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Höhlenrettung

Elon Musk hat einen der Rettungstaucher von Thailand als "Pädo" bezeichnet

Der Taucher hatte den Plan des Tesla-Millionärs, die Kinder mit einem Mini-U-Boot aus der Höhle zu retten, als unrealistisch abgetan.
Elon Musk ist bekannt dafür, dass er Kritikern in den sozialen Medien die Meinung sagt | Foto: Patrick Fallon | Imago

Die mehr als einwöchige Rettung einer Fußballmannschaft und ihres Trainers aus der Tham-Luang-Höhle in Thailand hat die Welt in Atem gehalten. Taucher und thailändische Navy SEALS kämpften gegen die Zeit, es regnete und das Wasser in der Höhle stieg, doch am Ende gelangten alle 13 Teammitglieder wohlbehalten an die Oberfläche. Auch Tesla-Chef Elon Musk interessierte sich für den Fall und bot seine Hilfe an – was nicht bei allen gut ankam. Musk erklärte, sein Mini-U-Boot könne bei der Rettung der Kinder zum Einsatz kommen. Der Rettungsleiter tat den Vorschlag als unrealistisch ab, man bat Musk mehr oder weniger direkt, es doch gut sein zu lassen.

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Der britische Rettungstaucher Vern Unsworth war Teil des extrem gefährlichen Einsatzes, bei dem ein Taucher ums Leben kam. CNN gegenüber bezeichnete er die U-Boot-Idee als einen PR-Stunt, der "auf keinen Fall funktioniert hätte". Unsworth erklärte auch, warum: "Ich glaube, das U-Boot war ungefähr 168 Zentimeter lang und rigide, sodass es keine engen Kurven oder Hindernisse umfahren konnte." Das U-Boot hätte höchstens die ersten 50 Meter der Höhle geschafft, so der Taucher.

Unsworth fand CNN gegenüber nicht nur sachliche Worte für den Tesla-Milliardär: Er solle "sich sein U-Boot dahinstecken, wo es wehtut". Musk schlug auf Twitter zurück, er bezog sich auf E-Mails, in denen man ihm versichert habe, das U-Boot könne "womöglich zum Einsatz kommen" – was eigentlich stark nach einer höflichen Absage klingt.

Musk war offensichtlich verstimmt über Unsworths Aussagen. In einem inzwischen gelöschten Tweet-Thread nannte er den Taucher zuerst "sus", kurz für "suspekt", weil er in Thailand lebt. Als Nächstes forderte Musk eine Veröffentlichung des Rettungsvideos, um beweisen zu können, dass sein U-Boot bei der Bergung der Fußballmannschaft hätte helfen können. Das revidierte er allerdings kurz darauf: "Wisst ihr was, macht euch gar nicht die Mühe, das Video zu zeigen. Wir machen unser eigenes, in dem das Mini-U-Boot no problemo bis in Höhle 5 gelangt. Sorry, Pädo-Typ, das hast du dir jetzt selbst eingebrockt."

Schnell folgten kritische Reaktionen auf Musks Beleidigung. Musk hat etwa 22 Millionen Follower auf Twitter. Einer kritischen Person antwortete Elon Musk: "Ich wette einen signierten Dollar, dass es stimmt." Vern Unsworth hat inzwischen reagiert, er sagte dem Guardian, er sei "verblüfft und sehr wütend" über Musks gegenstandslose Attacke. Auf die Frage, ob er rechtliche Schritte gegen den Milliardär erwäge, sagte Unsworth: "Ja. Es ist noch nicht vorbei."

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