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Sound aus Blut: Dieser Künstler macht elektronische Musik mit dem Inhalt seiner Venen

Dmitry Morozov musste für seine Soundinstallation ordentlich bluten.

In den vergangen Jahren gab es immer wieder Leute, die auf kuriose Art und Weise elektronische Musik gemacht haben. Zum Beispiel mit einem Fahrrad, das an einen Synthesizer und eine Drum Machine angeschlossen ist. Oder halt mit körpereigenem Blut. Wie bitte?! Ja, du hast richtig gelesen. Der russische Künstler Dmitry Morozov hat für sein "::votl:: project" genau das gemacht. Aber wie?

Für seine Soundinstallation "Until I Die", die er im Dezember in Ljubljana zeigte, musste Morozov erstmal einige Monate Blut sammeln. Denn er benötigte satte 4,5 Liter des roten Lebenselixiers. Zum Vergleich: Ein Mensch mit einem Gewicht von 70kg hat laut dem Rotem Kreuz ungefähr 5-6 Liter Blut im Körper. 18 Monate dauerte es, bis Morozov die benötigte Menge zusammen hatte. Anschließend konservierte und verdünnte er das Blut, sodass am Ende 7 Liter Flüssigkeit für sein Projekt hatte.

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Blut in Batterien

In der Installation verteilt sich das Blut dann auf fünf Batterien, die wiederum einen Synthesizer antreiben. Wie das geht? In den Batterien befinden sich Aluminium- und Kupferstäbe, die bei einem Kontakt mit den Elektrolyten im Blut Strom erzeugen. Dadurch erhält der Synthesizer Energie und spuckt Musik aus, die mit einem bestimmten Algorithmus programmiert ist. Kurz vor der Livepräsentation der Installation ließ sich der russische Künstler noch mal 200ml Blut abnehmen.

Morozov strebt mit diesem Projekt an, eins mit der Installation zu werden. Im Video sagt er dazu: "Diese Erfindung besteht fast nur aus mir und verwendet meine Vitalität zur Erschaffung elektronischer Musik." Während der Performance sei er außerdem der Beobachter seiner eigenen kreativen Existenz. Die Idee für sein Projekt geht auf den russischen Arzt und Philosophen Alexander Bognadov zurück, der Anfang des 20 Jahrhunderts bekannt wurde. Bogdanov wollte durch Bluttransfusionen die Utopie der Unsterblichkeit wahr werden lassen und gründete sogar ein Institut für Bluttransfusionen. Tragischerweise starb er 1928 bei einem seiner Selbstversuche. Morozov merkt allerdings an, dass Bogdanov mehr dem sowjetischen Okkultismus als der Medizin zugewandt war.

"Until I Die" ist übrigens nicht die erste Installation von Dmitry Morozov. Vorletztes Jahr machte er Musik, in dem er Smartphones zerstörte. Sieh dir das Video über seine aktuelle Performance unten an, in der auch alle Vorgänge detailliert erklärt:

Dieser Artikel ist zuerst bei THUMP erschienen.

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