FYI.

This story is over 5 years old.

Features

Es wird immer Stagediving geben, komm darauf klar!

Hört auf, euch zu verletzen und hört vor allem auf, andere Leute zu verklagen.

Edwad Colvers berühmtes Wasted Youth Flip Foto

Die fast vergessene Band Fishbone schafften es letzte Woche in die Schlagzeilen, nachdem eine Frau die Funk/Ska/Punk-Band erfolgreich auf 1,4 Millionen Dollar Schmerzensgeld für Stagediving-Verletzungen verklagt hatte, die sie sich bei einer ihrer Shows zugezogen hatte.

Das Seltsamste an der ganzen Sache ist nicht, dass es Fishbone überhaupt noch gibt, oder dass es noch Menschen gibt, die bereitwillig Geld ausgeben um die Band zu sehen; und es ist auch nicht die Vorstellung, dass es eine Ska-Band gibt, die genug Kohle hat, sich neue Schnürsenkel für ihre karierten Vans zu leisten, geschweige denn über eine Millionen Dollar berappen kann. Nein, das wirklich interessante an der Geschichte ist, dass eine Frau, Kimberly Myers, die Band verklagte, nicht weil sie sich ihren Schädel und ihr Schlüsselbein durch eigenes Stagediven gebrochen hatte, sondern weil der Sänger, Dr. Madd Vibe (ich nehme mal an, das ist sein bürgerlicher Name), in das Publikum sprang.

Anzeige

Zuerst einmal, Stagediving an sich ist schon eine ziemlich blöde und überflüssige Sache. Ein Vollidiot oder eine Vollidiotin klettert auf die Bühne, nimmt seinen oder ihren verschwitzten Körper und wirft ihn auf die verschwitzten Körper der anderen wartenden Trottel. Dabei versuchen sie natürlich so cool wie möglich auszusehen, während alle anderen in dem Raum um ihr Leben kämpfen. Es ist der Vertrauensfall für Leute, die nicht qualifiziert genug sind, in Firmen zu arbeiten, die den Vertrauensfall im Wochenendseminar durchführen. Wenn du darüber nachdenkst, erfüllt Stagediving wirklich gar keinen Zweck. Andererseits kann man das Gleiche auch von Ska behaupten.

Es ist nicht nur sinnlos, es geht einem auch noch konstant auf den Keks. Falls du irgendwo in der Nähe der Bühne stehst, um dir die Band anzuschauen oder um deine schönsten Two-Step oder Mosh Moves zum Besten zu geben, die du so lange zu Hause vor dem Spiegel geübt und perfektioniert hast (gib es zu, das hast du), läufst du Gefahr einen im Nietengürtel verpackten Hintern, dicke Stiefel oder einen Kopf in die Fresse zu bekommen. Also musst du, egal was du da vorne treibst, immer ein Auge auf die Bühne haben. Die Bühne ist wie der Ozean oder ein wütender Ex: KEHRE IHR NIEMALS DEN RÜCKEN ZU.

So sinnlos und nervig Stagediving auch ist, es kommt vor. Um genauer zu sein, es kommt bei Konzerten vor. Man könnte auch sagen, das ist genau der Ort, an dem es passiert. Tatsächlich ist es sogar mit größter Wahrscheinlichkeit der einzige Ort, an dem es geschieht. Die Gefahr, dass ein Stagediver auf dir landet, ist relativ gering, wenn du bei Aldi Tomaten aussuchst oder dir dein Zahnarzt eine neue Füllung verpasst. Wenn du aber zu einem Konzert gehst, man sollte es kaum glauben, steigt das Risiko, dass dir einer auf den Kopf springt, um ca. eine Million Prozent. Komm damit klar.

Anzeige

Eine Möglichkeit damit umzugehen, wäre, sich einfach schleunigst aus der Gefahrenzone zu verpissen. Wenn dir das Publikum oder die Band zu wild ist, suchst du dir am besten einen Platz weiter hinten, an dem du dich sicher fühlst. Das klingt eigentlich wie eine grundlegende Überlebensstrategie. Wenn du schwimmen bist und dir die Strömung zu stark oder die Wellen zu hoch sind, würdest du deinen Hintern wohl so schnell es geht wieder an Land befördern, oder? Das Gleiche gilt auch hier. Wenn 150kg-Schränke mit ausgeprägter Rückenbehaarung, ohne Rücksicht auf Verluste Bauchlandungen auf deinem Kopf versuchen, verpisst du dich schleunigst aus der Gefahrenzone, du Nase.

Ja, so was kommt vor

Dieselben Regeln gelten auch für die Stagediver. Wenn du unbedingt blind in eine Menge aus fremden Menschen springen willst, die keinerlei Verpflichtung haben, dich aufzufangen, meinetwegen. Tu, was du nicht lassen kannst. Fall sie dich dann aber ungebremst auf die Fresse fallen lassen, du dir deinen Kopf am Boden aufschlägst und das Bewusstsein verlierst, rate mal, wessen Schuld das ist. Ich gebe dir hier noch eine Minute, wieder klarzukommen, aber natürlich ist es deine eigene Schuld, du Schlaumeier.

Der Gedanke, dass du die Band für deine eigenen Verletzungen verklagst, ist einfach lächerlich und lässt dich wie ein komplettes Arschloch aussehen. Wenn die Band zu laut spielen würde und du dir deswegen die Ohren kaputt machst, würdest du die auch dafür verklagen? Wenn dich die Band mit Bier vollkippt, würdest du ihnen die Rechnung für die Trockenreinigung schicken? Nein, das würdest du alles nicht tun. Du hast Geld ausgegeben, um die Band spielen zu sehen, und das ist auch das, was sie tun wird: spielen. Kauf dir ein paar beschissene Ohrenstöpsel, zieh ein altes Shirt an und, um Gottes Willen, halt die Augen auf, du Idiot.

Anzeige

Dan Ozzi ist Autor bei Noisey und hätte niemals für möglich gehalten, das er eines Tages Fishbone verteidigt. Folgt ihm bei Twitter - @danozzi

**

Folgt Noisey bei Twitter und Facebook.


MEHR VON NOISEY

Anscheinend bin ich Straight Edge

Ich finde Trinken scheiße. Ich finde Straight Edge scheiße. Ich lebe in einer abstinenten Zwischenwelt.

Das Video von Fat White Family zu „Touch The Leather“ ist im Prinzip ein riesiges Arschloch

Hat dein Video Arschlöcher zu bieten? Nein, also halt die Klappe. Das Video ist großartig.

Sorry, Jungs. Die Ladys haben dieses Jahr im Punk gewonnen.

Das sind die Frauen, die es im Jahr 2013 allen gezeigt haben