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Dieses bizarre Promo-Video für Tidal ist wie eine Softcore-Version von American Psycho

Denn Musik-Streaming ist nicht nur für Männer—es ist für Männer mit Anzug, teuren Uhren, Selbstbewusstsein und guten Ohren.

Vor zwei Tagen hat Tidal wie ein unaufhaltsamer Ozean das Internet geflutet. Zuerst kam die Welle, auf der die selbstgefälligen Gesichter all deiner Lieblings-Musikmillionäre gesurft sind, die aus ehrenhafter Big Business-Solidarität, ihre Twitter-Profile in ein türkis getaucht haben. Anschließend haben sie—Madonna, Kanye, Beyoncé, Jay Z, Daft Punk, Chris Martin, Kanye, Rihanna und irgendein Idiot mit Mauskopf—eine Konferenz veranstaltet, die anscheinend die Musikindustrie verändern wird. Sie sah allerdings vielmehr danach aus, als würden sie darüber nachdenken, wann sie nun die Menschheit auslöschen und dies mit edlem Schampus feiern wollen. Dann kam die nächste Welle Es war Zeit für die Reaktionen in den sozialen Netzwerken. Alles, was zu vernehmen war, war der Klang von tausenden gestrandeten Essays, die nach Luft schnappen.

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Es bleibt abzuwarten, ob dieser Streaming-Dienst für diejenigen, die nicht bereits reich und berühmt sind, eine Verbesserung darstellt, denn Tidal hat sich noch nicht dazu geäußert, wie die Auszahlung an die Künstler funktionieren soll. Wir können unsere Meinung also nur auf Grundlage dessen bilden, was sie uns gegeben haben. Beispielsweise dieses ziemlich bizarre und wenig bekannte Promo-Video. Es beginnt ziemlich kühn mit der Aussage „Fünf Dinge, die ein Mann haben sollte“ und wurde im Oktober 2014 gepostet, bevor Jay Z bei der Sache dabei war. Mitterweile wurde es allerdings aus dem YouTube-Kanal von Tidal entfernt.

Es scheint—wie dieses Video so elegant in Worte fasst, die selbst für Patrick Bateman zu Patrick Bateman wären—als wäre Tidal für MÄNNER gedacht. Warum? Weil es alles verkörpert, was Männern gefällt: Qualität, Luxus, Elitismus, Exklusivität, Kostspieligkeit. Außerdem haben Männer, wie wir alle wissen, größere und biologisch höher entwickelte Ohren—wie riesige, fleischige Satellitenteller, die an den Seiten unserer großen, die Welt beherrschenden Übermenschenschädel hängen—und deshalb benötigen wir die höchste Form verlustfreier Klänge.

Neben Tidal und ein paar altmodischen Dingen gefallen uns Männern aber noch ein paar andere Sachen. Bevor überhaupt klar wird, dass es sich um einen Werbespot für einen Streaming-Dienst für Musik handelt, macht es sich der Clip zur Aufgabe, das Wesen des Daseins als Mann zu erörtern. Viel wichtiger noch: als männlicher Tidal-Nutzer. Meine Freunde mit Klasse, in Anzug und Boots, endlich haben wir die Anleitung für unser Leben. Das ist der Tidal-Guide für echte Männlichkeit:

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Hinterlass deine Spuren nicht nur im Leben, hinterlass sie auf geprägtem Papier mit Firmenlogo.

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Kauf dir selbst eine teure Schweizer Uhr. Der Mann hat die Zeit erfunden. Es ist also das Mindeste, ihr etwas Beachtung zu schenken.

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Versuch, dich dabei beobachten zu lassen, wie du in Cafés etwas über klassische Musik in der New York Times liest. Espressos sind vergänglich, Klasse jedoch dauerhaft.

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Selbstvertrauen ist der Schlüssel. Wenn es nach den Worten von Tidal geht, sollte jeder Mann „einen Raum betreten, als würde er ihm gehören“.

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Männer sind auch dafür verantwortlich, anspruchsvolle Partys zu veranstalten, zu denen Frauen kommen können, um zu tanzen, als würden sie versuchen, freihändig ihre Unterhose zu richten.

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Und natürlich sollte ein Mann Tidal haben, denn Männer haben…

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Und das scheint alles zu sein, was du 2015 brauchst, um ein Mann zu sein. Häng das Poster von Don Draper an deine Klotür, füll deinen Montblanc-Füller mit ein wenig Tintenfisch-Tinte und entspann dich zum klanglichen High-Fidelity-Luxus.

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Joe ist für eine Marketing-Beratung über Twitter zu erreichen.

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