.

Wenn du dir ein Ticket für ein Disturbed-Konzert kaufst, erwartet dich Unangenehmes: ein glatzköpfiger ü40-Jähriger in schwarzer Lederkutte, der sich mit Stakkato-Singgesang durch eine ewige Stunde voller generischer Songs quält, bis du endlich zu "Down With The Sickness" mitgrölen darfst. Und wenn du ganz viel Glück hast, schreitet plötzlich ein gutgelaunter Papa-Roach-Sänger auf die Bühne, um Disturbed sporadisch bei einem Cover von "Killing In The Name" zu unterstützen.

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Genau das ist jetzt bei einem Festivalauftritt in Ohio passiert. Disturbed-Sänger David Draiman bittet plötzlich Papa Roachs Jacobi Shaddix auf die Bühne—und die Meute jubelt. Und jubelt noch lauter, als die erste Töne vom Rage-Against-The-Machine-Klassiker ertönen. Genau diesen Song zu covern, ist eben eine sichere Sache. Jeder kennt den Text selbst nach dem gierigen Genießen eines Sangria-Eimers, jetzt darf also gepflegt ausgerastet werden.

Während sich Draiman in typischer Disturbed-Manier den Refrain entlang leiert und Shaddix daneben Bro-mäßig rumstapft, fragt man sich: Wofür stand der Song eigentlich mal? Ach ja, 1992, ein Protestsong gegen Polizeigewalt und institutionalisierten Rassismus. Themen die auch 2016 leider so aktuell sind, dass es natürlich rechtfertigt, diesen Song immer und immer wieder zu covern und den rebellischen Geist am Leben zu erhalten. Leider vegetiert der über zwanzig Jahre später offensichtlich nur noch im Sinne von "Ich saufe auch nach dem Kotzen weiter" vor sich hin. Protest als Partymusik für die johlende Masse. Ein echter Arschtritt ins Gesicht von Zack de la Rocha. Dann soll das doch lieber Limp Bizkit machen.

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