Freunde des gepflegten, handverlesenen Musikjournalismus: Wir erleben gerade einen Moment der für jene von uns, die das große, weite Interweb Tag für Tag auf der Suche nach neuer Musik durchforsten, fast ein bisschen monumental ist. Seit gestern gibt es mit debuts.to eine Website, auf der quasi alle relevanten Songpremieren gesammelt und präsentiert werden. Sämliche auch nur halbwegs wichtigen musikalischen Neuerscheinungen des Tages finden sich fein säuberlich aufgelistet. Das ganze wird von einem Team in Chicago betrieben und basiert auf dem selben Prinzip wie die ältere Schwesterseite producthunt.com, die alle neuerschienenen Programme und Apps sammelt. Nun gibt es eben auch einen einzigen Musikblog für alles, immer.Einerseits sind wir begeistert. Wieviele Stunden haben wir damit verbracht, uns aus gefühlten hundertausen Blogs und Plattformen mühselig neues Zeug zusammenzusuchen? Ab jetzt machen die Redakteure von debuts.to also die Drecksarbeit für uns. Andererseits kommen leichte Existenzängste in uns auf. Muss man als Musikmedium jetzt alles abdecken, was da in der großen weiten Welt so veröffentlicht wird? Werden Musikblogger- und Journalisten bald wie Maschinen das gesamte Internet durchscannenn aussehen wie Awesomo, der sprechende Roboter?
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Wir wissen es nicht. Aber wir glauben, dass das tugendhafte Handwerk des Musikjournalismus ja immer noch gebraucht wird. Noch ist es zu früh um Schweigeminuten für die Pitchforks, Gorilla vs. Bears und Noiseys dieser Welt zu halten. Wenn ihr auch weiter das Bedürfnis habt, das subjektive Geraunze von menschlichen, selbsternannten Musikexperten zu lesen, während ihr euch einige handverlesenen Banger anhört, dann wisst ihr ja wo ihr uns findet. Macht euch davor aber selbst ein Bild von dem Zukunftsszenario und besucht debuts.to. In der Zwischenzeit wischen wir uns ein paar Tränen aus dem Gesicht.**Folgt Noisey bei Facebook und Twitter.