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Sei froh, dass du Marilyn Manson gerade nicht live sehen musst

Auf seiner US-Tour als Slipknot-Support zeigt sich Marilyn Manson von einer unangenehm abgefuckten Seite.

Marilyn Manson war mal der Ärgste. Damals, als du im Libro die Heavy Metal-CD-Regale entlanggeschlendert bist und dein Blick wahlweise auf das Horror-Cover von Antichrist Superstar oder das sexuell verstörende Mechanical Animals gefallen ist. Du wusstest instinktiv, dass du zu jung für diesen Scheiß bist. Jahre später dann die Schul-Amokläufe, für die dieser Typ mit seiner Musik mitverantwortlich gemacht wurde. Manson war überall, wurde verteufelt, geliebt, und für eine ganze Weile war er tatsächlich der absolute Lieblings-Antichrist. Aber je älter du wurdest, umso alberner schien die Person, die Manson noch versuchte, zu verkörpern. Trauriger Höhepunkt ist jetzt seine Supporttour für Slipknot durch die USA, zeigen verschiedene Videos doch den schlimmen Zustand, in dem sich der einstige God of Fuck zu befinden scheint.

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Bei einem Konzert in Pennsylvania verließ der Sänger die Bühne, um unsicher und unverständlich ins Mikro schreiend zum Mischpult zu wackeln. Dort angekommen drehte er mit Schwung den Masterregler weit auf—sehr zum Schrecken des bemitleidenswerten Tontechnikers, der das sofort korrigierte—und flog schließlich über ein Kabel. Ein lauter Knall, aus war die Musik. Das alles ist schwer mitanzusehen und nicht mit einem bierseligen "voll Rock’n’Roll!" schönzureden. Ebensowenig, wie die Videos, in denen er sich apathisch von der Bühne rollt oder seinen Hit "The Beautiful People" kraftlos performt und nur sporadisch den Refrain mitsingt.

Zugegeben, Manson ist schon seit Ende Januar 2015 auf Tour—und wird es bis November bleiben. 156 Shows zu spielen, immer wieder eine Show abzuliefern, die mit der von Slipknot Schrit halten soll, ist keine leichte Aufgabe. Hoffen wir also, dass er sich wieder fängt. Immerhin will er nächsten Februar sein neues Album mit dem (käsigen) Namen SAY10 rausbringen. Und danach sicher wieder touren.

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