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Wenn man nach einem Körper strebt, der zwar ästhetisch etwas hermacht, aber sonst nichts bringt, dann kann das zudem noch andere, unerwartete Konsequenzen haben. "Frauen erzählen mir in Bezug auf diese Kerle immer die schlimmsten Bettgeschichten. Im Grunde kann man hier vom Sex mit einer Statue reden", meint Aaron Copeland, ein Trainer aus Houston, der die Marke SwoleSquad Apparel mitbegründet hat. "Ich war mal einer dieser Kerle", gibt Sanders Omoshebi zu. Der 29-Jährige arbeitet als Personal Trainer in Miami und war auch schon mal das Stunt-Double von Dwayne "The Rock" Johnson. "Der Sex war bei mir nach zehn Minuten vorbei", erinnert er sich. "Man besitzt eben keine Ausdauer. Dazu sind die Hüftmuskeln zu angespannt und man kann mit dem Becken kaum stoßen. Meine Partnerinnen haben mir richtig leid getan."Sowohl auf dem Basketball-Court als auch im Schlafzimmer werden Copeland zufolge "schnellzuckende Muskeln benötigt, die beim Training nicht wirklich größer werden. Viele der Muskeln, bei denen das jedoch der Fall ist, sind im Grunde unnötig und nur für die Ego-Pumper interessant. Solche Typen kann ich monatelang trainieren und sie reden kein einziges Mal von ihrer tatsächlichen Gesundheit."Noah Neiman, ein Promi-Fitnesstrainer aus New York, lacht: "Solchen Kerlen haftet auch die Beschreibung 'all show and no go' an." Neiman betreut in regelmäßigen Abständen Nike-Fitnesscamps und bei ihm stehen gesundheitliche sowie psychologische Aspekte weit über der Muskelmasse. Deswegen redet er mit seinen Kunden auch kaum über deren Aussehen. "Ich komme direkt zum Punkt. Bei meinen Beratungsgesprächen geht es auch nicht um die Ästhetik, sondern um emotionale Entwicklungen", erklärt er mir. "So beugt man auch Frust vor, denn jede Übung wird mit einem guten Gefühl zu Ende gebracht. Und ganz ehrlich, ein Sixpack kommt ganz schnell und auch ausgeprägter, wenn man sich gut fühlt. Wenn man sich allerdings nur auf das Aussehen fokussiert, dann ist es ein beschwerlicher Weg. Hier ein ganz guter Vergleich: Wenn ein gutes Selbstwertgefühl solider Reichtum ist, dann stellt gutes Aussehen eher so etwas wie schnelles Geld dar. Und das kann auch ganz fix in die Hose gehen."
Heutzutage lacht Jecklin über die Zeit, in der er sich so extrem nach Aufmerksamkeit und Bestätigung sehnte, dass er ausschließlich in knappen Shorts und zerrissenen Tanktops trainierte. Er ging dann zum CrossFit über, bis ein Bandscheibenvorfall ihn schließlich dazu zwang, sich der Gymnastik zuzuwenden. "Durch die Gymnastik beuge ich weiteren Verletzungen vor", erzählt er. "Rückgrat-, Oberschenkelmuskel-, Pomuskel-, Leisten- und Schulterflexibilität ist der Schlüssel. Außerdem tut das alles dem Rücken echt gut." Und so besteht Jecklins Ziel nun nicht mehr in irgendwelchen Gewichten, sondern darin, einen Spagat hinzubekommen."Ich wünschte, ich hätte schon mein ganzes Leben lang Gymnastik gemacht", meint er. "Heutzutage bin ich zu mehr fähig als jemals zuvor." Ballsportarten sind aber auch weiterhin seine Achillesferse.Motherboard: Erste Zuckungen: Biotechniker züchten erstmals funktionierenden Labormuskel