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Musik in Bildern—Die besten Bandshirts der 80er

Die Bandshirtkultur nahm in den Achtzigern richtig Fahrt auf.

Plattencover sind ein wichtiger Teil der Musik- und Kulturgeschichte, ganz klar. Aber im Verlauf der Siebziger begannen sich aus Musikszenen auch Identitäts-stiftende Subkulturen zu entwickeln und das Bekenntnis zu einer Band konnte unter Umständen ein gesellschaftliches oder politisches Statement sein. Mindestens aber ließ sich darüber der eigene Geschmack und elitäre Besserwissergesinnung auf den Präsentierteller heben. Distinktion wurde zur wichtigsten Währung. Und wie ließe sich so ein Bekenntnis besser in die Öffentlichkeit tragen als direkt auf der Brust? Die Bandshirtkultur nahm in den Achtzigern richtig Fahrt auf und darum hier einige der wichtigsten und bis heute immer wieder aufgelegten T-Shirtmotive dieser Zeit.

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Joy Division - Unknown Pleasures

Wenn man bedenkt, dass Joy Divisions und New Orders Haus- und Hofgrafiker Peter Saville einfach nur den Computerplot der Radiopulse des ersten bekannten Pulsars aus einer Astronomie-Enzyklopädie geklaut und invertiert auf das an der Schwelle zu den Achtzigern veröffentlichte „Unknown Pleasures“-Album geklatscht hat, dann ist die Tragweite dieser ästhetischen Kurzschlusshandlung doch beachtlich. Gut möglich, dass mittlerweile mehr „Unknown Pleasures“-Shirts als Alben verkauft wurden. Und ganz sicher ist es eines der am häufigsten kopierten, bootlegten, zitierten und auch verarschten T-Shirtmotive der Musikgeschichte.

Wham! - Choose Life

Jeder Mensch, der in den Achtzigern bereits zu kognitiven Minimalleistungen fähig war, erinnert sich an diese lebensbejahende Botschaft aus Wham!s „Wake Me Up Before You Go Go“-Video. Die Idee zu den oversized Zelten mit der serifenlosen Blockschrift, die noch durch das trübste Kalter Kriegs-Klima hindurch leuchtete, hatte die britische Designerin Katherine Hamnett. Die Tatsache, dass der Queen-Drummer Roger Taylor das gleiche Shirt sportete, ist weniger bekannt. Da sieht man mal, was Drummer für einen undankbaren Job haben.

Daniel Johnston - Hi, How Are You

Es liegt in der Natur der Sache: Für den Mainstream war die Musik des an Schizophrenie erkrankten Johnston immer etwas zu abgründig und kauzig. Da ist es bezeichnend, dass es erst einen Kurt Cobain brauchte, um den Anti-Folk-Antihelden via Shirtsupport ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Es war zwar erst 1992 als Cobain, gewandet in das Artwork des „Hi, how are you“ Tapes, bei den MTV-Awards erschien und augenblicklich eine unvorhergesehene Nachfrage nach diesem Shirt auslöste. Das Tape selber inklusive des von Johnston selbst gezeichneten Artworks, veröffentlichte er jedoch 1983.

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RUN DMC

Das an Prägnanz kaum zu überbietende Run DMC-Logo knallte einem besonders effektiv von der 1986 erschienenen „My Adidas/Peter Piper“-EP entgegen. Aber wirklich flächendeckend hat es sich auf all den Band- und Bootlegshirts verbreitet. Kaum ein Motiv wurde in den letzten Jahren häufiger herangezogen, um die eigene Agenda möglichst plakativ in sechs Buchstaben zu übersetzen und auf T-Shirts zu drucken.

Sonic Youth - Goo

Ok, „Goo“ wurde erst 1990 veröffentlicht, aber legen wir die historische Akkuratesse mal kurz beiseite, dieses Artwork muss einfach in dieser Rubrik auftauchen. Das Dandy-Pärchen (angeblich ein Ehepaar, das im Jahr 1966 im Rahmen eines Mordprozesses aussagte), das Raymond Pettibon da aus dem Zeichenstift geflossen ist, dürfte wohl eine seiner bekanntesten Arbeiten sein. Nicht zuletzt, weil es in den letzten 25 Jahren auf den Brüsten ganzer Armeen von Indie-Fashionistas durch die Popwelt getragen wurde.

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