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Farid Bang hat jetzt Beef mit Alice Weidel und natürlich schaltet sich auch Kollegah ein

Die AfD-Politikerin wollte Farid Bang abschieben, der bezeichnet sie in einem neuen Song als "Nazi-Bitch". Klar, dass Alice Weidel darauf jetzt reagiert hat.
Fotos: imago | Christian Ditsch || imago | Sven Simon

Auch wenn es den Musikpreis Echo so nicht mehr gibt, sorgt er weiterhin für angeschwollene Schlagadern. Kurz nach der Echoverleihung Mitte April hatte AfD-Politikerin Alice Weidel auf Twitter die Abschiebung von Farid Bang gefordert. Vorgeblicher Grund war dessen umstrittene Auschwitz-Line von der Bonus-EP des Albums Jung, brutal, gutaussehend 3. Das Album wurde mit einem Echo ausgezeichnet. Diese Woche veröffentlichte Farid Bang auf Instagram die Hörpobe eines neuen Songs, auf dem er die AfD-Parteivorsitzende hart angreift:

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"Brech' Alice Weidel ihr Nasenbein, es wird zu gravierend
Und wenn mein Haken trifft, kann die Nazi-Bitch ihren Namen nicht mehr buchstabieren
Nutte, du weißt, die Polizei findet dich in der U-Bahn liegend
Weil du mir den Pass abnehmen wolltest wie beim Fußballspielen"

Daraufhin berichtete die WELT, dass Weidel eine Klage gegen Farid Bang prüfe. Das habe jedenfalls ihr Pressereferent Daniel Tapp der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gesagt. Alexander Gauland, der zweite Parteivorsitzende der AfD, bezeichnete den Text gegenüber BILD als "ekelhaft und menschenverachtend" – also den von Farid Bang, nicht den Tweet seiner Kollegin Weidel.

Der Rapper veröffentlichte dann am vergangenen Dienstag via Instagram ein Bild, auf dem er einen Döner in die Kamera hält. In der Caption lädt er die Politikerin zu einem Abendessen mit Döner und Rotwein ein, um sie davon zu überzeugen, "Ausländer" wie ihn doch nicht abschieben zu wollen. Klingt auf den ersten Blick versöhnlich, wir vermuten aber mal, dass das "hs" im Hashtag "afdhs" eher nicht als Kompliment gedacht ist.

Die BILD, die in dieser ganzen Sache vor allem zeigt, wie gut die Leitung zur AfD ist, veröffentlichte dann nochmal

ein Statement von Alice Weidel

. Sie habe sich bisher noch nicht selbst zu den Lines von Farid Bang geäußert, weil "die phonetische Transkription des Textes ins Hochdeutsche" gedauert hätte. "Mein Pressereferent hat den Text letztlich erst nach einer Kiste Sterni und zwei Rutschen Boonekamp verstanden", versuchte Weidel witzig zu sein.

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Am Ende schaltete sich noch JBG-Partner Kollegah ein. Der stand in der ganzen "Antisemitismus im Deutschrap"-Debatte nicht zuletzt dank einer WDR-Doku zwar viel mehr im Fokus, war aber für Weidels Abschiebe-Fantasien wohl ungeeignet. Unter einem ihrer Instagram-Posts kritisierte der Wikipedia-kundige Rapper, dass die in der Schweiz gemeldete Politikerin keine Steuern in Deutschland zahle – ganz im Gegensatz zu Farid Bang. Außerdem wies er darauf hin, dass die HipHop-Community sie, die in einer eingetragenen Partnerschaft mit einer aus Sri Lanka stammenden Frau lebt, dazu beglückwünsche. Schließlich sei HipHop multikulturell und tolerant – ganz im Gegensatz zur AfD.

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