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Nirvanas "Smells Like Teen Spirit" klingt in Dur wie der Soundtrack einer Teenie-Komödie

Wenn man die Toncharakteristik dieser Hits ändert, kommt Fantastisches dabei heraus.
Ryan Bassil
London, GB

Das Beste an Musik – gleich nach dem Hören sämtlicher Kompositionen, die dich deinen momentanen Gefühlszustand nochmal überdenken lassen – ist folgendes: Wenn ein Künstler die Songs anderer Künstler covert, und diese dir ebenso die Möglichkeit eröffnen, deinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Es ist, als ob du zwei Versionen deines liebsten Gegenstands auf der Welt (Musik) umsonst bekommst.

Cover-Songs können unfassbar gut sein. Jeff Buckleys Cover von Dylan, Lil Waynes Stimme über Marvin Gaye oder Kurt Cobains Interpretation von Leadbellys "Where Did You Sleep Last Night" verwandeln die alten Songs in etwas ganz Neues. Sogar "Love Machine" von den Arctic Monkeys ist irgendwie beeindruckend.

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Aber weil ich gierig bin, wollte ich mehr. Das ist auch der Grund, wieso ich mich so gefreut habe, als ich diese "Dur vs. Moll"-Versionen berühmter Songs gefunden habe, bei denen einfach das Tongeschlecht von Moll auf Dur geändert wurde, oder umgekehrt. So klingen einige meiner Lieblingskünstler nach anderen meiner Lieblingskünstler. Hört selbst:

R.E.M. – "Losing My Religion"

Es ist mir egal, was irgendjemand über Michael Stipe denkt, R.E.M. sind eine der besten Bands, die jemals die Art von Musik gemacht haben, die immer besser klingt, je älter du wirst. "Losing My Religion", das hier mit einer Dur-Tonart versehen wurde, schafft es dadurch, sogar noch trauriger zu klingen. Es beginnt fröhlich und setzt dann ein tapferes Gesicht auf, unter dem sich aber Kaskaden voller Traurigkeit und Tränen verbergen. Außerdem klingt der Track ein bisschen nach The Smiths.

Michael Jackson – "Beat It"

Habt ihr euch schon mal vorgestellt, was passieren würde, wenn Eddie Van Halen und Phil Collins eine Band gründen würden und zusammen mit Michael Jackson als Stargast auf dem SXSW auftreten würden? Ich schon, nachdem ich diesen Song hier gehört habe. Ich konnte den ganzen Tag an nichts anderes mehr denken.

No Doubt – "Don’t Speak"

Gwen Stefani ist der Hammer. Sogar ich als Kerl bin unfassbar eifersüchtig auf sie, und frage mich WIE SIE ES VERDAMMT NOCHMAL SCHAFFT, JEDE SEKUNDE DES TAGES SO MAKELLOS AUSZUSEHEN? Diese Neuinterpretation von "Don’t Speak", einem Song, der mich normalerweise an ein Schaumbad erinnert, klingt auf einmal nach der White Album-Ära der Beatles. Man stelle sich vor: John Lennon im bauchfreien Top.

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Nirvana – "Smells Like Teen Spirit"

Das Intro klingt wie die Trailermelodie eines Schweighöfer/Schweiger/M'Barek-Film. Spätestens beim Gesang versprüht das alles aber plötzlich wohltuenden Highschool-Film-Charme. Jason Biggs geht hierzu nachdenklich zu seinem Spind.

The Village People – "YMCA"

It’s fun to stay in the USSR!

The Red Hot Chili Peppers – "Californication"

Pinkerton, die zweite Platte von Weezer nahm alles, was gut an The Blue Albumwar, verdoppelte es und versah es mit einem Pop-Glanz, der es schaffte, innig und distanziert zugleich zu klingen. Es ist das Zweitbeste, das sie jemals gemacht haben und diese Überarbeitung von Red Hot Chilli Peppers "Californication" wäre auf einem neuen Album ihrerseits gar nicht mal so Fehl am Platz.

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