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"Sie hat mich nie zu irgendetwas gezwungen" – Der Fall Schwesta Ewa hat sich überraschend gewendet

Jetzt wurden die vier Frauen befragt, die von Schwesta Ewa zur Prostitution gezwungen worden sein sollen. Ihre Aussagen entlasten die Rapperin erheblich.
Foto: Imago

Am Montag sagten die vier betroffenen Frauen im Fall Schwesta Ewa vor dem Landgericht Frankfurt aus. Der Rapperin werden Verdacht auf Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, Verdacht auf Zuhälterei, Körperverletzung und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Nachdem sie schon am ersten Gerichtsstag zugegeben hatte, die Frauen für kleine Vergehen wie falsche Kleiderwahl geohrfeigt zu haben, bestritt Ewa jedoch weitere Misshandlungen. Jetzt wird sie laut Frankfurter Rundschau auch in Sachen Zwang zur Prostitution von drei der Zeuginnen entlastet. Sie hätten bereits vorher als Prostituierte gearbeitet und sich freiwillig in die Hände Ewas begeben – nicht, weil sie Rap-Fans waren, sondern weil sie ihre Erfahrung schätzten.

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Geld für Schönheits-OPs und Ähnliches liehen sie sich von Ewa und ja, es setzte auch Schläge. Im Detail etwa für eine pinke Socke in der weißen Wäsche oder unbezahlte Parkhaustickets. Danach hätte sich die Rapperin aber immer für ihre Entgleisung entschuldigt. Wirklich interessant aber ist die Aussage der damals 17-Jährigen, deren Mutter durch ihre Anzeige überhaupt für die ganze Geschichte verantwortlich ist. Und siehe da, ihre Aussage lautet: "Sie hat mich nie zu irgendetwas gezwungen." Ewa hätte ihr sogar geraten, noch abzuwarten, doch wollte sie selbst unbedingt schnell ins Rotlichtmillieu einsteigen. Lediglich eine der vier Frauen spricht von psychischem Zwang. Wie genau der ausgesehen hätte, wollte sie aber nicht sagen, denn: "Es gehört sich nicht, eine Freundin anzuschwärzen."

Ewa selbst entschuldigte sich bei jedem der mutmaßlichen Opfer. Das abschließende Urteil wird am 20. Juni erwartet.

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