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Family First

Der Fall Calhanoglu: Noch mehr Verwandte, die Karrieren (fast) zerstört haben

Dubiose Spielerberater gibt es wie Sand am Meer. Besonders bitter wird es allerdings, wenn die eigene Familie das große Geld wittert–und sich verzockt.
Foto: Imago

Vier Monate wird Hakan Calhanoglu Bayer Leverkusen fehlen. Und das nur, weil er vor fünf Jahren einfach mal seinen Papa machen ließ. Doch der 22-Jährige ist nicht der einzige Kicker, der sich seine Karriere (beinahe) von einem Familienmitglied ruinieren ließ.

1. Hakan Calhanoglu, beraten von seinem Vater

„Mein Vater wird sich nie wieder einmischen", erklärte das Offensivtalent jetzt. Gerade eben wurde er vom CAS für vier Monate komplett gesperrt. Der Grund: 2011 führte der Vater des damals 17-Jährigen Gespräche mit Trabzonspor und drängte Calhanoglu sogar zur Unterschrift. Der Transfer platzte, doch wegen Vertragsbruch muss der türkische Nationalspieler jetzt die restliche Saison zusehen.

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**2. Diego, *beraten von seinem Vater***

Noch schlimmer war allerdings Diegos Papa. Mehrfach mischte er sich als Berater ein. Der stichelte immer wieder gegen die Trainer und Vereine seines Sohnes. Sehr zum Nachteil Diegos. „Diego war dabei, der beste Fußballer der Welt zu werden", erklärte der Ex-Pressechef der brasilianischen Nationalmannschaft, doch „wegen seines Vaters ist er innerhalb von zwei Jahren von einem Superstar zu einem Nobody geworden."

**3. Xherdan Shaqiri, *beraten von seinem Bruder***

In nur sieben Monaten vom Tripple-Sieger FC Bayern zu Stoke City ins Niemandsland der Premier League. Mit einem kurzen Zwischenstop bei Inter Mailand. Dieses Kunststück vollbrachte das Schweizer Kraftpaket. Nicht wenige machen dafür seien Bruder Erdin verantwortlich, Xherdans Berater. Wir vermuten allerdings kein Missmanagement: Immerhin hat Erdin eine Lehre als Detailhandelsfachmann absolviert–und mit der Note 4,7 abgeschlossen.

**4. Berkant Göktan, *beraten von seinem Vater***

War einst der geilste Kicker Münchens. Bolzte der Legende nach an seinen freien Tagen gerne mal mit Freunden und Fans im Englischen Garten. Allerdings lief sonst nicht viel bei dem Deutsch-Türken. Beim FC Bayern ausgebildet, landete er über Station bei Arminia Bielefeld und Galatasaray Istanbul irgendwann beim TSV 1860 München. Dort wurde der damals 28-Jährige wegen Kokainkonsums suspendiert. Es folgten Stationen in Thailand (Null Spiele in Zwei Jahren) und schließlich das Karriereende beim SV Heimstetten–in der Regionalliga Bayern. „Berkis" Vater soll permanent extremen Druck auf seinen Sohn ausgeübt haben.

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5. Martin Ödegaard, beraten von seinem Vater****

Ist gerade 18 geworden und verdient es aufgrund seiner noch jungen Karriere eigentlich nicht auf dieser Liste zu stehen. Nichtsdestotrotz ist es bemerkenswert, wie sehr das Ex-Wunderkind bei Real Madrid scheiterte. Ein einziges Spiel absolvierte der Norweger in seinen zwei Jahren im Trikot der Königlichen. Ex-Trainer Ancelotti gab sogar kürzlich zu, die Verpflichtung des damals 16-Jährigen sei ein reiner Marketing-Gag gewesen. Beraten wird Ödegaard von seinem Vater, der jetzt immerhin die weise Entscheidung traf, ein Leihgeschäft mit dem SC Heerenveen einzufädeln. Und in Holland starten Talente ja ganz gerne mal durch.

**6. Marko Grujic, *beraten von seinem Vater***

Der 20-Jährige Serbe steht in Diensten des FC Liverpool und war das erste Talent, dass Kloppo unbedingt zu den Reds lotsen wollte. Doch Markos Vater passte das mal so gar nicht. „Seine Pässe sind bei mir, und ich sage, dass er nirgendwo hingehen wird", erklärte Djordje Grujic im Dezember 2015. Beinahe platzte der Transfer von Roter Stern Belgrad auf die Insel, doch Marko setzte seinen Willen durch. Vielleicht meinte es sein Vater allerdings wirklich nur gut: Seit seinem Wechsel zu Liverpool vor einem Jahr, kommt Grujic auf lediglich zwei Einsätze.

7. Neymar, beraten von seinem Vater****

Foto: Imago

Gut, nun lässt sich darüber streiten, ob es in der Karriere des Barca-Angreifers auch nur einen einzigen Knick gibt, allerdings begibt sich der 24-Jährige hin und wieder auf sehr sehr dünnes Eis. Grund ist der eigene Vater, der den Superstar berät. Schon zwei Jahre vor seinem Wechsel zum FC Barcelona soll Geld an Papa Neymar geflossen sein, von Steuerhinterziehung und etwaigen gratis Puff-Besuchen für den Senior ist außerdem die Rede. Nur gut, dass die Leistung seines Sohnes diese dubiosen Machenschaften überstrahlt.

**8. Ilkay Güdogan, *beraten von seinem Onkel und seinem Vater***

Lässt sich gleich von einem ganzen Familienunternehmen managen. Angeführt von Vater Irfan und Onkel Ilhan verzockte sich der damals Dortmunder allerdings gehörig. Lautstark kokettierte die Familie mit Angeboten von Real Madrid, dem FC Bayern und FC Barcelona, sowie Manchester United. Doch konkrete Anfragen bleiben aus und so gab man letztendlich kleinlaut bei. Gündogan blieb ein weiteres Jahr Borusse und wechselte erst letzten Sommer zum „Spitzenteam" Manchester City.