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Kartoffel

Pommes sind noch schädlicher, als du denkst

US-Wissenschaftler haben über 20 Jahre hinweg den Zusammenhang zwischen Kartoffelkonsum und Bluthochdruck-Risiko untersucht und warnen jetzt Frauen und Pommes-Fans vor den leckeren Knollen.
Bild: Imago | Westend 61

Kartoffeln. Seit Jahrhunderten ernähren sie uns oder versetzen uns in Form von gutem Wodka den nächsten Vollrausch.

Jährlich werden über 300 Millionen Tonnen Kartoffeln weltweit geerntet, zwei Drittel davon für den menschlichen Verzehr. Durchschnittlich isst man in der EU pro Kopf pro Jahr über 70 kg Kartoffeln in allen möglichen Variationen.

Aber wieder einmal machen uns lästige Wissenschaftler einen Strich durch die Rechnung: Ein Forscherteam des Brigham and Women's Hospital der Harvard University hat untersucht, welche Auswirkungen ein langzeitiger Kartoffelkonsum auf den Blutdruck haben könnte. Über 20 Jahre lang haben sie über 180.000 Teilnehmer in drei großen US-Studien beobachtet.

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Das Ergebnis: Wer vier oder mehr Portionen Kartoffeln pro Woche (im Ofen gegart, gekocht oder als Püree) isst, hat ein höheres Risiko für Bluthochdruck als Teilnehmer, die Kartoffeln in jedweder Form nur einmal im Monat gegessen haben. Interessanterweise konnte dieser Zusammenhang nur bei den weiblichen Studienteilnehmern festgestellt werden.

Aber es kommt noch dicker: Bei der Studie, die als erste den Zusammenhang zwischen Kartoffeln und Bluthochdruck untersucht hat, haben die Forscher auch herausgefunden, dass Pommes sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu einem erhöhten Bluthochdruck-Risiko führen. Komischerweise konnte ähnliches allerdings nicht für Kartoffel-Chips festgestellt werden.

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Der glykämische Index von Kartoffeln ist höher als der von anderen Gemüsesorten. Deshalb kommt es zu „einem starken Anstieg der Blutzuckerwerte, was eine Erklärung für die Studienergebnisse sein könnte", so die Autoren der Studie. Der Grund für das erhöhte Risiko ist also nicht ganz klar.

Die Auswirkungen allerdings könnten zumindest in den USA beachtlich sein: Wegen ihres hohen Kaliumgehalts empfiehlt die US-Regierung die Knollen für eine gesunde Ernährung. Die Wissenschaftler meinen nun, dass ihre Ergebnisse „Auswirkungen auf die Gesundheitspolitik haben können".Sie raten davon ab, Kartoffeln wegen ihrer Gesundheitsvorteile in offizielle US-Ernährungsprogramme aufzunehmen. Das hätte, ähnlich wie es Studien bei einem hohen Verzehr von Kohlenhydraten gezeigt haben, negative Folgen.

Das sind alles ziemlich schlechte Neuigkeiten, gerade auch für Andrew Taylor [wir haben berichtet], der sich ein Jahr lang nur von Kartoffeln ernährt, um gesünder zu werden und abzunehmen. Vielleicht sollte er seinen Blutdruck lieber regelmäßig kontrollieren.