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All die Dinge, die dir beim Feiern den Abend versauen

Es gibt sie: Die Endgegner des Fortgehens. Ob es nun der/die Ex ist, zu viel Alkohol oder der morgige Arbeitstag—sie werden dir deinen Abend verhauen.

Es gibt sie in jedem guten Videospiel. Die Endgegner. Manchmal charismatisch, manchmal hinterlistig und manchmal einfach nur bitterböse. So sind sie eben, die Endgegner, diese hinterlistigen Arschlöcher, die dir deinen Ausgang noch so richtig versauen können. Wenn wir ehrlich sind, könnten wir anstatt Ausgang auch einfach Alkohol sagen, semantisch equivalent. Hier die üblichen Endgegner deines Fortgeh-Abends.

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Zu viel Alkohol

Foto via Flickr | Flavio Ensiki | CC BY 2.0

Zu viel Alkohol kann man am besten mit den Steinen in Tetris vergleichen. Der Alkohol/Die Steine werden unweigerlich oben reingeschüttet und verschwinden unten nicht so schnell, wie man es gerne hätte. Man kommt immer wieder gefährlich nahe an die obere Grenze, nur um dann doch noch das Schlimmste knapp abzuwenden. Irgendwann sind jedoch die ambitioniertesten Bemühungen umsonst und man verliert. Die Steine/der Alkohol quellen über den oberen Rand hinaus und man muss sich mit einer Abendniederlage begnügen. Während bei Tetris nur ein Game Over über dem Monitor hängt, hängt im echten Leben dein Kopf über einem Auffanggefäß der notegedrungenen Wahl. Wie auch bei Tetris wird es immer schwieriger standzuhalten, da die Welt sich immer schneller und schneller bewegt. Hätte wohl nicht sein sollen. Immer diese dummen Z-Steine beziehungsweise Vodka Shots.

Zu wenig Alkohol

Foto: Isabella Khom

Du bist auf einer Homeparty und der Alkohol geht aus. Meistens so um 01:00 Uhr nachts. Zu früh, um zu gehen, aber zu spät, um als dass man noch aufgeben könnte. Vielleicht rettet dir das die Gesundheit, aber auf jeden Fall nicht den Abend. Ist ungefähr damit zu vergleichen, wenn man in einem Strategiespiel deine Versorgungslinien angreift. Alles wird langsam. Keiner hat mehr Lust. Der Motivator der Zusammenkunft wird zuerst langsam rar und dann versiegt der Brunnen des Turnups ganz. Deine Kasernen produzieren nur noch kriechend langsam. Weder deine Feier noch deine hegemonialen Ambitionen kommen aus dem Arsch. Es gibt wirklich keinen Grund mehr, auf dieser Party zu sein. Denn ohne Alkohol könnte man genauso gut in seinem Bett herumliegen. Du beendest den Abend mit einem Ernüchterungs-Quit und verlässt das Spiel, ohne zu speichern und die Party ohne dich zu verabschieden. Hauptsache weg.

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Der Arbeitstag

Foto via Flickr | cisnky | CC BY 2.0

Die Uhr tickt. Es ist unausweichlich. Du musst morgen aufstehen und deinem Brotverdienst nachgehen. Dazu solltest du zumindest noch laufen können und nur nach Alkohol riechen, wenn man länger als zehn Sekunden neben dir steht. Aus diesem Grund ziehst du alle zehn Minuten dein Handy raus und debattierst mit dir selbst, ob du schon nachhause gehen musst. Das Ganze ist ungefähr mit der Uhr eines Rennspiels zu vergleichen. Sie tickt immer, unaufhörlich weiter. Sie vermiest dir jeden Spaß. Du versuchst verzweifelt, bevor die Uhr abläuft, noch irgendwie Fun zu haben. Du überlegst schon ernsthaft, dich morgen einfach krank zu melden, wir werden eh alle sterben. Dein schlechtes Gewissen bringt dich dann aber doch noch dazu, nachhause zu gehen, und am nächsten Arbeitstag bis Mittag der unproduktivste Haufen Mensch zu sein, den man seit langem gesehen hat. Die Uhr ist eben gnadenlos. Wenn du nur eine Sekunde zu spät bist, hast du verloren.

Der Schlafmangel

Foto: Isabella Khom

Wenn du mit seriösem Schlafmangel feiern gehst, ist das ungefähr so als würdest du direkt, nachdem du auf „New Game" geklickt hast, übermütig „Hardcore" als Schwierigkeitsgrad nehmen. Sogar wenn du ein erfahrener Zocker/TurnUpper bist, ist die Chance hoch, dass du dich hier einfach übernommen hast. Spätestens nach den ersten paar Bieren, fällt dir auf, dass du mehr in dich geschüttet hast, als du schlucken kannst. Die Müdigkeit macht sich breit, du torkelst schon nach der Hälfte deiner üblichen Menge Alkohol in der Gegend herum und ärgerst dich, warum du überhaupt hier bist. Du spielst langsam, reagierst nicht schnell genug, triffst unüberlegte Entscheidungen und fühlst dich von deiner ganzen Realität schlichtweg überfordert. Du könntest auch in deinem Bett zu einer Folge Expanse gemütlich einschlafen. Du bist offiziell an dem Punkt, an dem deine Existenz durch Schlaf stärker verbessert wird, als durch Partymachen. Man könnte es auch Erwachsensein nennen.

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Der/Die/Das Ex

Foto via Flickr | Philosofia | CC BY 2.0

Am besten zu vergleichen mit dem letzten Schiff bei Space Invaders. Im Prinzip total einfach. Es ist ein einzelnes, schnelles Schiff. Schieß es ab und du hast gewonnen. Manchmal schafft es dieses einzelne Schiff jedoch, trotz bester Abwehr-Intentionen, an deinem Dauerfeuer vorbei und ruiniert dir den Abend. So in etwa ergeht's dir, wenn du die SMS deines Ex-Partners nicht ignorierst, sondern in deiner Fettn so töricht bist und zurückschreibst. Das Raumschiff ist soeben ganz unten angekommen und über deinem Abend schwebt ein großes Game Over. Du bist nun gefangen in einer emotional geladenen, digitalen Konversation, welche entweder mit wahllos geworfenen Beleidigungen—gut, verzweifelten Liebesbekundungen—schlecht, oder einem spät-nachts Hookup—ganz schlecht, endet. Du wirst dir schwören, dieses dumme letzte Schiff das nächste Mal zu erwischen und du wirst je nach Intoxikationsgrad wieder scheitern.

Du verlierst etwas

Foto via Flickr | William Ross | CC BY 2.0

Du verlierst immer etwas. Entweder deine Geldtasche oder deine Freunde oder deine Würde. Meistens gleich alles zusammen. Du endest hilflos und verzweifelt am Rande eines Gehsteiges und hoffst auf die zufällige Güte eines vorbeilaufenden, um doch noch irgendwie nachhause zu kommen. Erbetteltes Taxigeld oder erschnorrter Vollsuff? Alles möglich. Was machst du dann eigentlich ohne Geldtasche am Anfang des Abends? Erstmal versuchen auf die Punk-Art einen Frustsuff an den Start bekommen, da du dir alle Plastikquader die du dabei hattest neu bestellen darfst. Und 40€ für die Sperrung deiner Bankomatkarte berappen. Falls du deine Würde verloren hast, kannst du ja mit einem „Hey Baby, darf ich deine haben?" gleich noch versuchen, den absoluten Würdetiefstand zu kapitalisieren. Zu verlieren hast du eh nichts mehr, vielleicht funktioniert der Spruch ja mal und du bekommst zumindest ein warmes Bett.

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Der Türsteher

Foto via Flickr | Sarah Murray | CC BY 2.0

Dieser Endgegner ist eigentlich eine Untergruppe von zu viel Alkohol. Meistens ist die Türe eh kein Problem, wenn du aber schon torkelnd zum Eingang kommst, siehst du nach Stress und wenig Umsatz aus. Du hast dein Ziel des Abends ja schon erreicht. Da gibt es leider auch meistens kein Rausreden, denn Türsteher haben viel mehr Erfahrung damit, betrunkene Schauspieler zu erkennen, als du mit betrunken schauspielern. Entweder resignierst du ins nächste Unterschichtsbeisl, wo es zum guten Ton gehört eh fett zu sein, oder du resignierst nachhause und lernst diese Lektion. Ist in etwa so, wie wenn du dir in den ersten fünf Minuten Bosskampf alle Heiltränke reinwirfst. Dein Timing war so schlecht. Du wirst das alles einfach nicht mit so viel Grazie überleben, wie du gedacht hast. Savegame laden, nochmal versuchen.

Header: Foto via Flickr | theritters CC BY 2.0

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