Auf einem Teller liegt eine Spaghetti, die wie ein Herz geformt ist. In dem Artikel geht es um Verhaltensregeln beim ersten Date.
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Was man besser sein lässt, wenn man beim ersten Date Essen geht

Knoblauchatem und Kellner anmotzen: Wir haben die schlimmsten Restaurant-Fails gesammelt.
Giorgia Cannarella
Bologna, IT

Restaurants sind der Klassiker fürs erste Date. Sie können intim sein, sie können Spaß machen, außerdem gibt es meistens Alkohol. Doch wie alle wissen, die schon mal ein erstes Date hatten, gibt es auch hier einige Fallstricke.

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Diese Person von Hinge, mit der du seit Wochen schreibst, schmatzt vielleicht, gibt wenig Trinkgeld oder behandelt das Restaurantpersonal wie Dreck. Was sie isst und vor allem wie sie es ist, kann einen großen Einfluss darauf haben, ob ihr euch wiederseht.

Ich habe mich mal mit einem Typen von Tinder in einem dieser Dunkelrestaurants verabredet, wo man, na ja, in völliger Dunkelheit isst. Irgendwann, ohne Vorwarnung oder Einwilligung, hielt er es für eine gute Idee, meine Finger abzulecken. Wir hatten kein zweites Date.

Weil ich nicht die Einzige sein kann, die einige furchtbare Abendessen hinter sich hat, habe ich auf Instagram einige der "Dealbreaker" der VICE-Community gesammelt; Marotten, die jedes erste Date versauen.

Wer bezahlt was?

Eines der umstrittensten Themen bei Restaurant-Dates ist natürlich Geld. "Eine Freundin von mir ist mit einer Frau ausgegangen, die beim Bezahlen genau ausrechnete, wie viel jede von allem gegessen hatte", sagt Alice Bianchi, 34. "Sie hat tatsächlich zu ihr gesagt: 'Ich hatte nur was vom Wein und vom Dessert. Kannst du drei Viertel der Rechnung zahlen und ich übernehme den Rest?'"

Ich war mal mit einem Mann was trinken, der die Rechnung für unsere vier Biere teilen wollte. Die Kartenzahlung in der Bar funktionierte aber nicht und ich hatte kein Bargeld dabei. Anstatt für uns beide zu bezahlen und mich es ihm später zurückzahlen zu lassen, sagte er: "Warum lässt du nicht deinen Ausweis da und kommst morgen zum Bezahlen wieder?" Es ging übrigens um acht Euro.

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Dabei geht es nicht darum, dass jemand nicht genug Geld hat oder die andere Person nicht einladen möchte. Sondern um knauserige Menschen, die besessen von Geld scheinen, obwohl sie es waren, die das trendige neue Lokal mit den teuren, kleinen Portionen und dem Naturwein vorgeschlagen haben.

Wenn jemand nicht die geringste Bereitschaft zum Teilen oder auch nur einen Anflug von Großzügigkeit zeigt, sagt das viel über die Art der Beziehung aus, die man wahrscheinlich haben wird, wenn es zu mehr als nur einem Date kommen sollte. Die Frage, wer bezahlt, ist außerdem keine Sache des Geschlechts, sondern der Einstellung und der Höflichkeit.

Wie wird gegessen?

Noch vor der Rechnung wirst du erleben, ob deine potenzielle bessere Hälfte in ein anderes mögliches Fettnäpfchen tritt: Gute Tischmanieren können den Ausschlag geben zwischen einem schönen Date und einem, das man über sich ergehen lässt. Obwohl auch stimmt: Bei der Etikette sind einige anspruchsvoller als andere.

"Ich mag Leute nicht, die Zwiebeln oder Knoblauch essen. Ich mag Leute nicht, die so stark auf ihre Suppe pusten, dass ihr Atem mich erreicht. Ich mag Leute nicht, die mit offenem Mund kauen. Ich mag Leute nicht, die laut rülpsen", sagt die 28-jährige Marktforschungsexpertin Juicy Onugha. Und das ist noch nicht alles, was sie nicht ausstehen kann: "Ich mag keine Leute, die beim Essen schwitzen oder sich bekleckern. Oder Leute, die einen Zahnstocher benutzen und dann ihren Fund untersuchen", fügt sie hinzu.

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Ich gestehe, dass mir bei Onughas Liste der kalte Schweiß ausbricht. Ich mache schon immer eine Sauerei beim Essen und wurde schon oft dafür aufgezogen. Mehr als einmal hat mir ein Partner die Meinung gesagt, weil ich anscheinend unfähig bin, mein Essen zu essen, ohne dass überall Soße landet.

Zum Glück für mich und meinesgleichen bestehen nicht alle so streng auf die Tischregeln wie Onugha. "Ich mag Leute, die gerne mit der Speisekarte experimentieren und ihr Essen vielleicht sogar teilen. Generell mag ich Menschen, die am Tisch nicht zu steif sind, Leute, die ihren Teller mit Brot auswischen", sagt der 28-jährige Alberto Marozzi. "Oh, und ich mag Leute, die über das Essen reden. Die sagen, wie gut der Wein ist und wie lecker die Fleischbällchen."

Wie verhält man sich?

Vielleicht das Wichtigste, was man über eine andere Person bei einem Teller Pasta und einem Glas des zweitgünstigsten Rotweins lernen kann: wie sie das Restaurantpersonal behandelt. Victoria Smalls, eine 31-jährige Autorin, erinnert sich an ein schreckliches erstes Date in London. "Er riss der Bedienung die Teller aus der Hand, unterbrach sie bei der Beschreibung der Gerichte und drängte sie sogar, sich bei der Bedienung zu beeilen."

Ihr Date war nicht nur unhöflich, sondern auch ein Lügner. "Er hat mir diese Pizzeria vorgeschlagen und ich habe ihn gefragt, ob sie dort noch etwas anderes als neapolitanische Pizza anbieten, weil ich die nicht mag. Er sagte ja, aber als wir ankamen, gab es offensichtlich nichts anderes. Er bestand sogar darauf, dass ich die Pizza probiere."

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Ein Mitarbeiter bemerkte, dass das Date nicht gut lief und versuchte, eine Pizzakrise zu verhindern: "Er kam immer wieder mit irgendeiner Ausrede an den Tisch, um zu sehen, ob es mir gut ging. Mein Begleiter blaffte ihn an: 'Merkst du nicht, dass wir auf einem Date sind? Wenn du sie anmachen willst, dann mach das nicht in meinem Zeitfenster.' Er war wirklich kein netter Mensch."

Wo verabredet man sich?

Manchmal liegt der Schlüssel zu einem schönen Restaurant-Date – abgesehen davon, sich bei der Rechnung fair zu verhalten, die Sauerei auf ein Minimum zu begrenzen und einfach kein Riesenarschloch zu sein – in einer Begegnung auf Augenhöhe.

"Ein Typ hat mich in seine Stammpizzeria mitgenommen. Er kannte dort alle, die Bedienung, das Küchenteam – ich fühlte mich so unwohl", erzählt der 33-jährige Semiotiker Davide Puca. "Wahrscheinlich dachte er, dass er wie ein Boss rüberkommt, wenn er mich an einen Ort mitnimmt, wo ihn alle kennen. Aber es hatte genau den gegenteiligen Effekt."

Was wird getrunken?

Die 28 Jahre alte Khris Pagaspas arbeitet als Barkeeperin in Mailand und hat schon viele Paare bei ihrem ersten Date beobachtet. "Es gibt viele besserwisserische Leute, die jeden Cocktail kennen und sich total cool aufführen", sagt sie. "Dann gibt es noch die Fake-Abstinenzler, die keinen Alkohol trinken, weil sie Angst haben, ihre wahre Persönlichkeit könnte zum Vorschein kommen, wenn sie ein bisschen zu tief ins Glas schauen."

An den Getränkebestellungen eines Paares kann man laut Pagaspas am einfachsten erkennen, ob ein Date gut läuft. "Manche brauchen ewig bei der Bestellung und rühren ihre Cocktails kaum an. Das sind die Leute, die sich im Gespräch verlieren und sich wirklich kennenlernen."

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